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dere Frage ist es, mik wieviel Krast und in welcher
Art der Unkerricht sich daran beteiligt. Der erste Teil
der Frage hängt eng mik der Aedentung der s. o.
A. A. im gekamten GeisteShauchalt zusammen. Mir
scheink dieselbe noch nicht klar genua umrissen und
gewertet zu sein. Ls ist auch unmöglich für die kurze
Feit, in der sich Wissenschafk und Unterricht mit der
Sache beschästigt haben. Der Lösung des zweiten
Teiles der Frage kann schon greifbarer nahe getre-
Len werden, weil man ziemlich genau welh, wie sich
der Eidetiker im bildhafken Gestalten verhält. Der
Drang zur Darstellung der s. o. A. B. äuhert sich
bei vielen in dec Bevorzugnng des Zeichen- und
Kunstunterrichks als Lieblingsfach. Bei diesen Schü-
lern wirkt die Geskaltung gecadezu als Auslösung.
Daraus folgt für den Unterricht, häufig dem Ber-
langen der Schüler nachzugeben, wenn sie gerade
eine bestimmte Sachs darstellen wollen.
Der Ltdetiker benüht seln Bild nicht als Unker-
lage, der er einfach auf dem Papier nachfahren kann,
sondern nur alS Borlage, d. h. durch Hinblicken auf
den besten Hintergrund oder Schliejzen der Augen
ruft er zwischen hinein sein Bild wieder hervor. Sein
Zeichnen ist in diesem Falle nichks anderes als ein
Gedächkniszeichnen. Beini Nachfahren deS vrosizier-
ten Bildes verschwindet das s. o. A. B. Auszerdem
fällt es den meisten sehr schwer, das Bild starr und
fest auf ein Stück Fläche zu binden, dasz es nicht
mit dem Blick wandert. Diesem Berhalten des Eibe-
tikers beim bildhaften Gestalten kommt der Unker-
richt schon entgegen durch das Gedächtniszeichnen.
Auch das öfterS angewendete Schliejzen der Augen
im Unterricht zur Kontrolle der Beobachkung wirkt
gttnstig. Die Sache wird also durch Schasfung wesenS-
enksprechender Borbedingungen unterstüht und da-
üurch ihre Ausmirkungsmöglichkeit begünstigt. Eine
Boröedingungserleichkerung wäre auch das tzerstellen
eines optimalen Hintergrundes. Man läjzt den Schü-
ler aus entsprechendes Tonpapier zeichnen oder legt
ein solches neben seine.Zeichensläche.
Erklärlich ist es, dasz unter den Eidekikern viele
Karikaturenzeichner sino. Das lieat in der Art ihrer
s. o. A. B. So erfreulich solche Fähigkeiken sind, so
gefährlich sind sie im Hinblick aus die anzustrebende
Borlagentreue. Durch häufiges Bergleichen mit üer
Borlage lassen sich die subjektiven Unrichtigkelten
bertchtigen oder die allzu krassen Auswüchse auf das
Mah des Mesentlich-Bekonken zurückführen. Natür-
lich handelt es sich hier nichk um die Karikakur im
bewujzt künstlerischen Sinn.
Das hemmende Ausleseverhalten, das bei den Eide-
tikern der Gruppe L nur bei bestimmten Objekten
s. o. A. B. erscheinen lähk, kann durch den Unter-
rlchk im bildhaften Gestalten auch gemildert werden.
Die Beschaftigung mik Fvrm-uud Farbe erschlieht
für solche Eidetiker ein neueS chiteressengebiet.
Oyne besonderes Zutun unterstüht der Zeichen-
unterricht die Auswirnungsmöglichkeit der eidekischen
Kraft durch die dauernde Anleitung zur Beobachtung
Deutlichkeit und Borlagenkreue, ebenso die Ein-
schränkung der Beobachtungszelt wird dadurch we-
lenklich geförderl.
Der Erfahrungskatsache, dah Gegenstünde leichker
s. o. A. B. ergeben als Gegenstandsabbilder, koinmk
der Unterrichk schon lange dadurch enkgegen. dah er
nichk die Borlage, sondern den Gegenstand selbst
dem Schüler zur Betrachtung gibt.
Zusaminenfasiend ist nun zu sagen: Das Ziel un-
serer unterrichllichen Masznahmen lst die Erzeugimg
eineS s. o. A. B. von groher Beständlgkeil imd
Dauerhafkigkeit, grösztem Willensgehorsnm, höchsler
Deullichkeit, Borlagentreue imd kiirzesier voraii-
gehender Äeobachlungszeik. Die Mahiiahmeii haben
einerseits möglichst gllnstige Borbedinguiigen, an-
dererseits möglichst reiche Üebung durch Beküligimg
zu schaffen.
Der Zeichen- und Kunstunkerricht hat natiirlich nicbl ,
bloh die Aufgabe, die Entwicklung dieser Anlage z»
fördern, sondern auch diejenige, die bildliche Ge-
staltungskraft des Kindes zu entivickeln. filiij ihrem
Wege zur Berwirklichuiig werden sich die beiden öf-
lers begegnen, sowie auch öfters einander bedingen.
Die eidetische Fähigkeit wird häufig alü Hilfskrasl
beim bildlichen Gestaltungsvorgcmg aufkretea. Wie
weit sie daran beteiligt ist, wird sicy erst aus der Lr-
fahrung entscheiden lassen unter Herbeiziehung mög-
lichst weiter Kreise. Nach Lösung dieser Frage wird
inaii zur zweiten wichtigen Frage sortschreiten kön-
nen: Wie verwende ich diese Hilfskrast möglichsi
nuhbringend im bildhaften Gestalken? Für die hiezu
nötigen Veobnchtungen wird mnn sich zuiiächst die
Fragen vorlegen: Sind die Eidetiker bessere Gestal-
ter überhaupt? Sind die Eidetiker bessere Schüler
im phantasiemähigeii oder vorstelliiiigSbildeiiden Ge-
stalten? 2e nach der Antwort läht sich die Bedeuiung
der s. o. A. B. als Hilfskraft iin Äestallimgsvorgai'g
feststelleii. Die Trennung in phantasiemähigeS und
vorstellungsbildendes Gestalken ist auch nötig bei den
Erhebungen zur Frage: Wie wendet der Eidekiker
seine Fähigkeit im Gestaltungsvorgang an? Hier
sind auch Beobachtungen auf dem Gebiel der tech-
nischen Mittel wichtig, z. V.: Wie stellt sich der
Eidetiker zu Farbe und Form? Zu Fläche und Llnie?
Zu zweidimensionaler und dreidimensionnler Gejlnl-
tung? Zu Tonwert und Farbwerk? äsl er Motonker
oder Darsteller? Würe iiian über die Ait de: Betci-
ligung am Borgang klar, so KLnnte mnn auch untsr-
suchen, worauk die schlechken Leistungen in gewissen
Gestaltungsgeöieksn beruhen. Sind es bloh Aus-
wüchse des eidekischen Sehens, oder liegt es in dessen
Wesen begründek? Sind etwa Henmiungeii da, die
die Hilfskraft überhaupt nicht zur Auswirkung ge-
langen lassen? Sind diese Fragen alle befriedigend
geklärt, so ist es ein Leichtes, die unkerrichtiichen
Mahnahmen zu treffen, die ein fruchtbringendes
Wirnen der s. o. A. B. verbürgen.
dere Frage ist es, mik wieviel Krast und in welcher
Art der Unkerricht sich daran beteiligt. Der erste Teil
der Frage hängt eng mik der Aedentung der s. o.
A. A. im gekamten GeisteShauchalt zusammen. Mir
scheink dieselbe noch nicht klar genua umrissen und
gewertet zu sein. Ls ist auch unmöglich für die kurze
Feit, in der sich Wissenschafk und Unterricht mit der
Sache beschästigt haben. Der Lösung des zweiten
Teiles der Frage kann schon greifbarer nahe getre-
Len werden, weil man ziemlich genau welh, wie sich
der Eidetiker im bildhafken Gestalten verhält. Der
Drang zur Darstellung der s. o. A. B. äuhert sich
bei vielen in dec Bevorzugnng des Zeichen- und
Kunstunterrichks als Lieblingsfach. Bei diesen Schü-
lern wirkt die Geskaltung gecadezu als Auslösung.
Daraus folgt für den Unterricht, häufig dem Ber-
langen der Schüler nachzugeben, wenn sie gerade
eine bestimmte Sachs darstellen wollen.
Der Ltdetiker benüht seln Bild nicht als Unker-
lage, der er einfach auf dem Papier nachfahren kann,
sondern nur alS Borlage, d. h. durch Hinblicken auf
den besten Hintergrund oder Schliejzen der Augen
ruft er zwischen hinein sein Bild wieder hervor. Sein
Zeichnen ist in diesem Falle nichks anderes als ein
Gedächkniszeichnen. Beini Nachfahren deS vrosizier-
ten Bildes verschwindet das s. o. A. B. Auszerdem
fällt es den meisten sehr schwer, das Bild starr und
fest auf ein Stück Fläche zu binden, dasz es nicht
mit dem Blick wandert. Diesem Berhalten des Eibe-
tikers beim bildhaften Gestalten kommt der Unker-
richt schon entgegen durch das Gedächtniszeichnen.
Auch das öfterS angewendete Schliejzen der Augen
im Unterricht zur Kontrolle der Beobachkung wirkt
gttnstig. Die Sache wird also durch Schasfung wesenS-
enksprechender Borbedingungen unterstüht und da-
üurch ihre Ausmirkungsmöglichkeit begünstigt. Eine
Boröedingungserleichkerung wäre auch das tzerstellen
eines optimalen Hintergrundes. Man läjzt den Schü-
ler aus entsprechendes Tonpapier zeichnen oder legt
ein solches neben seine.Zeichensläche.
Erklärlich ist es, dasz unter den Eidekikern viele
Karikaturenzeichner sino. Das lieat in der Art ihrer
s. o. A. B. So erfreulich solche Fähigkeiken sind, so
gefährlich sind sie im Hinblick aus die anzustrebende
Borlagentreue. Durch häufiges Bergleichen mit üer
Borlage lassen sich die subjektiven Unrichtigkelten
bertchtigen oder die allzu krassen Auswüchse auf das
Mah des Mesentlich-Bekonken zurückführen. Natür-
lich handelt es sich hier nichk um die Karikakur im
bewujzt künstlerischen Sinn.
Das hemmende Ausleseverhalten, das bei den Eide-
tikern der Gruppe L nur bei bestimmten Objekten
s. o. A. B. erscheinen lähk, kann durch den Unter-
rlchk im bildhaften Gestalten auch gemildert werden.
Die Beschaftigung mik Fvrm-uud Farbe erschlieht
für solche Eidetiker ein neueS chiteressengebiet.
Oyne besonderes Zutun unterstüht der Zeichen-
unterricht die Auswirnungsmöglichkeit der eidekischen
Kraft durch die dauernde Anleitung zur Beobachtung
Deutlichkeit und Borlagenkreue, ebenso die Ein-
schränkung der Beobachtungszelt wird dadurch we-
lenklich geförderl.
Der Erfahrungskatsache, dah Gegenstünde leichker
s. o. A. B. ergeben als Gegenstandsabbilder, koinmk
der Unterrichk schon lange dadurch enkgegen. dah er
nichk die Borlage, sondern den Gegenstand selbst
dem Schüler zur Betrachtung gibt.
Zusaminenfasiend ist nun zu sagen: Das Ziel un-
serer unterrichllichen Masznahmen lst die Erzeugimg
eineS s. o. A. B. von groher Beständlgkeil imd
Dauerhafkigkeit, grösztem Willensgehorsnm, höchsler
Deullichkeit, Borlagentreue imd kiirzesier voraii-
gehender Äeobachlungszeik. Die Mahiiahmeii haben
einerseits möglichst gllnstige Borbedinguiigen, an-
dererseits möglichst reiche Üebung durch Beküligimg
zu schaffen.
Der Zeichen- und Kunstunkerricht hat natiirlich nicbl ,
bloh die Aufgabe, die Entwicklung dieser Anlage z»
fördern, sondern auch diejenige, die bildliche Ge-
staltungskraft des Kindes zu entivickeln. filiij ihrem
Wege zur Berwirklichuiig werden sich die beiden öf-
lers begegnen, sowie auch öfters einander bedingen.
Die eidetische Fähigkeit wird häufig alü Hilfskrasl
beim bildlichen Gestaltungsvorgcmg aufkretea. Wie
weit sie daran beteiligt ist, wird sicy erst aus der Lr-
fahrung entscheiden lassen unter Herbeiziehung mög-
lichst weiter Kreise. Nach Lösung dieser Frage wird
inaii zur zweiten wichtigen Frage sortschreiten kön-
nen: Wie verwende ich diese Hilfskrast möglichsi
nuhbringend im bildhaften Gestalken? Für die hiezu
nötigen Veobnchtungen wird mnn sich zuiiächst die
Fragen vorlegen: Sind die Eidetiker bessere Gestal-
ter überhaupt? Sind die Eidetiker bessere Schüler
im phantasiemähigeii oder vorstelliiiigSbildeiiden Ge-
stalten? 2e nach der Antwort läht sich die Bedeuiung
der s. o. A. B. als Hilfskraft iin Äestallimgsvorgai'g
feststelleii. Die Trennung in phantasiemähigeS und
vorstellungsbildendes Gestalken ist auch nötig bei den
Erhebungen zur Frage: Wie wendet der Eidekiker
seine Fähigkeit im Gestaltungsvorgang an? Hier
sind auch Beobachtungen auf dem Gebiel der tech-
nischen Mittel wichtig, z. V.: Wie stellt sich der
Eidetiker zu Farbe und Form? Zu Fläche und Llnie?
Zu zweidimensionaler und dreidimensionnler Gejlnl-
tung? Zu Tonwert und Farbwerk? äsl er Motonker
oder Darsteller? Würe iiian über die Ait de: Betci-
ligung am Borgang klar, so KLnnte mnn auch untsr-
suchen, worauk die schlechken Leistungen in gewissen
Gestaltungsgeöieksn beruhen. Sind es bloh Aus-
wüchse des eidekischen Sehens, oder liegt es in dessen
Wesen begründek? Sind etwa Henmiungeii da, die
die Hilfskraft überhaupt nicht zur Auswirkung ge-
langen lassen? Sind diese Fragen alle befriedigend
geklärt, so ist es ein Leichtes, die unkerrichtiichen
Mahnahmen zu treffen, die ein fruchtbringendes
Wirnen der s. o. A. B. verbürgen.