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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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Osthaus, Karl Ernst: Renoir,1, Erinnerungen an Renoir
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0376

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Stiihlchen am Boden sab und mit der größten Lebhaftigkeit jeden Fingerdruck
des Jünglings lenkte. Die Worte rissen kaum ab, und die willig folgende Hand
des Mediums schien völlig dem Meister anzugehören. So seltsam war die
Übertragung, dab jeder leiseste Druck eine Form hervorzuzaubern schien, die
man aus Bildern des Meisters als nur ihm angehörig in Erinnerung hatte.
Der Gilb des Werkes sollte bald beginnen; heute steht es im Garten Leo
Reinhardts zu Winterthur.
Es war übrigens nicht das erste plastische Werk, das Renoir in seinem
Leben schuf. In den Räumen seines Hauses fanden sich Profilbildnisse seiner
Söhne, eines als Zierstück in einen Marmorkamin eingelassen. An diesen Söhnen
hing er mit grober Liebe. Er hatte sie recht gegen die Konvention erzogen,
indem er sie bis zum Alter von 13 Jahren fast ohne Unterricht lieb* Dann
meldeten sie sich selbst zur Stelle und bestanden das Baccalaureat nicht später
als ihre Altersgenossen.


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