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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 12.1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.5785#0017

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Vermischte Ncichrichten.

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^E"?"boldt zu veranstalten. Unter diesen Umständen zögerte
aein, ""b; nicht, in einem alleruntcrthänigsten Jnunediat-
U,, S "u Se. Majestät den Kaiser und König nüt der doppel-
aeri^'^a sich zu wenden: ,,Se. Majestät wollen Allergnädigst
^ Herstellung des Standbildes Wilhelm's von
j»„^boldt als Parallelstatue zu dem vom Komitö zu errich-
niiu ? Nationaldenkmal Alexander's v. Humboldt aus Staats-
der'i« ^ befehlen, und zu gestatten, daß die Standbilder
dz», i^brüder v. Hnmboldt in der angegebenen Wsise vor
Ges, .^"iversitätsgebäude aufgestellt werden." Anf dieses
ch.^äch mar das Komitö so glücklich, durch Vermittlung des
Herr" V,stchPräsidenten des Staats-Ministerinms und des
stinst^ ^s>uisters der geistlichen rc. Angelegenheiten eine zu-
tzlvst'^ude Antwort zu erhalten, wodurch die Herstellung dsr
dieiel^ Wilhelm's v. Huniboldt aus Staatsmitteln, söbald
werd ""I verfassungsmäßigem Wege slüssig gemacht
Stnl^" könnten, zugesichert, die Errichtung der Humboldt-
dns,i "ä der bezeichneten Stelle genehmigt und überdies
gekeat Allerhöchste Entscheidung folgende Normen fest-
stnd I^^ben: I) die Statuen der Gebrüder v. Humboldt
""i den benachbarten Statuen der Gencrüle Bülow und
ly^^borst der Größe nach in Harmonie zu halten, diirfen
vori^st Ehtere überragen, noch vor das Gitter der Universität
aeiei, ber Play, links vom königlichen Palais aus

spx ?bn, soll für die Statue Wilhelm's, und der Platz rechts
hab<-n Mexander's v. Humboldt gewählt werden. Ue'brigens

anm? Majestät die Genehmigung der für die Statuen
zeiti ^"igenden Entwürfe Allerhöchst sich vorbehalten. Gleich-
Nata .^"^e der Gehcime Ober-Regierungs- und vortragende
Vr «I?..^"stterium der geistlichen rc. Angelegenhciten, Herr
dew zum Regierungs-Kommissarius ernannt, um'mit

F°mitll in Berathungen wegen Ausführung obigen
8iertreten. Jn Verbindung mit dem Herrn Re-
schaff,, ^'^"'"""ssärius beschloß das Kömitö, für die Be-
^ea Entwürfen zu den Humboldt-Standbildern den

wtirso ^ beschränkten Bewerbung mit Honorirung der Ent-
^elpni^ betreten DaS Komits erachtete sich für befugt, seine
bstde anÄ Honorirung der Entwürfs zum Stand-

der i,s^'bhelm's v. Humboldt zu verwenden, da der Senat
iür R ??bsttät die gleichzeitige Errichtung dieses Standbildes ^
^ler^O^Pung ber Erlaubniß gemacht hatte, die Statue
sttät n c ? Humboldt auf Grund und Boden der Univer-
ksteiibsschs^stbllen, das Komitö also mit jener Honorirung
Die os,?.?"">! Kaufpreis für die erworbene Stelle zahlte.
Mf-isss'b ber zur Bewerbung mit Honorirung der Entwürfe
3>veck° ?^!sbcn Künstler wurde auf fünf festgesetzt. Zum
be» Auswahl dieser fünf Künstler ersuchte das Komitv
^enat s?u Dtinister der gsistlichen rc. Angelegenheiten, den
bcr-taai??' böniglichen Akademie der Künste aufzufordern, aus
l»»^ ps ber deutschenBildhauer im deutschenReich und imAus-
?str "'hb von Künstlern zu nennen, welche er der großen
beabss?sstcge»den Aufgabe für gewachsen halte. Von diesen
^cqier?, das Komits in Äemeinschaft mit dem Herrn
werb,„, 8?^b'uuussarius s"nf zur Betheiligung an der Be-
Uwse„ binzuladen. Es war der Wunsch des Komits's ge-
Devtssf, der Konkurrenz für das durch Beiträge von
ber ganzen Welt zu Stande gebrachte National-
^veuL^!. ^bxander's v. Humboldt auch Künstler außerhalb
»'uige betheiligt zu sehen. Auf vorläufige Anfragen an
ZNt'wyrs uärtige Künstler find jedoch durchgängig ablehnende
^crij«.. n cmgegangen. Dagegen haben fo'lgende fünf
znneb,,.' ^"ustler sich bereit erklärt, an der Bewerbung theil-
hold^v" bie Herren Prof. Bernhard Afinger, Pros. Rein-
Tivlff Erdmann Encke, F. Schaper, Prof. Albert

nus fibn Beurtheilung der Entwürfe wird durch eine Jury
i uiglicb^u Mitgliedern geschehen, von denen der Senat der
Mle„ ten Akademie der Künste und das Kömits je drei
scii, wjvi,^ H^r Regierungs-Kommissarius aber der Siebente
?sht, ^ blebrigens kann, wie aus dem Obigen hervor-
r-'uf kon?? Bcrpflichtung übernommen werden, daß einem der
"Uder übei^bubcn Bildhauer die Ausführung der Stand-
fuelchb, „f!'uagen werde. Eben so wenig würden Künstler,
Ush zu beü^uuut beauftragt zu sein, an der Bewerbung
b U>ürden ^bu wünschen, davon ausgeschlossen sein, und
?^Ui Prn^"^ von ihnen eingereichten Entwürfe, sofern sie
-sUsch dieentsprächen,' gleichfalls der Beurthsilung
d^tiguna Au?U unterworfen werden. Um solche freie Be-
» vieimehr Zedem, der sich dazu berufen fühlen sollte.

zu ermöglichen, merden hier die im Obigen noch nicht zur
Sprache gekömmenen Bedingungen des Programmes zur
öffentlichen Kenntniß gebracht: „Die Entwürse sollen nicht
blos die Statuen, soiidern auch die Postamente vor Augen
sühren. An den Postamenten sollen keine freien Figuren,
sondern nur Reliefs angebracht werden. Die Porträtsstatuen
selber müssen in den Emtwürfen 45 Cm. hoch sein. Den
Künstlern bleibt es überlassen, für die Statuen die stehende
oder die sitzende Stellung zu wählen. Ob die Statuen in
Erz oder in Marmor ausgeführt werden sollen, ist noch un-
entschieden . . . Als Termin für Einreichung der Entwürfe
ist der 3l. Decsmber d. I. bestimmt." Künstler, welche in
dieser Art an der Konkurrenz Theil nehmen wollen, können
bei dem unterzeichneten Vorsiyenden des Komitss den unter
Leitung des Hr». Geh.-Raths Strack aufgenommenen Situa-
tionsplan unv Aufriß dcr de» künstigen Ort der Statuen
umgcbenden Gebäude einsehen. So ist denn sichere Hoffnung
da,stn gemessener Frist unsere Siegesstraße mit zwei neuen
Standbildern von Heroen, diesmal mitKämpfern undSiegern
auf geistigeni Gebiete, geschmückt und eine längst drückende
Schuld der Dankbarkeit des deutschen Volkes gegen zwei seiner
edelsten Söhne endlich abgetragen zu sehen. Das Komitä
für das Nationaldenkmal Alexander's v. Humboldt: Curtius.
v. Dachröden. Delbrück. Förster. Hobrecht. Köchhann. F.
Mendelssohn. G. Reimer. W. Siemens. Straßmann. Virchow.
E. du BoiS-Reymond, Vorsitzender.

k. 8. Erinncrnngsbuch an die Schlacht bei Fröschweiler.
Gelegentlich der Einweihung der durch Baurath Winkler in
Straßburg neu erbautcn Friedenskirche zu Fröschweiler
im Elsaß wurde dieser Kirche durch das Nürnberger Hilss-
Komits auch ein „Helden- und Todtenbuch" übergeben, in
welchem alles auf dis denkwürdige Schlacht bei Fröschweiler
Bezügliche in Schrift und Bild dargestellt worden ist. Es
enthält neben einer kalligraphisch ausgeführten Beschreibung
der Leiden des Dorfes Fröschweiler vor, wührend und nach
dem Kriege Verzeichnisse der dort im Kampf gewesenen
deutschen Truppen, der Heerführer, der Gefallenen rc., eine
große Anzahl Porträts des Kaisers und der Heerführer,
Ansichten der Kirche des Dorfes, der dort errichteten Denk-
mäler u. s. w. Das Ganze ist von der Hand des durch seine
schön ausgeführten Ehren - Tiplome bekannt gewordenen
Zeichenlehrers Eugen Freiherrn von Löffelholz in Ans-
bach. Es ist ein Werk,'in der Weise der guten alten Zeit
gedacht und ausgcführt.

8. 8. Nürnberg. Am 24. September d. I. wurde hier
in feierlicher Weise'das Denkmal enthüllt, welches die Stadt
Nürnberg ihren im letzten Kriege gegen Frankreich gefallenen
Söhnen errichtet hat. Dasselbe zeichnet sich vor vieleii anderen
ähnlichen Denkmälern in audern Orten durch wahrhaft künst-
lerische Konzeption und Ausführung aus. Die Jdee ist nicht
neu. Eine Victoria, welche die Kaiserkrone trägt, auf einer
Säule, an deren Postament die Namen der Gesallenen an-
geschrieben sind; aber die Verhältnisse im Ganzen und Ein-
zelnen und alle Focmen sind sehr edel. Die Ausführung
in Sandstein, Granit und Bronze ist sehr solive und würdig.
Dns Ganze ist von Prof. Fr. Wanderer entworfen und
unter seiner unmittelbaren Leitung ausgeführt worden. Die
Wahl des Platzes, in der engen Adlerstraße, ist leider nicht
glücklich.

8. Düsseldorf. Unsere Stadt, die bisher so arm an
moiiumentalen Gebäuden war, wird jetzt durch stattliche
Neubauten bereichert, welchs rasch ihrer Vollendung entgegen-
gehen. Die schöne evangelische Kirche auf dem Königsplatz,
zu welcher am 18. Juni 1875 der Grundstein gelegt wurde,
strebt schon mächtig empor. Nach einem mehrfach veränderten
und überarbeiteten höchst geschmackvollen Plan der rühm-
lich bekanntsn Architekten Kyllmann und Heyden in
Berlin wird dieselbe in romanischem Stile erbaut und ver-
spricht mit ihrem wohlgegliederten Thurms eine Zierde der
Stadt zu werden. Herr Knobel, ein begabter junger
Baumeister, leitet den Bau unter der Oberaufsicht der ab-
wesenden Urheber, ivelche von Zeit zu Zeit kommen, um
Alles nachzusehen. Ebenso erfreulich gedeiht der Bau der
neuen Akademie am Sicherheitshafen nach dem trefflichen
Entwurf und unter Leitung des Architekten Riffart. Schon
jetzt sieht nian dcn mächtigen Umfang des stattlichen Ge-
 
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