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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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Eulenberg, Herbert: Renoir, 2, Impression
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0377

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II.
IMPRESSION
Herbert Eulenberg

Renoir ist tot. Viele wußten gar nicht mehr, daß er noch lebte. Von den
Leistungen, dem Werk dieses Farbenmeisters, mögen die nachfolgenden
Stimmen von Zeitgenossen Zeugnis ablegen. Die Persönlichkeit des gestorbenen
großen Malers enthüllt vielleicht ein wenig eine Begebenheit, die hier zum
ersten Mal erzählt wird:
Sie spielt in Sizilien. In Palermo, wo Renoir sich in den achtziger Jahren
zufällig gleichzeitig mit Richard Wagner auf hielt. Ein gemeinsamer Bekannter
übermittelte dem Musiker den brennenden Wunsch des Malers, ein Bild von
ihm zu entwerfen. Der „Meister“ sträubte sich eine Weile hartnäckig gegen dies
Verlangen. Er arbeitete gerade am »Parsifal« und war wie immer in solchen
schöpferischen Spannen, wo sich alles bei ihm nach innen krampfte, höchst reizbar
und ungeduldig.' Schließlich lief, er sich überreden, nachdem ihm mehrfach bedeutet
worden war, daß Herr Renoir kein beliebiger französischer Maler wäre, sondern
ein ganz hervorragender Künstler und eine der stärksten Hoffnungen seines


Auguste Renoir

Ölgemälde.

„Junges Mädchen“

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