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Hyrtl, Joseph
Die Corrosions-Anatomie und ihre Ergebnisse: mit 18 chromolithographirten Tafeln — Wien, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.8656#0144

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§. 63. "Verschiedenheiten der Gallengiinge.

Rei Mama Temmingkii ist der ganze Ductus choledochua zu einer stattli-
chen, in der Mitte bisquitartig verengerten Ampulle erweitert, an deren äusserer
Oberfläche spiral gewundene, und mit einander parallele Kerben, dem Sitze
ähnlicher Falten an der inneren Oberfläche entsprechen.1) Der Ductus cysticus
und pancreaticus, beide sehr auffällig spiral gedreht, entleeren sieh in geringer
Entfernung von den beiden Ductus hepatici, in das bis in den Grund der
Leberpforte sich erstreckende obere Ende der Ampulle. Der rechte und linke
Ductus hepaticus vereinigen sich nicht zu einem einfachen Stamm, sondern
münden separat, aber dicht neben einander in das obere Ampullenende ein.
Sie sind in sehr auffallender Weise spiral gedreht. Ihre Einmündung in die
Ampulle des Choledochus ist viel enger, als das Lumen derselben über der
Einmündung. Besonders am linken Lebergallengang zeigen einzelne Umläufe
der Spirale sackartige Ausbuchtungen von verschiedener Tiefe. Auch die
feineren Zweige des Ganges sind mit kleineren Buchten dieser Art besetzt.
Kurz vor der Einmündung des Ductus cysticus in die Ampulle des Choledochus,
verlängert sich die Ausbuchtung der letzten Spiralwindung in einen wahren
sackförmigen Appendix.2)

Bei den Nagern: Synethere, Aguti, Cavia, in geringerem Grade bei Lepus,
kommen spindelförmige Erweiterungen an allen Ramificationen des Ductus
hepaticus vor. Nur auf die beiden primären Spaltungsäste dieses Ganges
beschränkt, sehe ich sie bei Hyraw abessinicus und syriacus. Bei Equus
und Tapirus fehlen sie.

Bei Ursus niger sind ihrer nur wenige, aber jene am linken Ductus
hepaticus sehr gross, mit spiral gefurchter Oberfläche. Der Ductus cysticus,
eng, kurz, und spiral gedreht, entleert sich in einen Zweig des rechten Ductus
hepaticus, unterhalb einer spindelförmigen Erweiterung desselben. — Bei Lutra
ist der kurze, und Sförmig gewundene Gallenblasengang spindelförmig
erweitert. Ein Diverticulum an dieser Erweiterung nimmt bei Nasua einen
kleinen Ductus hepaticus auf. Ebenso bei Derameles obesulus. Didelphys
mrginiana besitzt dasselbe Diverticulum, aber ohne Einmündung eines Leber-
ganges in dasselbe. Auch in der Classe der Vögel finden sich, am Ductus
hepaticus und seinen grösseren Zweigen, rundliche Ampullen vor, — sehr

0 Tab. V. Fig. 7. lit. a.
2) Tab. V. Fig. 7. lit. c.
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