Feuer: Monatsschrift für Kunst und künstlerische Kultur (1.1919/1920)

Ich nehme sofort ihre Hand und führe sie heran, mit einem Griffe, der alle ihre
Regungen niederhalfen soll, bis sie meine Prinzessin befrachtet hat.
Und sie betrachtet sie in verschämter Verzückung und hört mit unsicherem Lächeln
an, wie ich ihr das eigene Wesen an ihrem Gegenüber erkläre. Dann schaut
sie mir ernst in die Augen: „Was du alles in mich hineinsiehsf, du lieber
Träumer!“
Nachdem ich ihre Hand losgelassen hafte, zogen mich ihre tausend Ideen mit ihr
zur Türe hinaus.
An die Prinzessin haften wir längst vergessen.
Die aber nahm die Tarnkappe wieder aufs Haar und folgte uns. „Sollte ich
Gestalt bleiben, um wie ein gemeißeltes Werk zu sein, das besehen und be-
tastet aus dem Kreis seines Denkens und Träumens ausscheidet?“ — sagte
sie zu sich — „Nur che schemenhaft vor ihm her Schwebende webt er in Liebe
und Leben.“
Und es schritt mir ein Mädchen zur Seite, als ich hinwegging, und eine Prinzessin,
als ich zurückkam. Und dodi waren beide daselbe.


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