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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 6 (Juni 1925)
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0167

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lwmmt nicht zur Äuhe, von der Kraft und dem
Leuchten der Farbe erregt und umsprühk, aber man
spürt tn sich eine Hochflut von Lebensgesühlen! Die
Aelrachkungen, des Buches slnd umfassewd und er-
strecken sich mit Belspiel und Dorschlag bls auf die
Rundplastik und bas Bühnenbild. Es fehlt ihnen
nirgends die psychologische Begründung, und sogar
die llnckehr der Bersuche beweist ihre Mchtigkelt.
Ieder Zeichenlehrer sollte bieses Buch lesen. Es
wird ihn zu einer neuen Unte-rrichtsweise anregen:
zum Zeichnen aks einein Fach der Gemüts- nnd
Seelenbilüung. Das Buch ist reich inib farbigen Vil-
dern ausgestattet nnd gewährt einen klaren Ein-
btick in bie Darlegungen.

Dag Gedächlnis. Die Lrgebnisse ber experimentel-
len Psychologie und ihre Änwendung ln Unterricht
und Erziehuing >von Är. Max O f fne r, Ober-
stndienbirektor !n Günzburg. 4. vermelhrke nnb um-
gearbeitete Auflage. (Berlag von Routher u. Rei-
chard Berlln) Preis geb. Mk. 0.—. Das Buch will
ein Grundrih einer einheitlichen Psychologie bes
iGedächtnisses fein. Die Wissenschaft steht beshalb
im Dvrderarunb und ans ihr soll sich ergeben, was
die praktischen Bedürfnisss der Erzieher und Lchrer
erforbern. ,Aus diesem wissenschaftlichen Lharakter
des Buches >ergab sich für den Berfasser bie Pflichl
elner konseqüienten, nnb wle er melnt, auch nranch'-
mal ekwas unbequemen Terminologie und einer
scharfen Fassung der Bsgriffe und Sähe, worin be-
kanntlich bie pädagogtsche Psychologie noch vetbes-
serungsfähia ist. 3a >diese Terminologie! Sle ist einc
Frembsprache fllr sich, bie man srst erlernen inuh
und beshalb den meisten unker uns eine Geheim-
sprache. Und boch geht es nichk an, dah wir die Er-
gebnisfe ber experlmentellen Psychologie für nichts
achken und die Forschung, bas Nachprllfen und
Anwenden ber Forschüngsergebnlsse anberen llber-
lassen. Men Forschenden unb Suchenden unter nns,
die Zeik Krast zu einem intensiven Skudlum haben,
sel bas vorllegende Werk empfohlen, bas eine ernste
wlssenschafklicheArbeit darstellkund das psychologische
Deblet bes Gedächtnisses nach allen Selten burch-
pflückk. 3n glelcher Weise empfehlen wir das zwei-
bändige anerkannte Werk: Th. Ziehen, „D i e
Grnnblagen be r Pfycholog ie". bas im
Berlag B. G. Teubner in Leipzig erschienen ist.
Preis BaNd I Mark 6.—, Band II Mark 7.—.

3m 1. Band kam es bem Berfasser vor allem >dar-
auf an, die Psychologie auf eine „einwanbfreie er-
kennknistheoretische Grundlage zu stellen, bie nichk
von irgendwelchlen spekulativen Hypothefen abhängig
ist." Er legke babei seine eigene Erkenntnistheorie
zu Grunde, berückfichtigte aber auch abweichende
SSandpunkte. Das 2. Buch will auf disser erkennt-
nistheoretischen Grundlage bie wichtigsten allgemei-
nen Grunbsätze der Psychologie entwickeln.

Ein nützllches nnb verbienstbolleS Werk, bas eben-
falls bei B. G. Toubner in Leipzig erschienen ist, darf
in diesem ZusammenhaM nichk"llbergangen werben:
Geschichke der Psychoioaie von OSko
Klemm (Prels Mk. 7.6V). Das Work glledert slch
in 3 Haupkabschnitke: 1. Abschnitt. Allgemeine Mch-
tungen ber Pfychologle. (a) dle mekaphysische Psycho-
logie, d) die empirifche Psychblogie); 2. Abschnlkk:
Entwicklung der psychologischen Grunbbegrlffe. 3. Ab-

schnikk: Geschichte ber wichtigsten psychologischen
Theorien.

Enbllch weisen wir im Zusammenhang mit diesen
ernften wissenschafllichen Werken auf Nr. 4 von
Teubners kleinsn Fachwörterbüchern hin: Philo-
sophischesWö r t e r b u ch von Dr. Paul Thor°
meyer (sbenfalls bei B. G. Teubner erschienen).
Neben bem frllher empfohlenen Psychologischen Wör-
terbuch von Dr. Fr. Gtefe stellt es ein wertvolles
geradezu uneNlbehrkiches Ailfsmiktel fNachschjlagc-
werk) dar zur Entzifferung der „Geheimsprache", in
ber bie obe» genanwken Bücher geschrieben sind.

Hans Lorenz Skolkenberg: Reine Farbkunst in
Naum und Zeit. (Berlag „Unesma" G. m. b. H>
Leipzig.)

Stolkenbergs kleineres aber nicht minder schönes
Heft geht in berselben Nichtung wie bas vorher-
gehende Buch Neiners. ES bedarf keiner Abbil-
dungen und ist! ganz vhne Frembwörker geschrieben.
Der Berfasser sagke: Die bloßeWiedergabeäutzererGe
genstände genllgk nichk allein. Unsre Zeit mutz in
ganzer Freiheik, nichk aus der Erinnerung an
irgend welche Gegenstände mehr. sondern in voller
Hercheik isster üen Schatz berFarbempfinbungen ihre
Werke erschaffen. Aber Skolkenberg will auch bie
Berwirklichüng der bislang fast nur in ber Bor-
stellung Weniger lebenden „Farbzeitkunst", zu deren
Berwirklichung er beikrägt: Ueber natürlich vor-
kömmende zeitliche Farbfolgen gibt er schöne Bei-
spiele aus ber Nakur, dle unsre Beobachtung an-
regen. Dann spricht er vom Leben und Wechsel der
Farbe in ber Borstellung. Was wir nie gedachk,
gchk an nnseren Augen vorüber: Formen- und Far-
benwunder bes Lichts, Farbenkonzerte kauchen aus,
wechseln nach allen Möglichkeiten, wecken Furcht,
Berlangen, Erhebung und vergehen wieder. Ber-
wanbheiken und Ilnkerschiede von Ton und Farbe
werden besprochen. Zuleht sagk Skolkenberg: „Es
ergeben sich gewissermaßen Ueberstile, >die für beide
Kunslarken gelken." Wie eine Berheifiung in künf-
kige schönere Zeiten liest man seinen Abschnltk über
die Bersuche einiger Menschen, die „Farbzeitkunst"
zu verwirklichen. „FarbZeiOunst" Inennt (SSolken-
berg bie beweglichen Farbenkonzerke der Farborgeln.
Seine Ausführungen wecken im Künstler und Men-
schen neue Gedanken über die Schönheit der Far-
ben. Borschläge für ben Zeichenunterrichk gib! er
kelne.

Mikrokkovie in der Schulex ein Hand-u.Hilfsbuch
für ben viologischen Unkerricht aller Schularlen von
Dr. P. Arohmer u. Dr. G. Stehli. Frankhsche
Berlagsbu chh anblnng, Sku ttgart.

Das vorliegende Äuch tritk für einen biologischen
Unkerricht im Sinne des Arbeiksprinzips ein und
möchte beshalb dem Mikroskop eine Heimstäkte In
allen Schnlen verschaffen. Es bringt fllr die Hand dcs
Lehrers bsarbeiteke Aufsähe verschledener Schul-
und Fachmänner über die Methodik der Mikroskopie
im angemeinen und besonderen. Den gröjzten Teil
des Buches fllllen praktische Anleltuiigen für >die
Venutzung bes Mikroskop in verschiedenen Gebie-
ken bes blologischen Unkerrichts. — Wenn es nur
Elnzelbeikräge sind und wenn auch die Anforderungen
an Zeik und Gelb in ben in Bekrachk kommenben
Schulen nlcht immer werden befriedlgk werben kön-
 
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