DOI Heft:
Heft 2 (Februar 1925)
DOI Artikel:Guth, A.: ''Die Wurzeln des Übels
DOI Artikel:Unterrichts-Beispiele
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0040
Zeichnen beim Schüler so stark, batz er mit Feuer-
eifer arbeitek, sa selbst dann, wcnn es Ihm verboken
würde.
Jch schreibe dlese Zeilen nlckt auS Lust am Theo-
retisieren, sondern weil ich glaube, datz meine Er-
sahrungen, die Ich troh meiner Zugend machen
mutzte, manchem Kollegen von Nuhen sein können.
der dem Fach und 'damit dem Stand zugute kommt
und weil ich glaube, datz nicht oft genug versucht
werden kann, die Uebel, die dle unglllckliche Stel-
jung der Zeichenlehrer zeiklgten, an der Wurzel zu
' sjen und zu bekämpfen.
luch ich mutzte den Unlerrichk von einem „Un.
geprüften" überiiehmen und umgeskcilten und iras
geradezu eine Blllte des allgemeinen Borurleils der
Schüler und völlige Nichtbeachlung des Faches an.
Heuke skellen die im Unterrlcht gefertiglen Arbeitsn
einen Bruchteil vor gegenüber densenlgeii, die die
Schlller aus freiem Antrieb unciufgesorderl zu tzause
machen, Das besagk elgenllich al!es. Proben göbe
ich gerne und hoffentlich bielet hiezu die zu grlln-
dende Schlllerzeilschrift Delegenheit.
Welches wilsenschafkliche Fach aber kaiin, lrohdem
dork die Zensur werlvoller isk, von einem gleichen
Fsuereifer der Schlller sprechen?
A. Gulh - Aschersleben.
Unterrichts-Beispiele') "
Erske» Zelchenjahr. BierleS Schuljahr. Sexka.
Wappenschlld.
Wil zelchnen diesen Schlld. llch halte ihn
so mli meiner Lln'
1. Ziel...
^ mit meiner Linken, wle ihn der Krieger trug um
I3S0 Im farbigen Waffenkleid.
2. Skizze. Fahrt mik der llnken, rechken Aand in
der Luft den Kanten nach, je 10—22mal, ohne Paufe.
Öch HSnge das Borblld zu. Zelchnet das Bild aus
Lrinnerung auf Tafel, Aeft. Zelt S Minuken.
Abb. 170
Sbnet vb». 177
Lübeck Abb. 17»
Ulm Abb. 17»
.*) AuS .Klagenuiiterricht Im .
eehrtralt der mannlichen nnd «eib..^.... ,
(Verlag der Nvnkord
Fesseln, Griffe aus Hanf oder Leder. Diese Schutz.
waffe wlrd vom Neiler, wie vom Futzvolk gelraae».
Der Schilker bemalt dle Schauseilen mlt Kennzeichen,
Wappen der Truppe. Hler seht Ihr ein Nad. Daä
Ist's Äappen von Mainz, das vom Bijchos Williais
herrllhrt. Dieser war namlich eines Magnerä Sohn
und fagte slch: Willigis, Willigis, deiner Herkunsk
nit vergitz.
3. Besprechen. Im Mlktelalter, als das Schietz-
pulver noch nlcht bekannt war, ift dleler Schtld den
Krlegern ein Schutz gewesen gegen Pfeil, Elreltaxt
und Spletz. Das Pulver sei zu Frelburchim Brels»
aau von Berthold Schwarz^erfunden. Morih von
Schwind zeigt auf seinem Wandgemäide der Karls-
ruher Kunstpalle die Weihe des romanischen Teils
vom Freiburger Mtinster, und unter den Gristlicken
mit brennender Kerze auch Berthold Schwarz. 3hr
seht hier den Schild ln feiner wahren Grötze, elwa
80 Zentlmeter hoch, also Eitzhöhe. Der Echilter macht
ihn aus Aolz, llberzlehk ihn mlt Leder, glbt ihm zwei
Zrtchnkn", tzandbuch sür di«
ilichin Iugend von tz.
' -,1a Bühl in Äadkn)
Dtese dret Wappen, die Ihr tns Hest mlt dem Wil-
ligis-Wappen einlragen werdet und von denen ihr
eines als Zelchnung abgebt, stnd auä) Sladlwappen
und le in zwei Streisen geteilt. Schwarz über Weitz
ists Ulmer Wappen, Rot über Weitz das von Ebnet
lFrelburg, Brg.), Solothurn, Weitz über Rot von
Lübeck, Horb und Rottenburg a. Neckar. Abb. 177
bis 179.
4. Zeichnen, Wir zrichnen die drei Schildränder
und beginnen mit dem Oberrand. Dieser bleibt vom
Paplerrand oben vler Fingerbreile weg. Abb. 17S.
a) Zieht den Strich für den Lberrand: macht ihn
stark halb fo lang als der Block breil ist. b) Gebk
mlt elner senkrecyten Marke an, wohin unten ekwa
die Spihe kommt. o) Fahrk in der Lusl beidseitig
dem llnken und rechken Rande mil der Llnken. Nech-
ten; glelchzeltig und ohne Pause immer herunker und
hinauf. Zeichnet beide Nänder. Zum Prllsen den
Älock nebe» das Borbild bringen in der Luft.
ci) 1. Haltet den Slist als Sehne an den Bogen vom
llnken, rechlen Schildrand. Ist seine Mölbuiig richllg?
2. Haltet den Stlft an den linlien, reä)len Nand als
senkrechle Tangente: denkt ihn nach oben verlängerk.
Sliniml's? 3. Berlängert den linken, rechien Nand
nach unlen mit schräg gehaltenem Stlst. 3st's richlig?
eifer arbeitek, sa selbst dann, wcnn es Ihm verboken
würde.
Jch schreibe dlese Zeilen nlckt auS Lust am Theo-
retisieren, sondern weil ich glaube, datz meine Er-
sahrungen, die Ich troh meiner Zugend machen
mutzte, manchem Kollegen von Nuhen sein können.
der dem Fach und 'damit dem Stand zugute kommt
und weil ich glaube, datz nicht oft genug versucht
werden kann, die Uebel, die dle unglllckliche Stel-
jung der Zeichenlehrer zeiklgten, an der Wurzel zu
' sjen und zu bekämpfen.
luch ich mutzte den Unlerrichk von einem „Un.
geprüften" überiiehmen und umgeskcilten und iras
geradezu eine Blllte des allgemeinen Borurleils der
Schüler und völlige Nichtbeachlung des Faches an.
Heuke skellen die im Unterrlcht gefertiglen Arbeitsn
einen Bruchteil vor gegenüber densenlgeii, die die
Schlller aus freiem Antrieb unciufgesorderl zu tzause
machen, Das besagk elgenllich al!es. Proben göbe
ich gerne und hoffentlich bielet hiezu die zu grlln-
dende Schlllerzeilschrift Delegenheit.
Welches wilsenschafkliche Fach aber kaiin, lrohdem
dork die Zensur werlvoller isk, von einem gleichen
Fsuereifer der Schlller sprechen?
A. Gulh - Aschersleben.
Unterrichts-Beispiele') "
Erske» Zelchenjahr. BierleS Schuljahr. Sexka.
Wappenschlld.
Wil zelchnen diesen Schlld. llch halte ihn
so mli meiner Lln'
1. Ziel...
^ mit meiner Linken, wle ihn der Krieger trug um
I3S0 Im farbigen Waffenkleid.
2. Skizze. Fahrt mik der llnken, rechken Aand in
der Luft den Kanten nach, je 10—22mal, ohne Paufe.
Öch HSnge das Borblld zu. Zelchnet das Bild aus
Lrinnerung auf Tafel, Aeft. Zelt S Minuken.
Abb. 170
Sbnet vb». 177
Lübeck Abb. 17»
Ulm Abb. 17»
.*) AuS .Klagenuiiterricht Im .
eehrtralt der mannlichen nnd «eib..^.... ,
(Verlag der Nvnkord
Fesseln, Griffe aus Hanf oder Leder. Diese Schutz.
waffe wlrd vom Neiler, wie vom Futzvolk gelraae».
Der Schilker bemalt dle Schauseilen mlt Kennzeichen,
Wappen der Truppe. Hler seht Ihr ein Nad. Daä
Ist's Äappen von Mainz, das vom Bijchos Williais
herrllhrt. Dieser war namlich eines Magnerä Sohn
und fagte slch: Willigis, Willigis, deiner Herkunsk
nit vergitz.
3. Besprechen. Im Mlktelalter, als das Schietz-
pulver noch nlcht bekannt war, ift dleler Schtld den
Krlegern ein Schutz gewesen gegen Pfeil, Elreltaxt
und Spletz. Das Pulver sei zu Frelburchim Brels»
aau von Berthold Schwarz^erfunden. Morih von
Schwind zeigt auf seinem Wandgemäide der Karls-
ruher Kunstpalle die Weihe des romanischen Teils
vom Freiburger Mtinster, und unter den Gristlicken
mit brennender Kerze auch Berthold Schwarz. 3hr
seht hier den Schild ln feiner wahren Grötze, elwa
80 Zentlmeter hoch, also Eitzhöhe. Der Echilter macht
ihn aus Aolz, llberzlehk ihn mlt Leder, glbt ihm zwei
Zrtchnkn", tzandbuch sür di«
ilichin Iugend von tz.
' -,1a Bühl in Äadkn)
Dtese dret Wappen, die Ihr tns Hest mlt dem Wil-
ligis-Wappen einlragen werdet und von denen ihr
eines als Zelchnung abgebt, stnd auä) Sladlwappen
und le in zwei Streisen geteilt. Schwarz über Weitz
ists Ulmer Wappen, Rot über Weitz das von Ebnet
lFrelburg, Brg.), Solothurn, Weitz über Rot von
Lübeck, Horb und Rottenburg a. Neckar. Abb. 177
bis 179.
4. Zeichnen, Wir zrichnen die drei Schildränder
und beginnen mit dem Oberrand. Dieser bleibt vom
Paplerrand oben vler Fingerbreile weg. Abb. 17S.
a) Zieht den Strich für den Lberrand: macht ihn
stark halb fo lang als der Block breil ist. b) Gebk
mlt elner senkrecyten Marke an, wohin unten ekwa
die Spihe kommt. o) Fahrk in der Lusl beidseitig
dem llnken und rechken Rande mil der Llnken. Nech-
ten; glelchzeltig und ohne Pause immer herunker und
hinauf. Zeichnet beide Nänder. Zum Prllsen den
Älock nebe» das Borbild bringen in der Luft.
ci) 1. Haltet den Slist als Sehne an den Bogen vom
llnken, rechlen Schildrand. Ist seine Mölbuiig richllg?
2. Haltet den Stlft an den linlien, reä)len Nand als
senkrechle Tangente: denkt ihn nach oben verlängerk.
Sliniml's? 3. Berlängert den linken, rechien Nand
nach unlen mit schräg gehaltenem Stlst. 3st's richlig?