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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 2 (Februar 1925)
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Hils, Karl: Eine Werkhauswoche bei A. L. Merz
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Jäckel, Kurt: Die Tagungen der Denkmalspflege
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Künstler und Zeichenlehrer: Leitsätze des Ausschusses des Vereins Württ. Zeichenlehrer
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0047

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4)

» Lalser gefüllt und vor «lnen Projektlonsapparak reugt vielfarbige Zufälle. die ost. wle die Beschauer
I» daö mlt klarem Wasser gefüllte Glasgefül, und er- ^

Die Lagungen der Denkmalspslege

Wenn der Kunstunterricht unter auderenr auch die
Pflege des Heimatflnnes erstrebt, und -ies in erster
Linte zu erreichen fucht durch ein Auszeigen der
etgentümlichen Schänheiten -es Heimatlaudes, so ist
es roohl angebracht, einmal hier auf eiue Oraanisa-
tion hinzuweisen, -ie in jäbrlichen Taguugen alle -!e-
jenlgen Behör-en un- Fachleute zusammensialzt, -eren
Aufgabe -ie Pflege heiniatlicher Bau- und Natur-
denkmciler -il-et: nämlich -ie Tagungen für Deuk-
matSpflege.

Sie fiuden im Herbst jvdeu Zahres statt uud wüh-
ien den Tagungsort wechjelnd tn größeren oder
inillleren Städten, dle stch yinsichtlich ihrer Baulich-
ketten uud Sammluugen als Hintergrund -er Taguna
eiguen uud zugleich Imslaude slud, die grohe Zahl
auswärtiger Teilnehmer gastlich aufzunehmen, Den
Hauvtteil jeder Tagung btlden in -er Regel zwei
Bortragstaae. Hier werdeu wtchtige Themen der
Denknialspstege, allgemeiuer oder besouderer Art,
von jeweils geeigneten, hervorrageuden Fachleute»
behaudelt uud -ann tn -en anschlteheuden, meist jehr
angeregten Erörterueaen aus ber Bersammlung her-
aus beleuchtet uud geklärt. Auszerdem gibt es in den
Nachmtttagsstuuden meist gruppenweise Fllbrungen
-urch -ie Baultchkeiten un- Sammlungen -er de-
tresfenden Sladt, uud sie gehören mit zum Erlebnis-
reichsten, weil ste durch Persönlichkeiten ersolgen, -ie
zu dem Zuzeigeuden in amtllcher und achltcher Be-
ztehung stehen. Auch für gesellschaftliche Beranstal-
tungen künstlerlscher Art in -en Abeudstuuden tst ge-
orgt. Am dritten Taa fiudet meist ein gemeinsanier
Ausflug statt, der als Ziel ein charaktertstisches Dau-
werk o-er Ekadtbild des bekreffenden Landes hat.
Öft lchlieht sich -ann au diese eigentliche Tagung
noch eine mehrtägige Reise unter Führung -es
bayerischen Deneralkonservators Dr. Hager au, der
auf ihr ein ausgewähltes Gebiet seines schönen
Bayernlandes In ganz besonders glücklicherWeise und
unter Zugruudelegung einer richtunggebenden 2dee
vorzufüyren weitz, uud «s versteht, auS seinen Hörern

eine freie Arbeitsaemelnschast zu bilden, deren Akit-
gueder -ann ihrerseits in ihrer jewellige» Heimat die
Anregungen beläligen, die sie von ihm In so fetn-
slunlger Weise empfingen. Die Teilnahme an allen
diefen Beranstaltungen skeht jederman» srei un- isl
nur an -ie Anmelduug zur Teilnahme un- an die
Lösung «Iner Zutrittskarte von mäbigei» Betrag ge-
buuden.

Ilni so mehr ist es zu verwundern, -aß jene Ber-
anstaltungen, die Gelegenheit geben, sich von ersten
Fachleuten Belehrungen zu hvien über Denkmals-
pflege, Baukunst, Plastik und Malerei, fast kaum
von der Zelcheul«hrerschaft besucht werden. Die Ta-
gnng 1l)2i z. B. in Münster I. W. bot. u. a. eiueii
Bortrag von Cornelius Gurlitt über „Denkmals-
vflege uud Heimatkunst Im Bolksunterricht". Als in
-er anjchlieken-en Diskussion das Fehlen der Lehrer-
jchafk lebhafk bedauert wurde, gab der Schreiber die-
ser Zeilen, soweit ihm das ohne Borbereitung mög-
lich war, einen kurzen Hinweis auj die Nolle -eü
Zeichenlebrers In diesem Thema (S. 44 u. 45 -es
stenographlschen Berichts). Hier hätke aber damals
unbedingt eln wohlvorbereiteter und beauftragter Ber-
treker unseres Staudes sprechen müssen.

Möge somik gerade dieses Beispiel dazu anregen,
dah in Zukunft -ie Tagunge» für Denkmalspslege
gerade von den Zelcheniehrern rschl stark besucht
werden, ja daß, wenn irgend mögiich, stets ein offi-
zieller Bertreter unseres Bereins zugegen Ist. Denn
ein Berjtändnis und eine rege Anteilnahme der
Zeichenlehrerschaft fllr die Fragen der Denkmals-
mlege wäre auch für lehksre von größtem Wert.
Nur so könnte es gelingen, daß alle jene amtlichen
Veinühungen -er General- uud Bezirkskonservatoren
nicht als Berordnungen von „oben" empsunden, son-
dern vom Bolke selbst zum Schutz seiner Besitztümer
an geschichtlichen, künslterischen und heimatkun-ltchen
Werlen gefordert und verstanden werden.

Kurt Zäckel.

Mnstler und Zeichenlehrer

Leitsütze des Ausschusses des BereinS Mürtk. Zeichenlehrer.-)

1. Der Ausschuh hat -en Lindruck, daß Zeichen-

lehrer sich schämen, als Zetchenlehrer angejehen zu
werden, und -ah solche sich auf lhre Art eifrigst be-
mühen, den Zeichenlehrer zu verdecken, um als
Künstler zu gelten. -

2. Wir weisen darauf hin, dah elne solche Vesin-
nung weder der Mitglieder noch -er Sache, dle wir
allr vertreten, wür-tg ist und erwarken. Svlche Stan.

*) «usaestellt bei der Tagmig des VerelnS wstrtt. Zeichen-
Irhrer am LI. Dezember isri.

-esglieder soliten-ie Folgerung ihrer Geflnnung ziehen
und von einem Amte zurücktreten, dessen sie sich
schämen und dem sie folgltch auch nie mit ihrem
Herzblut gehören können.

3. Der Ausschuhtut in seinem Teile alles, um -em
Zeichenlehrer dte Stellung des höheren Lehrers, d. h.
alio -es böberen Beamten zu sichern. Er kann und
 
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