Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/1920
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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0508
DOI Heft:
März-Heft
DOI Artikel:Bötticher, Hermann von: Unveröffentlichte Scenen aus einem Maria Stuart-Drama
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0508
Maria:
Riccio
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Lady Argyll:
Nichts mehr?
Er warn’ Sie noch vor Lethington und Moray.
Wie sagt’ er das? So obenhin, voll Eindruck,
nebensächlich#
Wie immer: wuchtig nebenhin.
Dodr schwang er sidi dabei mit einem Rucke in den Bügel,
Dah ihm der Gaul, der g’rad vor’rn Tore stand,
wie ’ne Fontäne in die Lüfte sprang.
Er warnt mit zuviel Grund:
Die Herren woll’n mir rebellieren.
Sie sagen das sehr ruhig, Königin.
Warum audr anders? Vorläufig sind sie nodr
wie Spieler am Theater bei Gebärden,
wenn sie die Hülsen der Gedanken zu
Grimassen zwingen, die der Seele fremd.
Wenn sie’s im Ernste fühlen, im lebten Ernst
der Dinge, mühte der Inhalt ihre Form
zersprengen, — oder sie haben andern Saft als idr
in meinem Blut. —
Jedodi sie werden’s nidrt. —
Woll’n Sie die Lady Argyll zu mir rufen?
Ja, Königin.
Was zögern Sie?
Sie sind so fremd mir heut und sonderbar.
Ich habe viel zu sorgen, Riccio,
Du weilet es ja. Staun’ darum nidrt.
Geh hin und hol sie. Denke nidrt.
Die eigne Seele ist mir im Drängen des
Gesdrehens fern gerückt.
Die Heirat mit Lord Darnley wird ein Unglück werden.
Du selber rietest sie.
Des Erben wegen.
So Iah es. Idr will vor der Elisabeth
nidrt beugen und was den Jüngling anbetrifft,
nun — wozu die Prüfung im Gefühl!
Also dem Unglück seinen Lauf?
Mit Musik. Idr werd es korrigieren.
Hol’ mir die Lady.
Idr hole sic.
(:ab:)
(:allein:) Ah, stürmisch, stürmisdr Herz!
Dies geht wahrhaftig anders aus,
als mir die Träume meiner Jugend gaukelten.
(: Riccio mit Lady Argyll treten herein:)
Mylady?
448
Riccio
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Riccio:
Maria:
Lady Argyll:
Nichts mehr?
Er warn’ Sie noch vor Lethington und Moray.
Wie sagt’ er das? So obenhin, voll Eindruck,
nebensächlich#
Wie immer: wuchtig nebenhin.
Dodr schwang er sidi dabei mit einem Rucke in den Bügel,
Dah ihm der Gaul, der g’rad vor’rn Tore stand,
wie ’ne Fontäne in die Lüfte sprang.
Er warnt mit zuviel Grund:
Die Herren woll’n mir rebellieren.
Sie sagen das sehr ruhig, Königin.
Warum audr anders? Vorläufig sind sie nodr
wie Spieler am Theater bei Gebärden,
wenn sie die Hülsen der Gedanken zu
Grimassen zwingen, die der Seele fremd.
Wenn sie’s im Ernste fühlen, im lebten Ernst
der Dinge, mühte der Inhalt ihre Form
zersprengen, — oder sie haben andern Saft als idr
in meinem Blut. —
Jedodi sie werden’s nidrt. —
Woll’n Sie die Lady Argyll zu mir rufen?
Ja, Königin.
Was zögern Sie?
Sie sind so fremd mir heut und sonderbar.
Ich habe viel zu sorgen, Riccio,
Du weilet es ja. Staun’ darum nidrt.
Geh hin und hol sie. Denke nidrt.
Die eigne Seele ist mir im Drängen des
Gesdrehens fern gerückt.
Die Heirat mit Lord Darnley wird ein Unglück werden.
Du selber rietest sie.
Des Erben wegen.
So Iah es. Idr will vor der Elisabeth
nidrt beugen und was den Jüngling anbetrifft,
nun — wozu die Prüfung im Gefühl!
Also dem Unglück seinen Lauf?
Mit Musik. Idr werd es korrigieren.
Hol’ mir die Lady.
Idr hole sic.
(:ab:)
(:allein:) Ah, stürmisch, stürmisdr Herz!
Dies geht wahrhaftig anders aus,
als mir die Träume meiner Jugend gaukelten.
(: Riccio mit Lady Argyll treten herein:)
Mylady?
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