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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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Westheim, Paul: Lehmbrucks Lehr-und Werdejahre
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0031

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LEHMBRUCKS LEHR- UND WERDE-JAHRE.
Paul W e s t h e i m.

1LHELM LEHMBRUCK ist am
4. Januar 1881 in Meideridr als
Sohn eines Bergarbeiters geboren.
Meiderich ist ein kleiner Ort bei
Duisburg, der damals — zwar sdion im Industrie-
gebiet gelegen und auf die Beschäftigung in
Bergbau, Eisenhüttenwerken usw. angewiesen —
noch ausgesprochen (ändlidres Gepräge hatte.
.Jebt ist Meideridi seit Jahren nach Duisburg
cingemcindet, weshalb auch wohl Duisburg stets
als Geburtsort Lehmbrucks angesehen wird. —■
Die Voreltern väterlicher- und mütterlidierseits —
ich folge hier den Angaben, die der Bruder die
Freundlichkett hatte, mir zu machen — waren
Bauern und waren, so weit sich zurückdenken
loht, in Gahlen, einem Dorf an der Lippe,

ansässig. Gahlen ist hart an der westfälischen
Grenze gelegen. Der Menschenschlag dort hat
in Lebensweise, Charakter, teilweise auch in
der Sprache und besonders audi in der Bauart
der Häuser, vieles gemeinsam mit dem west-
fälischen Bauer. Dab so Beziehungen zu
Westfalen bestehen und vielleidrt auch west-
fälischesBlut in derhamilie flieht, ist anzunehmen.
Viellcidit war es nidit einmal ein so grober
Irrtum, wenn die Öffentlichkeit von dem Augen-
blick an, wo sie sich mit Lehmbrucks Schaffen
zu besdiäftigen begann, diesen Künstler, der in
seiner Lebensart und seinem Schaffenscharakter so
gar nidrts vom leichtbeschwingten Rheinländer
an sich hatte, als „Westfalen“ anspradi.
Meier-Gräfe hat, wenn ich nicht irre, ihn als



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