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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 5 (Mai 1925
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0136

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^ 129

Mensch, mit Herz Md Sinn in »nserer Mnlber Erde.
An d-»l mir vorliegenden Stlick sind die Tlicken des
Ossselüruckes nichk spurlos voriibergegangen.

Al. Schieskl-Zeichnnngen, init 25 Skizzenbuch- und
lOb Alnppenblällern nuf 100 Tcifei», nebst e-iner
Farbenskizze, berausgegeben und erklärt von Caje-
I a n O b iva l d lerschiengn iin See-Berlag zu Löchst-
Aregenz). 5ch bin lininer ein besonderer Freund
der Kunst dieses Melsters gervesen, aber diese Zeich-
nungen enltäuschen mich vielsach wegen ihres derb-
delioraliiveiil Lharakters. Es fehll ihnen das Feinsee-
lische sast ldurchweg.

Eugeii Mirslii)! Okkulte Kuiist. Aerlegt bei B.
Koci, Auchhändlekl in Prng. Der Aerlag „will durch
gute Reproduktionen graphische Blätter, okkulte
Äiuster" zeigen, Offenbarungen weltentrückter Ge-
ivalten, deren Äufgabe sei, den Zweifler zu festigen
und dem Gegenredner idarzutun, wie fegensrelch
auf dem Gebieke der Kunst ein Gelsterwalten sei."
Es ivird dänn noch weitec gelugk: ldie Acbeiten sind
in cinein Zuge eiManden, ohne iede Aorzeichnung
in freier Luft lgeschnHtten nach Angabe eines Gei-
sterlischchens durch Sgruk einen lläger aus Border-
indien, aus dem Skande der Biirger, der tm Kaukasus
jagte." Seltsam! Dem widersprichk nun aber oie
^leujzerung eines Kunstverständlgen, des Krikikers
Dr. Harlas, der Eugen Mirski) bei der Arbeik be-
obachtete. Er teilk darüber mit: „Herr Mirsky ist
cin Scherenvirtuos, dessen ornameiitale Einfälle auS
dem Material, sowle aus der Technik des scharfen
Werkzeugs hervorgehen, das aus der Fläche Haarscharf
ausschneidet, was als Licht wlrken soli und die dunkls
Zeichnunn iiilaiichmal in ganz spinnw-bartigen Strei-
fen beläßt. 3ndische Flguvalinokive (Tibet und setne
Knnst) wirken sehr eindruckävoll, aber nur der, der
H. Ak. zugefehen ha>k, wie er mit einer kleinen
Schere direkt auS dem Papierbogen seine Einfälle
alisschneidel, mik welcher Sicherheit und Genauigkeik
er seinen Formen nachgehl, begreist das eigentllm-
llche Gepräge dieser Kuiist. Wie ein Tylograph be-
rechnet er den Koivtrast von Weisz und Schtvarz, d. h.
SchaAen nnd Lichk, aber er flihrt seine Linien vtel
gewandker, in reichen und beredken Kurven". Ilnd
ein anderer Beurkeiler (Fr. Lehman, Prag) meint:
„Es slnd Nachklänge, Welkerverarbeitung des
Beardsley, des abgründigen Orients." So bleibt von
der Annahnie einer okkulten Entstehung nichk viel
übrig. Mir scheink, die gewawdte Handhabung der
Technik verdient mehr Bewunderung als Lie Fülle
der inneren Gesichte. Das beweist schon, dasz man
beim Betrachten dieser ornamentalen Gebilde sehr
rasch ermüdet.

Haufss Märchen mit Buchschmuck von Alsred
Haael (Franz Schnekder Aerkag, Berlin). Der Vand
enkhätk folgende Märchen: Die Geschlchte von Kalif
Storch, ldie Errettung Fakmes, die GeschMke"vvii dem
kleinen Muck, das Märchen vom falschen Prinzen,
der Zwerg Nase, der junge Engiänder, Saids
Schicksale, die Höhle von Steenfoll, das kaite Herz.
Diese ewig jungen Mäcchen locken immer wieder
zu Neuaiisgaben an. Die vorllegende ist nun aber
meines Wissens die schönste, die bisher erschien.
Schon der edle Druck und dle vornehme Ausskaltung
berechkigen zU dieser Werkung. Aorzüglich triffk der
Vildschmuck (luskige geistvolle Federzelchnungen und

phankasievolle Aguarelle) die Niärchenstimmung. So
eignet sich das Werk zu Geschsnkzwecken, umso-
mehr als der Pr-eis (M. 6.—) als ungemein nieder
bezeichnet wevden darf.

Frohes Schaffen. Das Buch sür jiing und alt.
Schriftleikung: Professor Dr. Lrnst Baum, Wien.
(Deukscher Aerlag für 5ugend und Bolk.) L!n sialt-
licher Band, der wertvolle Beikräge der verschieden-
sten Art enthält. Wir führen nnS dem übernus
retchen llnhalb nachfolgendes an: Ludivig Anzen-
gruber „Die G'schicht' von der Maschin' mik
Bildern von M. Luttich nnd 5. Dnnilovag,
PÄker Nosegger „Als dem kleinen Ninzel dns
Haus niederbvannke, Grillparzer „Lebens-
regeln", Dr. Nudolf S aa r „Der Dachskein nnd seine
Höhlen", Dr. Karl Gaulhofer „Alpcnländiscke
Krwfk- wnd Skubenspiele", Dr. Ludiuig Karell
„Die Wünschelruke". Dr. Olto Myrbach „Erd-
beben", Dr. Naimund Nimführ „Aom Flug-
sprung zum Segelflug um die Erde", 2ng. Rudolf
Heider „Nadiokelegkaphke und -telephonie, Dr.
Th. Zetl „Die Ttere als Techniker", Dr. Edgar
Beyfusj „Wie ein Kulturfilm entsteht", Dr. Aoolf
Hnatek „Der Film in iiatürlichen Farbcn, Dr.
N. F. Ä r n o ld „Fausk vor Goethe", A. Schale k
„Neuseejands Norden mit selnen Eingeborenen und
Geisern", Oskar Nniner „Musikalische Graphik,"
A. Klarwill „Die Silhouette", W. P a ech „Ueber alke
Bllder und ihre Pflege", N. Nothe „die Techiiik
des Linolschnllts", A. Fritsch „Starkstrom in der
Werkstatt der Elektroamateure, Dr. L. Karell
„Nähen ohne Zwivn und Nadel", Dr. O. Herr-
ma nn „Der Radiobastler", „Ein Triiimph deutscher
Technik (die Fahvk des Z. R. III nach Amerika).
Dazu kommen noch eine Anzahl Erzählungen. Be-
denkk man noch, dak sämtlichs Beiträge mit vor-
züglichen Bildern geschmückk sind, so wivd man be-
greifen, dajz das Buch als Geschenk jedes richtigen
lliingen Herz enkzückk.

KleineS EkhymologischeS Wörkerbuch von Dr.
Georg Sku ck e, Direkkor der Nealschule In Nastakk
(Druck und Aerlag der Konkordia Bühl (Baden).
Das Büchleln will kurze aber bestimmte Auskunfk
über vteles auf kleinem Naum geben. Ilm die ekhy-
mologischen Zufammenhänge aufzuhellen, bekont eä
mlk Äecht die jeweils tn Frage kommende Grund
bedeutung der Wörler sowie die Ansiihrung ihrer
Aerwandten besonders, denn hierin liegt ein hervor-
ragendes Mittel, einen Einblick in das Leben dsr
Sprache zu gewinnen. Das Büchlein ist werk,
datz es den Schülern der höheren Lehranstalken >n
die Hand gegeben wivd; denn der Aerfasser hat
rechk, wenn er melmt, dah flir sie der Gebrauch elnes
dsutschen Wörterbuches nicht mlnder fruchtbrlngend
und nokwendig ist wie die Umschau in fremdspvach-
lichen Wövkerbttchern, zumal auch im deutschen
Spvachgebrauch dem Schüler vieles nicht weni -
ger fremd erschelnk als Fremdsprachliches selbst.

Dresden. Die Skadt und Ihre Amgebung. (10 Zeich-
nungen M. 1.50) Die Sächsische Schweiz (20 Zeich-
nungen M. 3.—). Aerlag Frih Heyder, Aerli»,
Zehlendorf). Diese feinfühligen, klaren Zeichnungeii
von Max Birückner verdienen, dasz lie als An-
schauungsstoff in unseren Schulen verwendek werden.
 
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