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Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur — 1.1919/​1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29152#0865

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heutigen Entwicklung der Technik nicht vorstellen,
denn unsere Streicher wissen vorläufig mit den „Vierfel-
fönen“ noch nicht umzugehen und müßten erst darin
unterrichtet werden, ehe sie daran gehen könnten,
ein derartiges Werk audr wirklich auszuführen. Na-
fürlich bietet das Vierteltonsystem dem Musiker, der
es beherrscht, eine reidre Fülle von ungeahnten Aus-
drucksmöglichkeiten und Harmonisationen, die zweifel-
los geeignet sind, eine totale Umwälzung auf musi-
kalischem Gebiete herbeizuführen, und daher ernstlich
beadrtet sein wollen. Es ist übrigens erwähnenswert,
dalj Elaba vorgibt, die Stimmen mit den betreffenden
Vierfelfon-Versetzungszeichen auch wirklich so zu hören,

wie er sie schreibt; jedenfalls Beweise eines aufs
feinste abgesfimmfen Tonempfindens, und ferner, dalj
es sidi ihm nidrf um erklügelte Gebilde reiner Ver-
sfandesarbeif, sondern um edrfe Ausstrahlungen künst-
lerischer Sdiaffenstätigkeit handelt. Die Art, wie
Haba dabei diese Versetzungszeichen seiner Vierfel-
töne graphisch zum Ausdruck bringt, ist ebenso sinn-
reidr wie einfach. Dieser junge Meister arbeitet langsam
und bedädifig. Greift er aber einmal in die Speiche
und rollt das Rad seines Sdraffens, so kommen wir
mit seinem Gefährte ein befrädrtlidies Stück vorwärts
auf dem Wege, der uns hinüberleitet in das Neuland
der Tonkunst. DR. JUR. PHIL. H. R. FLEISCHMANN.


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