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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 9 (September 1925)
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0264

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237

reiideil zurückstehen. Ntemand mlrd tn Zukunft sagen
Können, es wenden stch dem Zeichenlehramt die Min-
derbegabten zu oder solche, die in der Kunst Schiff-
bruch gelilken haben.

Die Stuttgarter Akademie, an der eine Anzahl
hervorragsnder Künstler als Lehrer wirkt, fährt bei
diesem Nertrauensverhälknls/ das sich zwlschen der
goichenlehrerschafk und ihr herangebildet hat, nicht
lchlecht. Sle hat die Zeichenlehrer zu warmen Freun-
den der Akademie gewonnen. Die Zeichenlehrer sind
la auch die herufenen Miktler zwischen Künstler und
Volk. G. K.

Buchbesprechungen.

DaS Ornamentwerk. Eine Sammlung angewandter
farbiger Ornamenke und Dekorationen. 120 Tafeln
i>, vielfarblgem Offset- und Buchdruck. Unter beson-
derer Äerückslchtlgung der weniger bekannken Kul-
luren für den prakkischen Gebrauch ausgewühlk und
mik Erläuterungen versehen von H. Th. Bosserk.
Mlt eineni Geleikwort von Okko v. Falke. (Berlag
Ernst Wasmukh, Berlin W. 8.) Preis Mk. 160. 2n
diesem einzigarkigen Werk finden wir nicht die satt-
sam bekannten Ornamente der Zochkulkuren ver-
gangener Zeiten. Es srschlieht vielmehr neue Quel-
len, insofern es die vorgeschichtlichen und archaischen
Dorstrufen der Hochkulturen, sodann die Schöpfungen
der Nakurvölker und der europäischen Bolkskunst in
sarbenfrohen, wirklichkeikstreuen Vildern vor uns
jiliiskellt. stedes ornamentale Motiv ist in Berbindung
mlk seinem Träger und Werkstoff dargeftellt. So ist
I das Werk ein ungemein werkvolles Hilfsmikkel für
, den heukigen Kunstuntsrricht, der den erzieherischen
! Werl des ornamentalen und dekorakiven Gestaltens
' gewlssermaszen wieder enkdeckk und neue Wege zu
seiner jchulgeniästen Pflegs gefunden hak. Selbftver-
siändlich ist das Werk mit seinem fast unerschöpflichen
Neichkum an Moklven nicht zum Nachahmen da
lln diesen 3rrkum der vergangenen Zeit versallen wir
heuke nichk mehr), sondern nur ais zur Anregung
!UM eigenen Geftalten. Wie belebt fühlk man sich
chon beim Durchvläkkern und welche Offenbarung an
chopferischer Krafk strömt einem dann aus jedem
Vlakk enkgegen! Wir empfehlen das Werk deshalb
wärmstens. Es gehörk in unsere Schulen.

Mik Modellierholz, Schere und Krelde. Zeraus-
gegeben von A. Läffter, F. Lindemann, H. Schlmpf.
3. vermehrte Auflage. Mik 108 Texkabbildungen und
18 Tafeln, davon 16 farblg. (Berlag Zulius Klink-
hardk, Leipzig.) Preis Mk. 5.—. Gibk recht brauch-
bare, aus der Unterrichtsarbeit stanimende Anleitung
zum Formen, Skäbchenlegen, Falken und Flechken,
zu Ausschneldeübungen und zum Wandkafelzeichnen.
Der Bilderstoff ist künstlerisch nichk smmer^Ms d'er
Söhe.

Gebrauchsgraphik. Monatsfchrifk zur Förderung
Iilinstlerischer Reklame, herausgegeben von Prof. H.
K- Frenzel fverlegk bei Phönix stliuskrationsdruck und
Verlag, Berlin SW. 68, Lindenftr. 3.) Bon dieser
vornehmen, empfehlenswerten Monaksschrifk liegen
uns zwei Hefke vor: Nr. 10 „Wege und Ziele".

Niemals beherrschke die Rektame das öffenkliche
und privake Leben mehr als heuke. Aber es zeigt
sich, dast ihre Wege und Methoden zum Teil recht

veraltet und unrationell sind. Millionen werden
jährlich für nutzlose Propaganda ausgegeben. Ueber-
all suchk man nach neuen Ecklärungen und neuen
Wegen, die zu fördern sich daS Heft Nr. 10 zur
Aufgabe ftellt. Ntcht nur den Reklamefachmann,
sondern überhaupt jeden, der zu dem Werbewesen
ln irgend einsr Beziehung steht, werden die beacht-
lichen Arttkel der namhafken Fachschrifkskeller leb-
haft Inkeressieren. Ferner enthälk dle Nummer eine
fehr reichhalkige Schau über die Reichs-Reklame-
Messe zu Berlln 1925.

Heft Nr. 11 „Der Berlegereinband" zeigt eine um-
fassende Sammlung künstlerisch hochwertiger mo-
derner Vucheinbände, begteikek von bemerkenswerken
kexklichen Beiträgen. Mit dem Aufsah von Knab In
Nr. 10 „Menn lch zeichnen könnke , können wir uns
nichk einverstanden erklären.

Aeinrich Marla Lükelerer: ^ormen der Kunst-
erkcnntM.''Mii'esnein'Börwörk von Max Scheler;
mit einem Titelbild und 9 Tafeln. (Berlag Friedrich
Cohen in Bonn.) Das ist nach meiner Ansicht eines
der eigenartigsten, reichsten und geistvollsten Bilcher,
dle über Kunst in den lehten 3ahren erschienen sind.
Wir empfeblen es wärmstens.

Das Ornament oder Schmuckwerk. Bon Dr. 3ng.
E. h. Emil Högg, ordentl. Prof. an der Techn.
Hochschule in Dresden; mit 40 Tafeln. Preis M. 8.—.
(Polytechnische Berlagsgesellschaft Max Hikkenkofer,
Strelih in Mecklenburg.) Das Merk, von berufensker
Hand geschrieben, umfajzt folgende Kapikel: Das
Wesen des Schmuckwerks, die Borbilder, die Stil-
gebung, der Mahstab, der Entwurf, die Darstel-
lung, die Erziehung zum schmückenden Künstler.
Daraus ist zu ersehen, dah der Berfasser sich zu den
eigentlichen Fachleuken, zu den Leuten „vom Bau"
wendet, abex das schlicht und verständlich geschriebene
Werk kann auch uns wertvolle Dienste leisten. Die
Abbildungen sind nicht nach Zeichnungen, sondern
nach Ltchtbildern wiedergegeben und zeigen das
Schmuckwerk immer in Berbindung mit dem Gegen-
ftand. Eine kleine Vemerkung: Unker dem Begriff
Rhykhinus fassen wir heuke ekwas anderes als Prof.
Högg In setnem Buch darlegk: nicht Regelmäjzigkeik
und Gesehmähigkeik der Bewegung, nlchk Wieder-
holung gleicher Elemenke. Ein aneinander gereihkes
Efeublatt ist noch kein rhythmisches Ornament. 3ch
Möchke dem Berfasser das Skudium der Schrifken
Dr. Ludwlg Klages empfehlen.

Die Schönheit der Farbe in der Kunst und im
täglichen Leben, von M. Bernstein (Delphin Derlag).
2. Auflage. 3n veränderter Äestalt trikk das vor-
zügliche Buch vor die Oeffentllchkeit. Der Derfasser
berücksichkigte die Neuerfcheinungen auf dem Gebiek
der Farbe und spürke eoenso dem Nsuenkstehenden
in Kunsk und Kunfkgewerbe nach. So kann das, was
wir zum Nuhms des Buäzes bei seinem ersten Er-
jcheinen fagken, für die 2. Auflage in verstärktem
Mahe gelten: es ist gerade für uns geschrieben.

3m Delvhtn Berlag erscheinen auch die wunder-
vollen Hefte: Deutschs Bolkskunst. Heraus-
aegeben vom Reichskunstwart Edwin Äedslob.
Band 4, Bayern; Text und Bildersammlung
von Hans Karltnger, mit 223 Bildern, liegr
mir vor. Wie vtele Beispiele gesunder urwüchsiger
 
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