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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 11 (November 1925)
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Karl Elßner †
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Zu unseren Abbildungen
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Bedeutsame Werke für den Zeichen- und Kunstunterricht
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0328

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und die Mikarbeiter in ieinen Bann zwana: alles
daS vereinlnte sich, um den Konarejz sruchtbar zu
aestalten. An Anerkennung hat es dem Organisator
damals ntchk gefehlt. Eine gewisse Genugkuung wird
es ihm gewesen sein, dasz die Regierung diese seine
Arbeit würdigte und ihm den Professortitel verlieh.

Elszner ist auch fchriftstellerisch hervorgetreten. 2n
Gemeinschaft mit Bürliner gab er 1M2 Prangs Lehr-
gang der Kunsterziehung heraus, ein Buch, das in
den ersten Iahren der Enkwickluna für den kunft-
erzieherischen Gedankek lebhaft wirkte. Seine Mit-
arbeit an den Thieme'schen Skizzenbttchern, als
deren Mitherausgeber er späker zeichnete, wukte
dieser Reihe einen starken methodischen Einschlag
zu geben. Alssein Hauptwerk gilt „Aufgaben für
Jeichnen und Werkunterricht", das er von Idllg an
erscheinen liejz. 2n ihm ist das Studium und die

Erfahrung langer üahre niedergelegt. Das Buch ist
ein Bekenntnis, hinter dem der Mensch mit klarem
Kopf und warmem Herzen steht. lin ungezählten
kleineren Arbeiten, die als Hefte und in Zeitungen
erschienen sind, hat Eljzner zu allen Fragen des
Faches Stellung genommen. Eine eigene Veran-
lagung brachte es mit sich, daf; er hierbsi der Frage
des handlichen Tuns nachging, ehe die Frage von
Arbeits- und Werkunterricht die Äede war.

Die deutsche Zeichenlehrerschaft verliert in Eljzner
einen der ihren, der in vorderster Reihe kämpfte.
lihm ist es mit zu danken, dajz sich das Ansehen
unseres Faches und unseres Standes in aufsteigen-
der Linis bewegt hat. An seinem Grabe danken
wir ihm und versichern, dasz der Name Karl Elszner
uns unvergessen bleiben wird.

Lindemann, Leipzig.

Zu unsern Abbildungen

Die Abbildungen in unserem Hefk
aeben Holzschnille Les Kunstmalers Zohann
Paulweber, der uns kein fremder ist, in leider
stark verkleinertem MaUtab wieder. Nicht jeder
wird sofort ein Verhältnis zu diesen Merken ge-
winnen, denn sie sind, was ohne weiteres zugegeben
sein soll, schwer zugänglich. 2ch liebe diese strenge,
zuchkvolle Art ungemein. Wie ernst das Ringen des
Künstlers ist, bis er den lehken Äusdruck für seine
künstlerische Vorstellung gewonnen hat, möge man
an dem Kunskblatt sauf der Sonderbeilage) ersehen,

das eine ferkige künstlerische Leisiung mit Eiaenwerk
darstellt, aber zunäch t als Vorardeit für Christus auf
dem Gethsemane-Ho zschnikt entstanden ist. Der bil-
dende Künstler Zohann Paulwever, üer zugleich ein
tiefer philosophischer Denker ist, schasft einsam in
dem kleinen Dörfchen Ummendorf im Schwabischen
Oberland. NWe ihm, für den wirklich, wie bei
wenigen, das Wort zuirifft, dafz er seine Sache um
ihrer selbst willen tut, ein freundlicher Stern in die
Zukunft leuchten.

G. K.

Bedeulsame Werke für den Zeichen- und Kunstunterricht

Papier-, Schneide- und Klebearbeiten, ihre tech-
nischen Grundlagen und ihre erzieherischs Bedeutung
eriäutert in Arbeiten des Kurses für äugendkunst an
der Kunstgewerbeschule in Wien von Prof. Franz
C > zek. (Kunstverlag Anton Schroll u. Co. in Wien.)

Von diesem klassischen Merk, an dem wir alle
gelernt halien, erschien nun die 3. Auflage. Sie
enlhält 24 Tafeln, die erste und zweike Auflage hatte
32 Tafeln. Äiese Kürzuna nimmk dem Werk aber
kaum etwas an seinem Wert. Einige der weg-
gelassenen Tafeln, z. B. Tafel 32 missen wir gerne.
Äas Werk steht in seiner Ark einzig da uno hak
nicht umsonst Weltruf erlangt. Es enthält in Work
und Bild eine Fülle von Anreaungen und alle not-
wendigen Anleikungen zur Erlernuna dieser herr-
lichen Technik, dazu elnen wahren Schak; von Er-
ziehungsweisheit, die dem Lehrer trefflich zustakken
kommt. Die Tafeln sind im reichen Farbendruck
ausgeführt und gewähren einen gründlichen Einblick
In die verschiedenjten Arbeiksweisen. So können wir
das schöne Werk uneingeschränkt empfehlen. 3m
gleichen Verlag ist ein zweites, nicht weniger bedeu-
tungsvolies Werk erschienen: " —- -

Äas sreie Keichnen. ein Weg für den Unterrichk
im Zeichnen nach ^iamr- und Gebrauchsgegenskänden
auf Grund der von FranzCizek geleiteten Fach-
kurse, bearbeiket undyerausgegevenvon Äermann
K a l t n e r. Schulrat in Wien.

Ver tzerausgeber stellt den Tafeln eine Einleitung
voran, in der er u. a. sagt: „Der schulende Lehrer

wird erst sehr sparjam, dann öfker Gelegenheit zur
Klärung der Änschauungen unaufdrin^lich herbei-
führen, dabei aber das naive Schaffen ängstlich vor
iener tür das Kind vorläufig noch unerschwingllchen
Wahrheit schützen, die seinen eigenen Ansdruck un-
wiederbringlich auSzulöschen droht. 3e höher hinauf,
desto mehr dräMt sich die Natur vor, bedingt durch
eingehenderes Wisfen und unker dem Einflusz des
ganzen Unkerrichks, der immer wieder von der An-
schauung, von dem wirklichen Leben ausgehk." Aber
auch das Nakurzeichnen soll nicht Abzeichnen sein, son-
dern Selbstschaffen, Erarbeiken von Vorstellungen.
Mit diesen Grundsätzen gehen wir einig. Die
„methodiscken Bemerkungen" verbreiten sia> über
folgende Geblete: Freiarmzeichnen, freies Pinsel-
zeichnen, Skizzieren, Scherenschnikt, Streichschablone,
Druckschablone, Modellieren, farbige Darskellung,
Schrift, Ornament. Die 80 jn Farbendruck aus-
aeführten Tafeln geben Einblick und Ueberblick über
oas gesamke Nakurzeichnen: Pflanze, Tier, Kunst-
formen aller Ark, Landschaft und Akt. Schon daraus
ist zu ersehen, daiz das Werk sich nlcht auf das Stoff-
gebiet, das den angemeinblldenden Schulen zugänglich
isk, belchränken will, sondern für ausgebaute Knnsl-
gewerbeschulen berechnet ist. Es hat benn auch auf
den verfchiedensten Stufen elnen skarken kunstge-
werblichen Einschlag. Damit ist nicht gesagt, dafz es
uns nichks nühen kann. 3m Äegenkeil: ieder Lehrer
kann aus dem Werk reiche Anregung schöpfen, vor
allem für seine eigene Meilerbildung.
 
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