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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 7 (Juli 1025)
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Bernack, F.: Rhythmische Palmengartenrede
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0198

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191

Daim habe ich alles hübich zugesiegelt

Und meine Quartaner mal rhythmisch verprügelt,

Dasz es so zischte,

Was sle sichtlich ertrischte.

So war bei Krieger doch nichts zu kriegen.

„2n diesem Zeichnen wirst du nichl siegen!"
Desweaen suchte mein Herz nach „Merz".

Nur Merz!-.

c;iber Schmerz, Merz
War allerwärts, '

Alosz nicht daheim, weil auf Reisen er war
Als „Impulsmissionar".

Denn es gilt, den Zmpulsen
Bon Alllllern und Schulzen
Die Hemmungen aus dem Wege zu räumen
Ilnd der Phankasie das Röszlein zu zäumen.

Das lag mir eher.

Das lag auch näherl —

Wer wäre denn jonst noch zu veräppeln,

Dle uns sanft mükkerlich nähren und päppeln?
Aichklinien? Denkschrist? Das Prüfungsamk?

Oder „Democh", von dem das „Iahrbuch stammt?
Qder „K o l b, der „zürnend" am Schreibtlsch thront?
Oder „Z ü r n", der in der „K o lb" -Skrane wohnt?
Oder komm' ich dem „Sköckel aus Weihenfels"
Auf den Pelz?

Oder mach ich mit „P e l h" aus Connewih
Lmen WIH?

Soll ich den „Binal" ein wenig beklecker»

Oder ein biszchen „r o s u m e ck e r n"7

Necke ich „Hils"? Oder „Professor Flah"?

' Plas'

Oder „Dewerzeny vom
Wen soll ich denn durch den

srankepiah?
takao ziehn?

2a . .. Stiehler! .... 2a, seht habe ich ihnü
Er ist der Komparakiy von „St ii".

Das e und das h sind freilich zu viel.

Das wird ganz einfach zusammengezoaen.

Wir sind, Gotk sei Dank, keine Neupyilologen!

Drum folge ich einfach meinem Gefühl

Und skeigere rhythmisch „Stiehler" aus „Slil".

Den Superlatlv muh ich freilich mir schenken,

Um die deutsche Sprache nicht mehr zu verrenken:
Denn dah er ekwa „am skillsten" wäre,

Gehk gegen seine Ehre.

Er hat genllgend Krach gemacht
Und uns durch schwere Zeiten gebrachk.

2a, Sklehler hat Stil nicht für sich allein.

Durch ihn sind wir skilvoll auch als Berein.

Es darf uns niemals am Stile fehlen.

Drum müssen wir steks wieder „Stiehler" wählen.
Er wird uns rhykhmisch weiterbringen.

Druin soll ihm ein rhythmisches Hoch erklingen.
Erhebt euch rhythmisch von euren Plähen —

2hr könnt euch dann rhythmisch niedersetzen.

Der rhykhmische Skiehler
2st sehr viel werkl

Der rhykhmische Skiehler sei rhythmisch geehrt . . .
Nun sagk mlr, woraus warket ihr noch?

So brlngk unserm Skiehler ein rhykhmisches Hoch!
Hoch! Hoch! Hoch!

Buchbesprechungen.

Friedrich Markus Huebner: „Eurovas Neue Kunst
u»d Diä)kung". 2n Verbindung mit Dirk Coster, Paul
Colin, Douglas Goldrtng, Nomano Guarnieri. (Ernst
Nowohlk Berlag Berlin. Geh. 0,50, geb. 1.—, Halb-
lcder 3,50 Mark.)

Dieses Buch, in dem ein Deukscher, ein Franzose
ein Engländer, eln 2taliener und ein Holländer sich zu
gemeinsamer Arbeit vereinigen, isk aus dem Bedürf-
»is entstanden, die künstlerische Zusammenarbeit der
Länder Europas, die während des Krieges durch ge-
hässige Berleumdunaen unterbunden war, wieder an-
iuvahnen. Man darf sich sreuen von Derskändigungs-
vestrebungen berichten zu können, die nichk im Dienste
iiationalinlscher Uebervortellungspolitik arbeiten. Bei
solchen Äestrebungen spielt die gegenseitige Kenntnis
dcs geiskigen und künstlerischen Wollens eine wesent-
liche Nolle. Dje Verkreker der fünf Länder bringen
i» den Aufsätzen über die neuen Kulturziele klare
sachkundige Ausfllhrungen, die zeigen, wie einheitlich
dcr Weg ist, den die Äeistigen in Europa seit 2ahr-
zchnten gehen. Das Buch ist eine tresfliche Kund-
gcbung elner neuen 2nternationale des Geistes, es er-
siillt eine Mission. Hoffentlich bleibt dieser Bersuch
»icht vereinzelt.

l—0 Mark 15.-
Diese relch mit ein- und mehrfarbigen Bildern aller
Ark vornehm ausgestattete Zeitschrisk kann dem
limistlehrer werkvolle Dienste lelsten, insofern sie durch
Wort und Bild Einblick in die verschiedensten graphi-

schen Gebieke gewährt. Aus den Hesten 2—5, die
uns vorliegen, führe ich folgende Aufsahe an, die uns
etwas zu sagen haben: Hest 2: Die Vuchdrucker-Ne-
klame von Karl Ernst Poe chel, Firmen- und Waren-
zeichen und Signetke von Dr. Älb. Giesecke, Schau-
senster-Wektbewerbe von Dr. H. Piorkowski, Re-
klame der graphlschen 2ndustrie in Amerika von H.
Garte; Heft 3: Die Enkwicklung der 2lluskrations-
kechniken von Wilh. Dreßler, Anfänge der deuksche»
Buchillustrakion von Dr. H. Wegener, Die Einheit
des illustrierken Buches von F. Ludwig Habbel, Die
vhokomechanische Buchillustrakion von Dr. Haus-
schild, Aktuelle 2llustralion von Nich. Graefr Hefk 4:
Schwertndustrle und künstlerische Neklame von
Dr. W. Schuberk, das Schema in der Reklame von
Roberk Hösel, Flugblakk und Vriefbeilage alS Werbe-
mitkel von Erich Heinel, vom Schreiben und von
Schrifken von Dr. Alberk Giesecke, O Du armer
Merkur v. N. Graes: Heft 5: Die deuksche Ver-
kehrsausstellung München und ihr werbender Werk
von Wilh. Gradmann, Skaatliche Verkehrsreklame
von Curk Wesse, Die Geschichte des Papieres von
C. Markell.

Romain Nolland: Liluli mik 32 Holzschiiitten von
Franz Masereel. (Likerarische Anstalt Nükten und
Löning, Frankfurt a. M.). Diese phantastisch-sar-
kastische mit kiefer leidenschastlicher Ethik erfüllte
Dichkung des groszen französischen Dlchters erhält
durch die sponkaiien, von starkem Ausdrucksleben er-
füllken Holzschnltte Masereels für uns besondere
Bedeulung.

Meister der Farbe, berühmte Gemälde unserer
Zeik in den Farben der Originale. 21. Band, 1. und 2.
Aeft 1025. Anrechtspreis für 12 Monake Mark 38.
 
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