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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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Januar-Heft
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Kuhn, Alfred: Die romantische Malerei in Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0327

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DIE ROMANTISCHE MALEREI IN HEIDELBERG.

Dr. Alfred Kuhn.

Dunkle Wälder, durch die der Sturm braust, gestürzte Baumriesen, deren
knorrige Wurzeln in den Himmel ragen, überzarte Muttergottesbilder in
ungelenker Haltung und hartfarbigen Gewändern, ernste Männer mit bärtigen
und doch mädchenhaften Gesiditern in ruhiger Koexistenz, mittäglich bestrahlte
Täler mit Dörfern und klappernden Mühlen am Bach, Sonnenuntergänge, deren
blutroter Schein das Gemäuer verfallener Burgen überglüht, einsame Kreuze
im tiefverschneiten Gebirg — dies alles ist Romantik: Koch, Eichendorff,
Kaspar David Friedrich, Reinharf, Brentano, Schwind, Overbeck, Schlegel, Veit.
Eine Menge Anschauung und nirgends ein klares Bild. Alles literarisch unter-
mischt, und nirgends die Möglichkeit, mehr zu erfahren. Wenige Bilder in
Museen, die meisten nicht photographiert, viele unbekannt in Privatbesiis, ein
ungeheures Handzeichnungsmaterial ungesichlet zerstreut. Ungehobene Schäbe.
Wir kennen niederländische Meister vierten Ranges, das lebte Bild des lebten
italienischen Provinzialmuseums ist reproduziert, aber unsere Vorstellung der
deutschen Romantiker beruht auf immer denselben fast zum Klisdiee
gewordenen Stücken.

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