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Heidelberger Zeitung — 1898 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 150 - 175 (1. Juli 1898 - 30. Juli 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42070#0107

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Der amerikanisch-spanische Krieg.
lieber die Vorgeschichte des nun thatiächlich erfolgten
Mn Schrittes zur Eröffnung der Friedensver-
?"udlungen meldet der Temps Einzelheiten. Darnach
A". sich Spanien schon seit zehn Tagen bemüht, dem
»l'ege ein Ende zu machen. Zunächst galt es, dafür eine
zu finden, durch wen und wie die Madrider Regie-
beim Kabinet in Washington ihren Wunsch anbringen
°niie. dxr Person des Vermittlers kam es darauf an,
"K seine Wahl nicht den Verdacht einer Intervention er-
Da Frankreich seit dem Ausbruch der Feindselig-
en die Interessen Spaniens z. B. in Consularsachen
/ltreten hatte, lag es nahe, daß es auch hierbei dem be-
kundeten Nachbarreiche zu Diensten war. Sobald daher
^ französische Botschafter in Washington, Cambon, die
Überzeugung gewonnen hatte, daß die Vereinigten Staaten
französischen Vermittlung nicht abgeneigt sein würden,
^Nachrjchtigte er den Minister des Aeußern in Paris,
diesem, Delcasso, von Madrid eine Note zugestellt
^rde mit der Bitte der Weiterbeförderung nach Washington.
geschah und Cambon hat endlich dieses lange Hin und
^der beendet durch Uebcrreichung des Schriftstückes an
Präsidenten der Vereinigten Staaten, der in Gegen-
arj seines Staatssekretärs Day die Depeschen entgegen-
mit dem Bemerken, er werde darüber mit seiner
tt.lgierung berathen. Dieses schwerwiegende Wort Mac
"ileys ist dann auf dem vorgeschriebenen Wege weiter
Wandert, von Cambon an Delcasss, von Delcasss an
Mllo, den spanischen Botschafter in Paris, und von
Milo schließlich an Sagasta.
Präsident Mac Kinley hatte am Dienstag Nach-
. und am Abend Besprechungen mit den Mit-
2 °ern des Kabinets bezüglich der spanischen Friedens-
E°Rlüge. Nach Beendigung der Zusammenkunft, welche
"" formeller Kabinetsrath war, erklärte ein Kabinets-
^glied, es sei keine regelrechte Kavinetssitzung nöthig,
r? Mac Kinleys Antwort an den französischen Botschafter
- Äeb Indessen sei es wirklich entschieden, das An-
die Unterhandlungen zu eröffnen, anzunehmen, ob-
der Krieg mit ungeschwächten Kräften fortgeführt
irden würde, bis etwas Greifbares in Bezug auf die
Moensbedingungen vorgeschlagen werde.
. , fieber die Zugeständnisse, zu denen Spanien sich bereit
Mren würde, sind bis jetzt ebenso wenig Mittheilungen
^acht worden, wie über die Forderungen der Vereinigten
M aaten. Wie man glaubt, wird aber in Washington an
z, ^nder Mindestforderung festgehalten werden: Völlige
-"Abhängigkeit Kubas unter amerikanischem
feü h' Endgiltige Räumung Puerto- Ricos, Be-
-tzfing hex Ladronen u. Gewährung einer Kohlen-
ünL " " auf den Philippi n e n. Letzteres sei eine durch-
wesentliche Bedingung für den Abschluß des Friedens.

. Eingesandt.
^..Heidelberg, 28- Juli- Was seid Ihr für unpoetische Ge«
.'Mer, die Ihr dem Trompetenbläser vom Gaisberg seine
Abendliche musikalische Erholung nicht gönnt! Wir —
?"i»e Anwohner des obgenannten Stadtviertels — gönnen
wackeren Bläser, der seinen Gefühlen solch melodischen
j.jfdruck verleiht, sein Abendvergnügen und nehmen das
, Me Kreuz, dann und wann einen Mißton zu Gehör zu
Mwnien, gern auf uns! Alles will gelernt sein! Sollte
L Bläser seine Studien auf freiem Felde oder sonst in der
machen, — er hätte nicht den halben Genuß davon!

isNfichend. Mayer u. Roth, Bruchsal. Mit Schutz vom 7. Juni
Z!» i 7^ Nr. 98853. Selbstthätige Thürzudrückeiurichtung mit
Ufi Mittels Hebels mit einander in Beziehung stehenden Federn.
Kleinhans, Karlsruhe, Scheffelstr. 55. Vom 27. Juni 1898.
la» , 08136. Müllbehälter mit ausziehbaren, auf Rollen ge-
Mrten Kästen. Jos. Gerber, Mannheim, 8, 31. Mit Schutz
°°>N 28. März 1898. 6. 5031._

Kleine Zeitung.
sch. Berlin, 26. Juli. Die Baulichke ite n des alten preußi-
Hj" "andtags- und Reichstagsgedäudes sind im
As Submission verkauft worden und, dem L--A. zufolge.
1g Meistbietendem Herrn Heinrich Exner für den Preis von
Ttäu Mk- zugefallen. Der Abbruch dieser ehrwürdigen
Asolk?' denen so lange Jahre mancher Wortkampf aus-
sen wurde, wird morgen begonnen werden.
M. Hwtzstrelitz, (Oberschlesien), 27. Juli. Auf den katholischen
Rek , Rosmierz, feierte ein radfahrender Arbeiter zwei
sechs ?lversch ü sse ab, welche nicht den Pfarrer, wohl aber
Wurw'blende Kinder trafen, die sämmtlich schwer verletzt
Der Verbrecher ist entkommen. Der Pfarrer Halle
reiche Drohbriefe erhalten.
Tc?- .Zürich, 23. Juli. Gestern Vormittag machte der für den
, Nyanza bestimmte, von der Firma Escher Wyß erbaute
Di-» "wdampfer Dr. Karl Peters seine erste Probefahrt.
Bauart und die überaus praktische Anordnung des
Machen den besten Eindruck, der namentlich während der
der iWS Bootes Vortheilhaft hervortrat. Das Boot läuft trotz
"aus leichten Construction tadellos ruhig. Die beiden
sehe,, W arbeiten mit dem hohen Druck von 15 Atmosphären,
A>a-1,,aber so zierlich und niedlich aus, als wären sie einer
fe»,.7,m"i°ModelIsammlung entnommen. Die beiden für Holz-
geb w'fi eingerichteten Kessel sind ebenfalls auf das kleinste Maß
si>r»w und konnten den Dampf selbst bet der größten Bean-
mit 700 Touren in der Minute leicht halten. Die
in, Kessel und Maschinen dienen sich gegenseitig als Ersatz
laden»s des Eintritts einer Störung. Die Probefahrt verlief
des b»w Vergnügen machte es, als das Boot auf der Höhe
saluti.. " Sees von einem andern B oote unter Kanonendonner
Peter«« "rde, das den Namen „Stanley" trug. Der „Dr. Karl
Ziirl^ find der „Stanley" fuhren an den schönen Gestaden des
wer Sees friedlich nebeneinander, was den Insassen beider
^^uge sichtlich viel Vergnügen bereitete.

Vermischtes.
der"»» ..dH sch uln ach richten.) Der ordentliche Professor
rnW°fiwzie an der Universität Rostock, Dr. Friedrich B l o ch-
tvir,!.'': fiu, geborener Karlsruher, der vordem in Heidelberg
foi„..' M einen Ruf an die Universität Tübingen als Nach»
genommen ^Erstorbenen Professor Dr. Eimer erhalten und an-
Tck^»^/Ektri s che Kohlenbereitung aus Torf.)
Melle-»,--, versuchte man die Torfmoore zu verwenden,
Mertb,, "-Er vergeblich, Jetzt hat man eine solche Ver-
drauskk 0 dadurch gefunden, daß man den Torf in ein gut
Man n^Ees Brennmaterial umwandelt, und zwar bedient
dabei der Elektricität. Schon früher hat man in
Mimn " «Ersucht, durch einfaches Erhitzen den Torf in
derte - " Kohle zu verwandeln, aber dies Verfahren erfor-
c »u umständliche Manipulationen, um praktisch zu sein,

und hatte namentlich den Nachtheil, daß in der Mitte des
Torfes sich ein noch ungenügend verkohltes Produkt vorfand.
Jetzt füllt man den Torf in eiserne Retorten, durch welche
man einen elektrischen Strom so leitet, daß er sowohl die
Außenfläche, als auch die Mitte des Torfes trifft. Die
Operation geht schnell von statten. Eine Retorte mit 1300
Liker Inhalt ist in etwa 15 Minuten in Kohle umgewandelt;
diese stellt eine poröse, schwarze, noch das Gefüge des Torfes
zeigende Masse dar. Sie enthält nach der Analyse 76 Pro»
zent Kohlenstoff, der an Heizwerth guter Steinkohle gleich
steht. Diese Torfkohle brennt mit langgestreckter Flamme,
entzündet sich rasch und entwickelt schnell eine starke Hitze.
Die Kosten der Herstellung ergeben, daß der Centner Kohle
zu 40 Pfg. verkauft werden kann.
— Ein tragikomischer Diebstahl ist in der Stadt
Rostow am Don verübt worden. Der namhafte Sprachgelehrte
Ter-Abramjan (früher Redakteur der dortigen russischen Zeitung)
hatte laut Münch. Reuest. Nachr. in fünfzehnjähriger Arbeit ein
„Neues Wörterbuch der alten und der jetzt gebräuchlichen armeni-
schen Verkehrssprache" in armenischer und russischer Sprache zu
Stande gebracht und sein siebzig Bogen starkes Werk bereits
drucken lassen. Die ungefalzten Druckbogen wurden bis auf
Weiteres in einem Keller abgelagert. Als man nun jetzt zur
Broschirung des Werkes schreiten wollte, entdeckte man, daß der
größte Theil davon (etwa einhundertundzehn Pud) vom Haus-
knecht gestohlen und an die kleinen Krämerläden der Stadt als
Dütenpapier verkauft worden war!

Kandel und Verkehr.
Mannheim, 27. Juli. (Aktien.) Rheinische Creditbank
143.— G. Rheinische Hypothekenbank 169.30 G. Oberrh. Bank
— B. 125.20 G. Heidelberger Aktienbrauerei 139.— B. Schrödl-
sche Brauerei-Aktien 142.— G. Portland-Cementwerk Heidelberg
164.- B.
Frankfurt, 27. Juli Effektensocietät. 6'/- Uhr Abends.
Oesterr. Eredttaktien 303'/« b. cpt. Disconto-Commandit 198.40 b.
Deutsche Bank 198.20 b. Bank für elektr. Industrie Berlin
145.90 b. G. Oesterr.-Ungar. Staatsbahn 303°/, b. Lombarden
68'/« b. Northern pref. 70.70 -71.10 b., 70.90 cpt. 4pCt. Spanier
39.50 b. Brauerei Henninger St.-Akt. 144.50 b. G. Eschweiler
201 b. Laura 202.50 - 3.80 b. Bochumer 230.70 b. Concordia
228.50 b. Harpener 178.30 B. 20 G. Helios 187.80 b. Hilgers
132 .40 b. G. Intern. Elektr. Wien 136.50 b. G. Gotthard-
Aktien 138 b. Schweizer Central 142.10 b. Schweizer Nordost
99.10 b. Schweizer Union 74.80 b. Jura-Stmplon 88.10 b.
5proz. Italiener 92.50 b. ult. Aug.
67.-6'/, Uhr: -.-.
Bei etwas belebteren Umsätzen erfuhren die Kurse theilweise
Befestigung, namentlich waren Northern Pref. sowie Hütten-
Aktien weiter gebessert.
Berlin, 27. Juli. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellscbast 149.90 g.
fi Mannheim, 27. Juli. (Tabakbericht.) Unser Tabak-
markt bewahrte in den letzten 14 Tagen sehr feste Haltung. Das
Geschäft nach Auswärts vollzieht sich in gewohnter Weise, und
liegen nunmehr auch Andeutungen vor, daß in allernächster Zeit
die süddeutschen Fabrikanten ebenfalls sich ihr Quantum 97er
Tabak sichern werden. Ueber den Stand der neuen Ernte hört
man bis jetzt wenig Befriedigendes. Während um diese Zeit
der Tabak meist schon geköpft wurde, zeigt derselbe in diesem
Jahre noch ein sehr kleines Blatt, sodaß es wohl Mitte bis Ende
August werden wird, bis diese Manipulation vorgenommen werden
kann. Von England melden die Berichte eine gute Aufnahme
der 97er entrippten Tabake, denen die Hohen Preise, welche der
spanisch-amerikanische Krieg hervorgerufen Hat, zu statten kommen.
Am Schneidegutmarkt blieb die Situation unverändert. Niedere,
für den Pflanzer und Händler Verlust bringende Preise, Zwangs-
realisationen von 95er Tabaken von 17—20 unversteuert,
welche noch nicht einmal den Preis darstellen, der vor 3 Jahren
dem Pflanzer grün bezahlt wurde. Farbige Spinntabake fehlen
fast ganz, und ist auch wenig Aussicht vorhanden, daß die im
Felde stehende Ernte, welche eine späte werden wird, Herbsttabake
in größerer Quantität liefern dürften. Rippen sind nach wie vor
vernachlässigt, sodaß Pfälzer auf 3 per Zentner zuritckgehen.

WafferstandSnachrichten.

Neckar.
Heidelberg, 28. 1,32, gef. 0,00m
Heilbronn, 26., 0,76, gef. 0,12m
Mannheim, 27., 4,80, gef. 0,00m

Rhein.
8a«terburg,27., 4,77. gef. 0,05w
Maxau, 27., 5,02, gef. 0,06w
Mannheim, 27., 4,90, gef. 0,00m

Witterungsbeobachtungen.
Heidelberg, 28. Juli. Thermometerstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -8 14 2° Niederster Stand seit gestern Morgen: > 12,3°;
höchster:-l-23,5°. Wind: W. Himmel: zeitw. wolkenleer. Baro-
meterstand: Morgens 7 Uhr: 751,4 mm.

KBrrefts MschetchLsK.
München, 27. Juli. (Franks. Ztg.) Staatsminister
v. Crailsheim macht mit seiner Tochter eine 4wöchige
Reise nach Norwegen. Aus diesem Anlaß hatte er in
Friedrichsruh angefragt, ob er den. Fürsten Bismarck
besuchen könne. In einem überaus verbindlichen und herz-
lichen Schreiben erwiderte ihm Bismarck, er freue sich, ihn
und Fräulein v. Crailsheim begrüßen zu können, und be-
dauere nur, daß er nicht persönlich am Bahnhof zum
Empfang sein könne. Dem Wunsche Bismarcks entsprechend,
wird Minister v. Crailsheim am 29. Juli mit dem Abend-
schnellzuge in Friedrichsruh eintreffen, ist dort zu Tisch
gebeten und wird Nachts Weiterreisen. Das Schreiben
Bismarcks ist vom 7. Juli datirt.
Berlin, 27. Juli. (Frkf. Ztg.) Die ungünstigen Nach-
richten über das Befinden des Fürsten Bismarck
waren hier schon seit mehreren Tagen verbreitet und die
daraus in allen Kreisen ohne Unterschied der Parteistellung
entstandenen ernsten Besorgnisse werden durch die Er-
klärungen, die jetzt von Friedrichsruh ausgehen, nicht ganz
beseitigt. Man begreift, daß die Umgebung des Fürsten
die Veröffentlichung ungünstiger Nachrichten über feinen
Gesundheitszustand nach Kräften verhindert. Das ist ihr
gutes Recht. Es ist ihr ja sogar gelungen, vor 4 Jahren
die schwere Lungenentzündung, die Fürst Bismarck durch-
machte, der Oeffentlichkeit vollständig zu verschweigen, bis
sie überwunden war. Auch im letzten Jahre ist Fürst
Bismarck einmal sehr krank gewesen, ohne daß es über
den engsten Kreis seiner Freunde und Verehrer hinaus be-
kannt geworden ist.
Hamburg, 27. Juli. (Frkf. Ztg.) Gegenüber ander-
weitigen beruhigenden Mittheilungen erfahre ich zuverlässig,
daß das Befinden Bismarcks doch zu den ernstesten
Befürchtungen Veranlassung gibt.
Paris, 27. Juli. Der Staatsanwalt theilte nach
einer Besprechung mit dem Oberstaatsanwalt dem Unter-
suchungsrichter seinen Antrag hinsichtlich der Klage
Picqarts gegen Paty de Elam mit. Bertulus wird
seinen Beschluß wahrscheinlich morgen bekannt geben.
Paris, 27. Juli. (Franks. Ztg.) Wie die Mittag-

blätter mittheilen, wurde Zola provisorisch aus
der Ehrenlegion gestrichen. Das von Faure und
Sarrien unterzeichnete Dekret beruft sich in der Begründung
des Beschlusses auf das Versailler Versäumniß-Urtheil
gegen Zola und sagt die Schwere des Vergehens und die
Schwere der Strafe würden die dauernde Streichung recht-
fertigen, doch sei die bisherige Praxis eingehalten worden,
wonach die Suspension Zolas aus den Rechten und Ehren
der Ehrenlegion auszusprechen sei, bis das Eintreten der
Rechtskraft des Schwurgerichts-Urtheils die endgültige
Streichung ermögliche.
London, 27. Juli. Der Handelsminister Ritchie be-
fürwortete im Unter Hause die Einfügung einer neuen
Bestimmung in die Bill, wonach denjenigen Rhedern,
deren Schiffe eine bestimmte Anzahl vou Schiffs-
jungen führen, die für die Reserve der königlichen Marine
geworben sind, einen Erlaß von 20 pCt. der Leuchtfeuer-
abgaben gewährt werden soll, und führte dabei an, wenn
man dieses Prinzip allgemein durchführe, werde die Zahl
der angeworbenen Schiffsjungen 16 000 betragen. Die
Zunahme der ausländischen Seeleute in der Handelsmarine
sei eine ernste Frage, weil die königliche Marine davon
abhängig sei, daß sie ein weites Feld zur Auswahl von
tüchtig geschulten Seeleuten von der Handelsmarine be-
sitze. Wenn die Reserve der königlichen Marine jetzt ein-
berufen werden müßte, würde die Handelsflotte fast gänz-
lich den Händen ausländischer Seeleute überlassen sein.
Dies wäre eine thalsächliche Gefahr, der man vorbeugen
müßte.
Havanna, 27. Juli. Aus Manzanillo sind weitere
Nachrichten nicht gemeldet. Die Amerikaner lagern nahe
der Stadt. Die Aufständischen unter Garcia
stehen in einer Entfernung von zwei Kilometern von den
Amerikanern. Die angesehenen Einwohner Kuba's fahren
fort, zu erklären, daß sie eine Annexion durch die Ver-
einigten Staaten der Unabhängigkeit vorziehen werden,
denn sie würden, wenn Kuba unabhängig werden sollte,
Ausschreitungen vou Seiten der Aufständischen ausgesetzt sein.
Wolff's Telegraphenbureau.
Donaueschingen, 28. Juli. Mit dem um 3 Uhr 40 M.
fälligen Zuge kam Erzherzog Viktor von Oesterreich
hier an. Derselbe wurde am festlich geschmückten Bahnhof
von dem Fürsten Max Egon und dessen Bruder Prinz
Emil empfangen. Der Erzherzog gedenkt einige Tage hier
zu verweilen und sich an den Hofjagden zu betheiligen.
Berlin, 28. Juli. Meldungen verschiedener Morgen-
blätter aus Friedrichsruh besagen, daß in dem Be-
finden des Fürsten Bismarck, welchen ein akuter Anfall
seines Nervenleidens auf das Lager geworfen hatte, im
Laufe des Mittwoch eine Besserung eingetreteu sei. Graf
Herbert und Wilhelm Bismarck werden bis zum Ende die-
ser Woche in Friedrichsruh bleiben. Dem Kleinen Journal
zufolge erklärte Geheimrath Schweninger, er hoffe ganz
bestimmt, daß Fürst Bismarck ein sehr hohes Alter
erreichen werde.
Hamburg, 28. Juli. Das Turnfest wurde gestern
Abend durch eine feierliche Vertheilung der Eichenkränze
an die 128 Sieger geschlossen. Um 9'/, Uhr Abends
durchzog ein imposanter Fackelzug von 4000 Fackelträgern
die Stadt unter dem Jubel einer unzähligen Menschen-
menge.
Madrid, 28. Juli. Einem amtlichen Bulletin zufolge
war der König gestern infolge eines leichten katharrhalischen
Fiebers, begleitet von einem Gesichtsausschlag, der als
Masern dargestellt wird, gezwungen, das Bett zu hüten.
Die Krankheit verläuft normal.
Washington, 28. Juli. Der Präsident wird mor-
gen dem französischen Botschafter die Antwort auf die
spanischen Friedensvorschläge übermitteln. Wenn Spanien
die Zusicherung gibt, daß dem Waffenstillstand der auf
bestimmten allgemeinen Gesichtspunken basirle Friedens-
vertrag folgt, so wird, wie man glaubt, dec Präsident in
die Einstellung der Feindseligkeiten einwilligen.
Newyork, 28. Juli. Wie aus Pinolo (Kalifornien)
gemeldet wird, fand gestern in der dortigen Pulverfabrik
eine Explosion statt. Als man mit den Aufräumungs-
arbeiten beschäftigt war, ereignete sich eine zweite Explosion,
wobei 5 Personen getödtet und 12 verwundet wurden.
Das Auffinden einer Zündschnur weist darauf hin, daß
die erste Explosion absichtlich herbeigesührt wurde.
Für die Redaction verantwortlich: F. Montua in Heidelberg.
Seminargottesdienst.
Freitag, 29. Juli.
P e t e r s k irche: 5 Uhr: Herr Kandidat Spitzer.
Leicht geholfen.
O Jegerl. sagt d'Frau Maier,
Alles iS so theuer,
S'Fleisch hat all's z'viel Knochen,
Wie soll i denn nur kochen?
„Bei mir geht's prächtig," lackt d'Frau Rath,
„Wenn d'Sauce auch schwach is, — d' Supp'n fad,
Thu i a Tröpferl „Maggi" 'nein,
O Sie, Frau Maier, da schmeckt's fein!"_
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