Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0285
DOI Heft:
Januar-Heft
DOI Artikel:Reiche, Richart: Das junge Rheinland: zu seiner ersten Ausstellung
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C. M.
Schreiner
„Kopf“
Terracofta.
„DAS JUNGE RHEINLAN DA
Zu seiner ersten Ausstellung.
Mit seiner ersten Ausstellung in der städtischen Kunsthalle zu Düsseldorf
L im Sommer dieses Jahres nahm „Das junge Rheinland“ den Faden der
modernen rheinischen Kunstbestrebungen wieder auf, der mit dem Zerfall des
„Sonderbundes“ nach dessen grober und glänzender internationalen Schau über
die expressionistische Malerei zu Cöln im Jahre 1912 so unvermutet schnell
abgerissen war. Niemals vorher war die deutsche und im besonderen die rheinische
Malerei und Plastik so bewußt und so verheißungsvoll in den allgemeinen Zusam-
menhang der geistigen und künstlerischen Bestrebungen des neuen Europa hinein-
gezogen worden wie durch jenen Bund westdeutscher Kunstfreunde und Künstler,
der, vorbereitet und gestützt durch die von einigen rheinisch-westfälischen
Museumsmännern und Sammlern in den Westen getragenen Auswirkungen des
Münchener und des Pariser Expressionismus, schon auf seinen Ausstellungen zu
Düsseldorf in den Jahren 1910 und 1911 um eine Heimstätte für die neue Kunst
in der rheinischen Akademiesfadt gekämpft hatte.
Mochte damals auch die Auflösung des „Sonderbundes“ von den reaktionären
heimatlichen Gegnern wie den geschäftstüchtigeren zentralistischen Neidern jenes
25-1 22*
Schreiner
„Kopf“
Terracofta.
„DAS JUNGE RHEINLAN DA
Zu seiner ersten Ausstellung.
Mit seiner ersten Ausstellung in der städtischen Kunsthalle zu Düsseldorf
L im Sommer dieses Jahres nahm „Das junge Rheinland“ den Faden der
modernen rheinischen Kunstbestrebungen wieder auf, der mit dem Zerfall des
„Sonderbundes“ nach dessen grober und glänzender internationalen Schau über
die expressionistische Malerei zu Cöln im Jahre 1912 so unvermutet schnell
abgerissen war. Niemals vorher war die deutsche und im besonderen die rheinische
Malerei und Plastik so bewußt und so verheißungsvoll in den allgemeinen Zusam-
menhang der geistigen und künstlerischen Bestrebungen des neuen Europa hinein-
gezogen worden wie durch jenen Bund westdeutscher Kunstfreunde und Künstler,
der, vorbereitet und gestützt durch die von einigen rheinisch-westfälischen
Museumsmännern und Sammlern in den Westen getragenen Auswirkungen des
Münchener und des Pariser Expressionismus, schon auf seinen Ausstellungen zu
Düsseldorf in den Jahren 1910 und 1911 um eine Heimstätte für die neue Kunst
in der rheinischen Akademiesfadt gekämpft hatte.
Mochte damals auch die Auflösung des „Sonderbundes“ von den reaktionären
heimatlichen Gegnern wie den geschäftstüchtigeren zentralistischen Neidern jenes
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