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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 1.1919/​20

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1./2. Märzheft
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Aus der Museums- und Sammlerwelt / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Schweizerische Kunstchronik / Aus der Kunstwelt Italiens / Vom Londoner Kunstmarkt / Aus dem Pariser Kunstleben / Tschechoslowakische Kunst im Louvre / Neues vom Kunstantiquariat / Zweite Messe des Antiquitätenhandels in Frankfurt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27815#0286

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Grafen von Kalkreuth, Prof. Max Slevogt, Prof. Robert Sterl und
Prof. Ludwig von Hofmann als Vertreter des D. K. B., Dr. Ludwig
Buschkiel und Friedrich Schreiber-Weigand als Vertreter der
Kunsthütte.

Datmiltadt

Bei Karl Lang ist das graphische Werk von Max Beck-
mann ausgestellt. Eine Serie dieser Beckmannschen Blätter
stammt aus der Privatsammlung Hans Theodor Joel.

ft?ankfuct a. Jvl.

Das graphische Kabinett der Kunsthandlung H. Trittler
Inhaber Paul Schütz eröffnete am 1. März eine Kollektiv-Aus-
stellung der graphischen Arbeiten von Ewald Müller, Koblenz.

Köln.

Im graphischen Kabinett des Kunstsalons Hermann Abels
wird jetzt im März das graphische Werk von Käthe Kollwitz
gezeigt. Neben den Radierungen und Lithographien sieht man eine
größere Zahl Zeichnungen, die ein recht vollkommenes Bild
dieser bedeutenden Künstlerin geben.

jYKincben.

Die Märzausstellung im Kunstsalon Neue Kunst bei
Hans Goltz zeigt den Bildhauer Joachim Kar sch mit einer
Reihe von Plastiken und Zeichnungen, ferner den Plastiker Karl
R a b u s sowie Aquarelle, Zeichnungen und Graphik von Hermann
L i s m a n n. Im April findet die erste George Groß- Ausstellung
statt, im Mai wird das Gesamt-Werk von Paul Klee gezeigt, im
Juni das von Charles Hofer-Genf. Für Juli wird eine Aus-
stellung des gesamten graphischen Werkes von Wilhelm Lehm-
bruck vorbereitet.

fiüimbet?g.

Der Albrecht Dürer-Verein eröffnete in der Kunst-
halle am Marientor eine neue Ausstellung. Sie besteht aus einer
größeren Kollektion, welche die Künstlergruppe Dachau bereit-
stellte, und aus 4 Holzbildwerken, Evangelisten (für eine mittel-
fränkische Kirche) von Prof Max H e i 1 m a i e r in Nürnberg. Die
Künstlergruppe Dachau ist eine wirtschaftliche Vereinigung der
in Dachau lebenden bildenden Künstler und wurde im Früh-
sommer 1919 gegründet. Sie vereinigt in sich Künstler aller
Richtungen und erstrebt in gemeinsamer Arbeit und durch das
Gewicht des Zusamenschlusses, das Werk des einzelnen Mit-
gliedes zu stützen und zu fördern. Die Zusammenstellung der
Kollektion erfolgte durch die Gruppe selbst. Sie enthält Arbeiten
von Gertraud Elisa Caspar, Reinhard Caspar, Erich Otto Engel,
Gustav Friedrichsohn, Richard Graef, Hugo Hatzier, Anna Heger,
Carl Alexander Hoffmann-Dachau, August Kallert, Maria Langer-
Schöller, Arnold Moeller, Wilhelm Neuhäuser, Ottilie Palm-Jost,
Karl Thiemann, Emmi Walther, Friedrich Wilke, Paula Wimmer
und Adolf Ziegenmeyer.

Scbtoetset’tfcbe Kunftcbcontk.

Unser Zürcher Kunstreferent schreibt uns: In den
geschmackvoll neuen Räumen des Kunstsalons Wolfsberg,
der sich der Förderung guter Schweizer Kunst in erfreulicher
Weise annimmt, kommt zurzeit Eduard Val 1 et, einer der
eigenartigsten Maler unseres Landes, zum Wort. Vallet, der seine
künstlerische Ausbildung in Genf empfing, ist bekannt als treff-
licher Schilderer des Wallis, wo er seit Jahren lebt. Die
umfangreiche Kollektion im Wolfsberg, die Ölbilder, Radierungen
und Handzeichnungen umfaßt, gibt ein einprägsames geschlossenes
Bild seiner künstlerischen Bestrebungen. Ein großer Zug geht
durch seine festgefügten, malerisch herben Landschaften und
Figurenbilder, die den kräftigen Geruch mürber Erde ausströmen
und die den Charakter von Land und Leuten des in seiner Ab-
geschlossenheit zu den eigenartigsten Gebieten der Schweiz

zählenden Walliser Berglandes in seinem innersten Wesen wider-
spiegeln. Im klaren Aufbau seiner Kompositionen, in der rhyth-
mischen Anordnung der Figuren erinnert Vallet in mancher Be-
ziehung an Hodler, dem er auch menschlich nahe stand.

Im Kunsthaus wurde eine Gedächtnisausstellung Charles
Giron (1850—1914) eröffnet. An die 150 Arbeiten des ver-
storbenen Genfers sind hier vereinigt. Private, Eidgenossenschaft
und Museen des In- und Auslandes haben ihre Giron-Werke
beigesteuert, selbst aus den Uffizien in Florenz ist ein Selbst-
bildnis des Künstlers eingetroffen. Giron hat das Porträt, die
Landschaft und das Figurenbild gepflegt. Alle diese Gattungen
sind in der Zürcher Ausstellung reichlich vertreten. Ein eleganter,
gefälliger Zug ist allen diesen für ein bedeutendes Können zeugen-
den Werken eigen, die aber im wesentlichen etwas süßliche
Oberflächenmalerei bleiben. Am wenigsten erträgt man diese
Art in den zahlreichen Bildern, die das Älplerleben in unseren
Bergen wiederzugeben trachten, besonders wenn man von Vallet
herkommt oder sich Max Buris erinnert. — Neben Giron stellen
die Zürcher Künstler Fritz Osswald, der früher in Darmstadt
malte und unterrichtete, Joh. Weber und Adolf H o 1 z m a n n aus.

W-ti.

Aus dcü Kun{iu>elt Italiens.

Bedeutende Kunltltiftung füt? JHcapel.

Der Bildhauer Cifariello aus Neapel hat, wie uns
von dort berichtet wird, seiner Vaterstadt sein Haus mit den
darin befindlichen Kunstschätzen geschenkt. Außer einer Reihe
seiner Werke und neben klassischen und mittelalterlichen Antiken
umfaßt das Legat eine Sammlung moderner Gemälde, darunter
Arbeiten von Böcklin, Coleman, Dalbene, Mancini, Michetti,
Morelli, Palizzi, Thoma, Sartorio und eine Sammlung antiker
Gemälde mit Werken von Tizian, Salvatore Rosa, Ribera und
Crivelli. In Zukunft hofft der Künstler eine Sammlung kunst-
gewerblicher Arbeiten dieser Schenkung anzuschließen, um auf
diese Weise die Erneuerung des italienischen Kunstgewerbes zu
fördern.

Dom londoner Kunlimarkk

Man schreibt uns: Bei Christie’s ist kürzlich das

Porträt der Herzogin von Kärnthen und Tirol, das Quintin Massys
zugeschrieben wird, um 880 Guineen versteigert worden (Williams).
Das Bild besitzt den Ruf, die häßlichste Frau der Welt darzu-
stellen.

*

In London ist die Witwe Burne-Jones im Alter von
80 Jahren gestorben. Vor sechzehn Jahren ließ sie ihre Memoiren
erscheinen, die sie gleich nach dem Tode ihres Mannes, des
großen Präraphaeliten begonnen hatte und in denen sie dem
Präraphaelitlsmus ein Denkmal setzte. Lady Georgiana hatte zu
den besten Freunden Raskins gezählt.

Aus dem Parifer Kunftleberu

Die Auktion des Nachlasses Carriere hat ein bedeutendes
Ergebnis gebracht: er hat über 600 000 Frcs. eingetragen. Das
höchste Einzelergebnis waren die über 100 000 Frcs., die für die
„Maternitö“ des Meisters bezahlt wurden. An der Versteigerung
beteiligten sich vornehmlich Museen, u. a. das von Straßburg.

Carl Brack & Keller, G. m. b. H„ Berlin W. 9
Kleine gewählte Collection alter u. moderner Meister

Ankauf □ Angebote erbeten D Varkauf

Kaufe Gemälde, Zeichnungen von Rayski, Hoguet, Menzel,
Jernberg, Zügel; Off. unter O. E. an die Administration des
„Kunstwanderers“, Berlin-Schöneberg.

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