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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 5 (Mai 1925
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0134

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127

Buchbesprechungen.

^ Einführniig in die Ps»ü)ologie der

Üandfchrisl, inN 23 Figuren. (Walter Seiferl Ver-
iag Sluligarl-Leiibronn).

DaS Buch eiiihäli solgende Kapilel: 1. Kapiiel:
Millel und Wege der Wesenserlnindnng, 2. Kapitel:
Theorie dcr AuSdruckSbewogung, 3. Kapilel: Än-
wendungSbeispiele aus der Charaliteckunde, 4. Kapi-
iel: die erworbene Vewegungsfiihrung, 5. Kapitel:
iürenzfragen. Es will einfiihreu in> die Mssenschast
üer AuSdnickssorschung. die der Verfasser >Mn schon
seit 3 elcchrzehnten intk hervorragendem Erfolg
pslegt. 3st es ihin doch als erfiein gelungen, die
Äraphologie einzugliedern in die AuSdruckslehre und
Charaliterlru-nde. So ist auch diese Schrift wie die
früheren von uns besprochenen ungemedn anregeud
mid seelenliundlich ausschtuszreich. Sie verfolgt noch
dcn Nebenzweck, auf dte -grundlegsnden Schristen
des Versassers htngiiweiseiu „AuSdnrcksbewegung
und Gestnltun-gskraft" (Varkh, Leipzig), „Handschrifk
u-nd Lharakter" (ebendort), „Pr-tnzipien d-er Lharak-
ierologie (ve-rgrtsfen, Neuauflage in Vorberettung).
Wir drnclien etnsn klei-nen Äbschnikt deä Duches ab.

Die Kuiist des Nadierens, ein Handbuch von
Hecinann Struck. Verlegt bei Paul Lassirer in
Verlin. Dieses klassische Werk liegt selk lö23 in
5. Äuslage vor. Äer Versasser stel-lt d-ie Worte
vor-an: „Das-Vuch will einc Änleitung sein. die Kllnst-
ler und kunstverständi-ge Lai-ein in den Stand setzt,
die schöne Kunst deä Schwarz und Weisz selbständig
zn erlerne-n, u-nd es soll zu-gleich den Vlick des Ku-nst-
liebhnbers schürs-en, uin dte Lrzeugnisse der Nadier-
liunst besser genieszen zu liön-nen. N-atllrlich wi-r-d
ineine Ntllhe dahin gehen, dte notwendtgen tech-
ii-tschen Erörkerung-cn inög-lichs! leichtfaklich zu
gebe», ste aber doch so wett auszudehsnen, dasz kein
Äebiet der nach vielen Richlungen sich erstrecken-
den Äefzkunst uncrsorschk blei'bt." Der Verfafser hat
sein Wort gehalten. 3ch wiiszte in der Tak kein zivei-
ies Werk, das in sotch einfacher und dabei- so lie-
benswürd-tger Weise ik die Technik der gr-aphlschen
j'uinske (Steinzeichn-ung un-d Holzschnitt sind eben-
salls kurz beha-ndelt) el-nfllhrk. Eine aujzerordenk-
lich -grojze Anzahl von Abbil-dungen hervorragender
graphischer Werke ergänzt -das Äort in glllcklich-
ster Wetse. Unnölig ist es zu sagen, d-asz der rllhni-
lichst dek-annke V-erlag alles gel-an hä-k, deni Werk,
das eines -der besten- Hilsäinittel für -den neuzeit-
liche-n Kunstmrterrichk darstellt, eine vornehme AuS-
sdattung zu -geben-. Wtr empfehlen es -angeleg-entlich.
Eine klein-e Textprobe drucken wir zur Verstärkn-ng
diefes tzinweises nächstens ab.

Nichlungen und Problenre in der Erziehungswlssen-
schaft der Gegenwart. Ein Quellen-^uird'-Aedeits-
buch zur Einführung unseren jungen Amtsfrriinden
gewtdinet, herausg-egeben von Franz Zieroff.
I. Teil: Die erziehungswissenschaft-
lichen Probleine, die ihren Vezie-
hungspunkl vornehmlich i m (lndivi-
d u u m h ab e n. (Verlag der Friedrich Kornschen
Buchha-ndlung in Nürnberg.) Dleses werkvolle Werk
ist zunächst für d-ie Lehrerseminaristen der bayerlschen
Lehrerbildungsanstalten-geschrleben. Demvorl.egenden
i. Vand kom-ml aber allgemeine Bedeukung zu, und

er kann nicht zuletzt üem Lehrer des llnterrichts im
bildhaflen Gestallen wevtvolle Anr-egung bieten. ES
wilk nichk eln „Leiksaden" sein, sondern dle Pro-
blem-e sollen in ihrer Tiefe, Äreile un-d Schwere ge-
zeigt, es -soll erfahren werden, datz in-an sie in der
Theorje n-ichk auf einer Druckseite „erledigen" kann.
Diese Probleme erweisen sich aber als noch unge-
iiigcr, wcnn m-ail sie in die Ta-t umsetzen will: sie
heischen ein ganzeS Leben voll zähen Schöpfer-
willens. Dl-esen Willen anzufachen und thn spann-
kräflig zu erhalten, wen» die Widerlichkeiten -des
Al-ttags sich einstelle», soll das Vuch beitragen. Es
gibk keine abgerundeten einheitlichen Darleg-ungen,
sondern in der Hauptsache nur den Stoff init
ein-er kurzen Skeklu-ngnahme der Vecfasser, eigen-k-
liche Formung- des Slosses soll der lebendigen Klas-
senarbetk überlassen werden. Der 3nhalk uinfatzi fol-
a-ende Teile: Die 3 n -d i v -i- d u a l p ä d ag o g i k von
G. S'Lewgel, äugendkunde und Schul-
praxis von W. 3. Nuttman-n-, Gemein-
same Erziehung der Veschlechter von
W. Hauämann, dte A r b e i t s s ch u l e, Lern-
schule, Lrziehungsschul-e von M. Kesfelring,
Probleme der Erziehun-g durch die
K n- n st v. Fr. Zieroff, von der 3 ugen -dbe -
wegung v. Dr. W. Mllller, die geschlech l-
l i ch c Lrziehu » g unserer 3ugend von A. G u-k -
k e ii b e r g-e r. Elne Unmenge Stoss isl in dem Buch
znsammeiigotragsn. Werlvoll -isl der eingehende
QuellennachweiS. So regt es zui» ^iachdenken und
ziim Forschen an. vi-elleichl gerade dork am meisteii,
wo man die Ansichl der Ä-ersasser nicht tcilen kann.
Vesonders umfan-greich und kiesgehend ist der ^lb-
schnitt: Probleme der Kunsterziehung durch die
Kunst. Ileber die Ziete und Wege des noiizcillichen
UnlerrichtS im bildhasten Gestallen ist der Verfasser
allerdingS n-icht g-anz aus dem Laufenden. Die Äe-
deutung Dr. WeberS fllr dieses Gebiet wird stark
iiberschätzk. Ma-ncheS, z. B. in den Hinweisen auf die
AuSskaltu-ng der Schulräume ist veraltet. Doch das
sin-d nur Kleinigkeiten, die üen Gesaintwerl -deü
Buches nicht verringern. Der Preis (M. 5.80) isl
nieder gehalken.

Das Kunslschaffen im Wandel der Zeik. Line all-
geineiiiv-ersländliche Linführung in die Kunstgeschichte
von Walilier Kref-ting (Druck und Verlag von
Hermann Schtag Nachf., Leipzig). Der Verfasser
will mit' dieser Schrift Laien auf künstlerischeni
Gebiet und befonders der 3ugend einen Einblick
geben -in die Grundzüae kunstgeschichtlicher Ent-
wicklun-g, um -das Verständnis zu- wecken sür die
Veziehu-ngen zwischen Kunstsch-affen und Weltan-
schauung und für die Triebkräfte unserer heutigen
Zeik. Ob das auf dieseni Weg möglich> ist, möchten
wlr bezweifeln. Die Sch-rist ist m-it einer Anzahl
frischgezeichneler Abbildungen verfehen. Das Urteil,
dan die alkägyptischen Bildwerke „einen zwar cha-
rakleri'stischen aber wenig lebendigen Ausdruck
tragen", überrascht. ebenso dle Ansicht, datz das
Wesen der ägypkischen bildnerischen Äuffassung der
menschlichen Figur „a-uf ein Ilnvermögen der per-
spektlvlschen Darstellung" zurückzuführen sei:

Einen anderen, aussichtsreicheren Weg gsht das im
gleichen Verlag -erschtenene Buch „Neuzeilliche Stil-
anschau-ungen" von Prof. Ludwig Se giniller.
Es t-st eine Erwelterung -der früheren Schrift „Grund-
 
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