II M S C
H A
II
Jakob Burkhardts «WeltgeschichtlicheBetraditungen»
gibt der Verlag Spemann, Stuttgart, zum Preise von
sechs Mark heraus. Die Bedeutung der Publikation
ergibt sidi aus einer geradezu seltsamen Parallele zur Zeit-
geschichte.
Ein neues grobes Werk «Goethe und sein Kreis»,
verheizt J. J. Webers Verlag. Herausgeber ist Franz
Neubert mit Unterstübung des Goethe-Nationalmuseums
zu Weimar. Der starke Band mit 650 Abbildungen
wird für 22 Mark 50 Pfennig zu haben sein.
Heinrich Mann schrieb ein Essay in einer Ausgabe
von Briefen Gustav Flauberts an George Sand,
welche verdeutscht bei Gustav Kiepenheuer, Potsdam,
herauskam.
Der Verlag der Vereinigung wissenschaftlicher
Verleger Walter de Gruyter, vormals Göschen, Guttentag,
Georg Reimer, Triibner und Veit, kündigt eine dreibändige
«Geschichte der deutschen Kunst» an, geschrieben von
Professor Dr. G. Dehio. Nach der Einführung will das
Werk „die deutsche Kunst als Ergebnis des Gesamt-
lebens unseres Volkes unter den Bedingungen, die seine
Geschichte ihm stellte, bedenken lehren“. Der erste Band
erschien in zwei Teilen, Text und Abbildungen getrennt.
Eine schöne und gute Idee führt Ilse Linden in
ihrem Band «Der lebte Brief» durdi. Sie sammelte die
lebten sdiriftlichen Äußerungen bedeutender Menschen an
andere, worunter Baudelaire, Beethoven, Büchner, Byron,
Fontane, Goethe, Hebbel, Keller, Kleist, Luther, Menzel,
Nießsche, Novalis, Schumann, Turgcnjeff, Wagner, und
gewann so einen ersdiütternden Umriß des Standpunktes
leßten Denkens und, sei es bewußter, sei es unbewußter
Todesnähe. Verlag Osterheld & Co., Berlin, Preis
broschiert 6 Mark, in Pappband 8 Mark 50 Pfennig,
in Halbpergament 10 Mark.
Als Nachtrag zu Gottfried Kellers hundertsten
Geburtstag sei auf die mustergültige Jubiläumsausgabe
des Cotta-Verlages hingewiesen, sämtliche Werke in
zehn Bänden gebunden zu 55.— Mark. Im gleidien
Verlage erschien die vortreffliche Biographie Ermatingers,
zugleich mit den Briefen und Tagebüchern des Didifers,
jeder Band, es sind deren drei, gebunden 20.50 Mark.
Dringend zu empfehlen sind die K e 11 e r - V o r t r ä g e
Gustav Steiners, Helbing und Lichtenhahn, Basel,
6.— M.ark gebunden. An billigen Einzelausgaben findet
man in der Co Haschen Handbibliothek «Pankraz
der Schmoller», «Romeo und Julia auf dem Dorfe», «Die
drei gerechten Kammacher» und «Ausgewählte Gedichte»
zum Pr eise von 0.50 bis 1.30 Mark.
Eine wertvolle Reihe von Veröffentlichungen plant der
Verlag Kurt Wolff unter dem Titel «Das neue Bild».
Von diesen Büchern für die Kunst der Gegenwart
erschien bisher Gustav Pauli: «Paula Modersohn». Es
folgen Gustav Hartlaub, «Kunst und Religion», Wil-
helm Waeßoldt, «Der Weg zum monumentalen Stil»,
C. Ci. Heise, «Das junge Deutschland».
Im Verlage Erich Reiß, der sich mehr und mehr
zu einem Führer der Jugend entwickelt, liegt Friß von
llnruhs «Opfergang» bereits in siebenter Auflage vor.
An bemerkenswerten Dingen nahm er sidi fernerhin
Georg Brandes’ Miniaturen, — Skizzen über Napoleon,
Shakespeare, Aurora von Königsmarck, Verhaeren —
E m m y H e n n i n g s Roman «Gefängnis», Rots ch c r s « Die
Kunst der dramatisdion Darstellung», (12.— Mark, geh.
15.— Mark) an. Eine Ergänzung zu Iwan Golls «Die
drei guten Geister Frankreichs» bildet Robert C u r t i u s
«Die literarischen Wegbereiter des neuen Frankreich»,
Rolland, Peguy, Claudel, Gide behandelnd, erschienen
als Halbpergamentband zu 15.— Mark bei Gustav
Kiepenheuer in Potsdam.
An neuen Publikationen über Alb recht Dürer ist
der dritte Band der gesammelten Bilder, die Hand-
zeichn ungen des Meisters enthaltend, aufzuzeigen.
Herausgegeben von E. Waldmann im Inselverlage
empfängt man für sechs Mark eine Fülle köstlicher An-
regung.
Willy Pastor schreibt über das Leben Albredit
Dürers bei Amsler & Ruthardt. Das Werk, geschmückt
mit 56 Bildcrtafeln kostet 15.— Mark.
Die Düsseldorfer Akademie der Künste feiert am
1. November 1919 das hundertjährige Jubiläum ihrer
Neugründung. Aus diesem Anlaß erscheint für die Mit-
glieder des Kunstvereins für die Rheinlande und West-
falen der zweite Band der «Baukunst am Niederrhein»
von Prof. Dr. Richard Klaphek. Derselbe Verfasser
stellt fernerhin den ersten Band der «Geschichte der Düssel-
dorfer Landschaffsmalerei» fertig. Von dem Direktor der
städtischen Kunstsammlung, Prof. Dr. Karl Koetsdiau,
wird anläßlich des Akademie-Jubiläums eine Arbeit über
Adolf Schrödters bisher unveröffentlichte Zeichnungen
zu «Zachariaes Renommisten» erscheinen. Die Kunst-
akademie selbst wird eine Ausstellung aus ihrer wertvollen
Sammlung von Handzeichnungen alter Meister veranstalten.
Der Münchener Musarion-Verlag kündigt ein bisher
unveröffentlichtes Tagebuch Stendh.als an. In ihm
werden deutsche Dinge behandelt, da der Dichter nach
dem Einzug Napoleons in Berlin im Jahre 1806 zwei
Jahre in Braunschweig ansässig war.
Max Slevogt, dessen inniges Verhältnis zur Musik
bekannt ist, hat sich eines Werkes angenommen, das
seine Art ganz besonders vertritt. Er übertrug Teile
von Mozarts Original-Partitur der «Zauberflöte.» auf
Kupferplatten und versah diese mit Randzeichnungen.
Paul Cassirer wird das Werk ausstellen.
Der Komponist Philipp Rüfer starb in Berlin im
Alter von 75 Jahren. Seine Musik war eklektisch. Sein
Wollen, sidi mit bekannteren Werken der Opern «Merlin»
und «Ingo» kündend, blieb im herkömmlichen Stande.
Wertvoll war ihm die Zugehörigkeit zur Akademie der
Kunst in Berlin.
Werner Mahrolz veröffentlicht im Purche-Verlag ein
Werk «Dcutsdie Selbsterzeugnisse» mit dem Untertitel
«Zur Gesdiichte der Selbstbiographie von der Mystik bis
zum Pietismus». Die weiten Bogen dieser Arbeit fügen
sich zu einem mächtigen beachtenswerten Bau, auf den
näher einzugehen wir uns Vorbehalten.
Die Verfilmung von Sfrindberg nimmt weiteren Um-
fang an. Soeben sind des Dichters «Kameraden» fertig-
gestellt worden. In der Mitteilung hierüber ist von
allerhand schönen Dingen die Rede, wie künstlerische
Oberleitung, pietätvolle Bearbeitung, Herausschälung der
ursprünglichen eigentlich von Sfrindberg beabsichtigten
fünfaktigen Form. Derartige Mittel können nicht darüber
hinwegtäuschen, daß man es hier mit einem Verfahren zu
tun hat, das immer wieder die heftige Gegenrede aller
wahrhaft Empfindenden hervorrufen muß.
H A
II
Jakob Burkhardts «WeltgeschichtlicheBetraditungen»
gibt der Verlag Spemann, Stuttgart, zum Preise von
sechs Mark heraus. Die Bedeutung der Publikation
ergibt sidi aus einer geradezu seltsamen Parallele zur Zeit-
geschichte.
Ein neues grobes Werk «Goethe und sein Kreis»,
verheizt J. J. Webers Verlag. Herausgeber ist Franz
Neubert mit Unterstübung des Goethe-Nationalmuseums
zu Weimar. Der starke Band mit 650 Abbildungen
wird für 22 Mark 50 Pfennig zu haben sein.
Heinrich Mann schrieb ein Essay in einer Ausgabe
von Briefen Gustav Flauberts an George Sand,
welche verdeutscht bei Gustav Kiepenheuer, Potsdam,
herauskam.
Der Verlag der Vereinigung wissenschaftlicher
Verleger Walter de Gruyter, vormals Göschen, Guttentag,
Georg Reimer, Triibner und Veit, kündigt eine dreibändige
«Geschichte der deutschen Kunst» an, geschrieben von
Professor Dr. G. Dehio. Nach der Einführung will das
Werk „die deutsche Kunst als Ergebnis des Gesamt-
lebens unseres Volkes unter den Bedingungen, die seine
Geschichte ihm stellte, bedenken lehren“. Der erste Band
erschien in zwei Teilen, Text und Abbildungen getrennt.
Eine schöne und gute Idee führt Ilse Linden in
ihrem Band «Der lebte Brief» durdi. Sie sammelte die
lebten sdiriftlichen Äußerungen bedeutender Menschen an
andere, worunter Baudelaire, Beethoven, Büchner, Byron,
Fontane, Goethe, Hebbel, Keller, Kleist, Luther, Menzel,
Nießsche, Novalis, Schumann, Turgcnjeff, Wagner, und
gewann so einen ersdiütternden Umriß des Standpunktes
leßten Denkens und, sei es bewußter, sei es unbewußter
Todesnähe. Verlag Osterheld & Co., Berlin, Preis
broschiert 6 Mark, in Pappband 8 Mark 50 Pfennig,
in Halbpergament 10 Mark.
Als Nachtrag zu Gottfried Kellers hundertsten
Geburtstag sei auf die mustergültige Jubiläumsausgabe
des Cotta-Verlages hingewiesen, sämtliche Werke in
zehn Bänden gebunden zu 55.— Mark. Im gleidien
Verlage erschien die vortreffliche Biographie Ermatingers,
zugleich mit den Briefen und Tagebüchern des Didifers,
jeder Band, es sind deren drei, gebunden 20.50 Mark.
Dringend zu empfehlen sind die K e 11 e r - V o r t r ä g e
Gustav Steiners, Helbing und Lichtenhahn, Basel,
6.— M.ark gebunden. An billigen Einzelausgaben findet
man in der Co Haschen Handbibliothek «Pankraz
der Schmoller», «Romeo und Julia auf dem Dorfe», «Die
drei gerechten Kammacher» und «Ausgewählte Gedichte»
zum Pr eise von 0.50 bis 1.30 Mark.
Eine wertvolle Reihe von Veröffentlichungen plant der
Verlag Kurt Wolff unter dem Titel «Das neue Bild».
Von diesen Büchern für die Kunst der Gegenwart
erschien bisher Gustav Pauli: «Paula Modersohn». Es
folgen Gustav Hartlaub, «Kunst und Religion», Wil-
helm Waeßoldt, «Der Weg zum monumentalen Stil»,
C. Ci. Heise, «Das junge Deutschland».
Im Verlage Erich Reiß, der sich mehr und mehr
zu einem Führer der Jugend entwickelt, liegt Friß von
llnruhs «Opfergang» bereits in siebenter Auflage vor.
An bemerkenswerten Dingen nahm er sidi fernerhin
Georg Brandes’ Miniaturen, — Skizzen über Napoleon,
Shakespeare, Aurora von Königsmarck, Verhaeren —
E m m y H e n n i n g s Roman «Gefängnis», Rots ch c r s « Die
Kunst der dramatisdion Darstellung», (12.— Mark, geh.
15.— Mark) an. Eine Ergänzung zu Iwan Golls «Die
drei guten Geister Frankreichs» bildet Robert C u r t i u s
«Die literarischen Wegbereiter des neuen Frankreich»,
Rolland, Peguy, Claudel, Gide behandelnd, erschienen
als Halbpergamentband zu 15.— Mark bei Gustav
Kiepenheuer in Potsdam.
An neuen Publikationen über Alb recht Dürer ist
der dritte Band der gesammelten Bilder, die Hand-
zeichn ungen des Meisters enthaltend, aufzuzeigen.
Herausgegeben von E. Waldmann im Inselverlage
empfängt man für sechs Mark eine Fülle köstlicher An-
regung.
Willy Pastor schreibt über das Leben Albredit
Dürers bei Amsler & Ruthardt. Das Werk, geschmückt
mit 56 Bildcrtafeln kostet 15.— Mark.
Die Düsseldorfer Akademie der Künste feiert am
1. November 1919 das hundertjährige Jubiläum ihrer
Neugründung. Aus diesem Anlaß erscheint für die Mit-
glieder des Kunstvereins für die Rheinlande und West-
falen der zweite Band der «Baukunst am Niederrhein»
von Prof. Dr. Richard Klaphek. Derselbe Verfasser
stellt fernerhin den ersten Band der «Geschichte der Düssel-
dorfer Landschaffsmalerei» fertig. Von dem Direktor der
städtischen Kunstsammlung, Prof. Dr. Karl Koetsdiau,
wird anläßlich des Akademie-Jubiläums eine Arbeit über
Adolf Schrödters bisher unveröffentlichte Zeichnungen
zu «Zachariaes Renommisten» erscheinen. Die Kunst-
akademie selbst wird eine Ausstellung aus ihrer wertvollen
Sammlung von Handzeichnungen alter Meister veranstalten.
Der Münchener Musarion-Verlag kündigt ein bisher
unveröffentlichtes Tagebuch Stendh.als an. In ihm
werden deutsche Dinge behandelt, da der Dichter nach
dem Einzug Napoleons in Berlin im Jahre 1806 zwei
Jahre in Braunschweig ansässig war.
Max Slevogt, dessen inniges Verhältnis zur Musik
bekannt ist, hat sich eines Werkes angenommen, das
seine Art ganz besonders vertritt. Er übertrug Teile
von Mozarts Original-Partitur der «Zauberflöte.» auf
Kupferplatten und versah diese mit Randzeichnungen.
Paul Cassirer wird das Werk ausstellen.
Der Komponist Philipp Rüfer starb in Berlin im
Alter von 75 Jahren. Seine Musik war eklektisch. Sein
Wollen, sidi mit bekannteren Werken der Opern «Merlin»
und «Ingo» kündend, blieb im herkömmlichen Stande.
Wertvoll war ihm die Zugehörigkeit zur Akademie der
Kunst in Berlin.
Werner Mahrolz veröffentlicht im Purche-Verlag ein
Werk «Dcutsdie Selbsterzeugnisse» mit dem Untertitel
«Zur Gesdiichte der Selbstbiographie von der Mystik bis
zum Pietismus». Die weiten Bogen dieser Arbeit fügen
sich zu einem mächtigen beachtenswerten Bau, auf den
näher einzugehen wir uns Vorbehalten.
Die Verfilmung von Sfrindberg nimmt weiteren Um-
fang an. Soeben sind des Dichters «Kameraden» fertig-
gestellt worden. In der Mitteilung hierüber ist von
allerhand schönen Dingen die Rede, wie künstlerische
Oberleitung, pietätvolle Bearbeitung, Herausschälung der
ursprünglichen eigentlich von Sfrindberg beabsichtigten
fünfaktigen Form. Derartige Mittel können nicht darüber
hinwegtäuschen, daß man es hier mit einem Verfahren zu
tun hat, das immer wieder die heftige Gegenrede aller
wahrhaft Empfindenden hervorrufen muß.