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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 4 (April 1925)
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Arensmeier, August: Die Schulbücher und wir Zeichenlehrer
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Roemer, G. A.: Psychologische Untersuchungen mit neuen Methoden an den höheren Schulen Württembergs
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0101

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Abb. 7

P»p>ersll»i>tt Sberrc»lsch»le Loppingcu

<St»dtc»r»t Gmelicht

keine Bilder gekunden; nicht wahr, das ist merklvür-
dig, in einem deuischen Lesebuch kein Bild, keine
Zeichnung, keine Farbe zu sinden. Das deuksche
Buchgewerbe steht in dsr Welt voran! Für wen
haben unsere Klinstler gemalt und gezetchnet, üoch
sür unser Bolk und auch stir unsere Iugend. Biele
Mürchen, Fabeln, Gedichts und Aufsätze Äber die

deutsche Heimat fordern das Bild herans, ungeahnte
Möglichkeiten zeigen sich hier. Aber es wird bei den
neuesten Lesebüchern schon besser; bei uns wird dem-
nächst „Wägen und Wirken" ein Lese- und Lebens-
buch siir die rheinische ciugenü eingesührt, das ich in-
hallllch sttr ausgezcichnet haite, und es sind trcfsliche
Bilder darin. Menzel, Aichler, Aethel und Dllrer
sind zu findeii auch einige unpersönliche Betzdrnrke
aus der Heimnt. Was ich aber ttber den Einband,
das Borsatzpapier, das Titelblatt sagte, gill anch snr
dieses Buch; im ganzen Buchschmnck geht cs mir noch
nicht weit genug. Schlietzlich komine ich zur üaupl-
sache: Wer soll den Buchschmuck geslalten? Äie
üugend, unsere llugend! lln Forin vo» Wettbewerben
werden Enlwiirfe sür Buchdeckel, Borsatz und Tilei-
blalt angefertigt, geeigneie Zcichnungen zu Märchen,
Gedichke uud Heiina! eingereichl; Kopslcislen »sw.
können Berwendung sinde». Blan mcnde nichl ein,
das gchl nicht, dic Schliier könne» das nicht, odcr dac.
isl Snche dcr Kunstgewerbcschulen. Wer das sagi,
hat eine geringc Mcinung vo» dein Können unserer
Schlllcr; jeder von u»s hat geeignele Schülerzeichnun-
gen, die ohue weiteres druckreif sind. üier ist ein
Gebiet, auf dem der aus dem Winkel gehoite Zeichen-
lehrer etwas zu sagen hat und gerne inikarbeiten will.
llch rege unsern Berein an, möglichsl baid Wellbe-
werbe in meinem Sinne auszuschreiben: ein Prcis-
gericht wähll die besien Arbeiten aus und dann wer-
den die Enlwiirse ausgcslellt und zwar dn, wo sie Be-
achlung finden. Schlietzlich »illssen noch die Persön-
lichkeiken gewonnen werden, die die Biichec heraus-
geben, ferncr die Dirskloren und Fachlehrer flir
Deutsch. Die endgültlge Zusammenstellung der ein-
zelnen Entwürfe isl keine leichke Arbeit und mutz in
den Händen eines Einzelnen liegen, der dazu berufen
ist. Damit ist noch lange nicht alles gesagt, was
dariiber gesagtwerüen kann, aber ich will zunächst an-
regen und zeigen: Hier ist eine Kulkurarbeit, an der
der Zeichenunterricht mitarbeiten kann.

Psychologische Antersuchungen mit neuen Methoden an den
höheren Schulen Württembergs

vonIDr. G. A. Aoeme r^Stultgark.

1.

Dirje UwlriDchungen wurden seit 1 3ahr an eini-
gen höheren Schulen im Austrag des „Hilssverban.
des flir die höheren Schulen Wllrl-tembergs" durch-
gefllhrt. Es liegen also schon in gewissem Sinne
seste prakkische Ergebnisse vor und der „Hilfsver-
baird" konnte nun daran gehen, die in vieler Hin-
stchi beüeukungsvolle Sache zunächst-rtnem kleineren
Kreise der Oeffenilichkeit zu übergeben. Er iud die
Pressevertreter auf Len 17. März nach Stuttgart zu
einem Lichtbildervorkrag ein, in dem Herr Dr. Roe -
mer die Grundlagen und bisherigen Ergebnisse sei-
ner Untersuchungen eingehend darleate.

Der Bortragends wtes im Elngang daraus
hin, datz Amerika uns in der praktischen Aus-
wertung der psychologischen Forschungsergebnisse weit
voraus sei. Mittelst der AuSlese-Mvthoden, die
nameniilich der deutsche Psychologe Münsker-
berg ausblldete, der in Deutschland uilver-
standen- blieb und sich deshalb nach Ämerika wandte,

sei es während deS Krieges imstande gewesen, in
kurzer Zeit ein kriegstüchtiges Heer ins Feld zu
stellen, was unsere Generalilät iuimer sür unmög-
ilch hielk. So sei der tragische Umstand eingrtreten,
datz ein Deutscher dem Feind die Wassen lieserle
zum Kampf gegen uns.

Dr. Boemer ist der Ansichl, datz die bsherigen
psychologischen Methoden nichl ausreichen.

Die p sy cho te ch ni sch e n Prüfungen fllr
Ha-nd f e rt i g k e i k und S i n n es s ch ä r f e, wi«
sie in den Lehrlingsprüfungen mit Erfolg angewendek
werden, siwd sür die Prüfwng höherer geisiiger uud
seelischer Kräste nichk geeignet,

Dle 2 nte lligenz p rü fu n g e n nach aineri-
iianiscliem Muster, wie sie heute zum Teil auch von
der Reichswehr bei Elnskellungsprüfungen oder von
manchen norddeutschen Städken bei Schulprttsungen
angewandt werden, errveisen sich fllr die Ueberurll-
sung einzel'ner DenlMligkeiien, z. B. des logisch-
begrtfsltchen Denkens und -es mathemalischen Drn-
 
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