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Heidelberger Zeitung — 1898 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 281 - 306 (1. Dezember 1898 - 31. Dezember 1898)
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https://doi.org/10.11588/diglit.42070#0691

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mit ^amilinwlätkern
monatlich 50 Pt.
frei üts vaus gebracht.
Durch die Post bezogen
vierteljährl. 1.25
rrsschließlich Zustellgebühr.
Telephon-Anschluß Nr. 82.

Weibev ZeitiM

s-nsertiousgtbühr
15 Pf. sar die Ispoltige
Pciitzerle oder deren Raum.
,-Für hiesige Geschäfs- und
Privatanzeigen bedeutend
ermäßigt.
Gratis-Anschlag
dersJnserate auf den Plakat-
tafeln der Heidelb. Zeitung
s- und den Plakatsäulen.,
Telephon-Anschluß Nr. 82.

Xr. 303.

Mittmch, de« 28. Dklember

1898.

Bestellungen
auf die Heidelberger Zeitung für das I. Vierteljahr 1899
werden bei allen Postanstalten, den Briefträgern, den Agen-
ten, bei den Trägern in der Stadt, sowie in der Expedi-
tion, Untere Neckarstraße Nr. 21, angenommen.
Bezugspreis: monatlich nur 50 Pfg., frei in's Haus
gebracht; durch die Poft bezogen, Mk. 1.25 vierteljährlich,
mit Zustellgebühr Mk. 1.65.
UM- Wo die Erneuerung des Abonnements bei Be-
zug der Zeitung durch die Post noch nicht erfolgt ist, bitten
wir die Bestellung nunmehr unverzüglich beim Brief-
träger oder bei der nächsten Postanstalt aufzugeben, um
Unterbrechungen in der regelmäßigen Zustellung des Blattes
beim Jahreswechsel zu vermeiden.
Das Jahr 18!»8.
II.
Zu Beginn dieses Jahres wurde Deutschland von
der Flotten frage bewegt; in Berlin gingen fortgesetzt
Zustimmungskundgebungeu namentlich von Handelskammern
und von Deutschen im Ausland ein. Am 5. Januar meldete der
Reichsanzeiger, daß Deutschland und China sich über die
pachtweise Abtretung der Kiautschou-Bucht geeinigt hätten.
Auch diese Nachricht gab der Agitation für Ausbau der
Flotte weitere Kraft. In den Festreden zu Kaisers Ge-
burtstag am 27. Januar kehrten überall die Worte „Welt-
politik" und „Flotte" wieder. Im Februar kam die
Flottenvorlage an die Budgetkommission des Reichstags.
Dort machte der Centrumsführer Dr. Lieber einige Ver-
mittelungsvorschläge formeller Natur, die von der Regie-
rung angenommen wurden, während andere, die die Vor-
lage mit einer Reichscinkommensteuer verquicken wollten,
Ablehnung erfuhren. Am 24. März nahm der Reichstag
dann das Flottengesetz in zweiter und am 28. März in
dritter Lesung mit großer Mehrheit an. Die glatte Er-
ledigung der im Interesse der nationalen Wehrkraft aus-
gearbeiteten Vorlage hat die Hoffnung wachgerufcn, daß
die früheren parlamentarischen Kämpfe um die Stärkung
der militärischen Grundlagen des Reiches nicht in der
gleichen Weise wiederkehren werden, sondern daß die Mehr-
heit der Volksvertretung fortan mit willigerem Sinn an
diese Fragen herantreten wird. An den Großherzog von
Baden richtete der Kaiser ein herzliches Danktelegramm
für dessen Verdienste um das Zustandekommen des Flotten-
gesetzes und stellte ihn ä, la suits der Marineinfanterie.
Ter Admiral Tirpitz wurde zum preußischen Staatsminister
ernannt.
Die Verständigung in Marinesachen verstärkte die
Stimmung für Verständigung auch auf anderen
Gebieten. Anfang März zeigte im preußischen Abge-
ordnetenhause eine längere Diskussion, daß zwischen Indu-
strie und Laudw irth schäft die Geneigtheit bestehe,
sich wegen der zukünftigen handelspolitischen Verhältnisse
zu verständigen. Bald darauf erhob ein aus den Kreisen
der Mitglieder des wirthschaftlichen Ausschusses stammen-
der w i r t h scha ftliche r Aufruf die Forderung des
Zusammenhaltens aller wirthschaftlichen Gruppen zum fried-
lichen Ausgleich und fand weithin Beachtung. Die Frei-
händler setzten ihm einen Gegenaufruf entgegen, der sich
gegen agrarische Sondcrforderungen richtete, ohne indessen
die Tendenz zur Verständigung stören zu können.
Der Reichstag wurde am 6. Mai vom Kaiser in
Person geschlossen. Sein letztes Werk war die Annahme
der neuen Militärstrafprozeßordnung gewesen. Das Gesetz
konnte gegen Schluß des Jahres verkündigt werden, da
man sich zwischen Berlin und München wegen der Errich-
tung eines bayerischen Senats beim obersten Militär-
gericht in Berlin geeinigt hatte. So ist in diesem Jahre
das lang erstrebte Ziel der Militärgerichtsreform erreicht
worden. Die Wahlagitation für den neuen Reichstag be-
gann in der zweiten Hälfte des Mai. Die ersten Wahlen
am 16. Juni ergaben nur 209 definitive Resultate, wäh-
rend 188 Stichwahlen nöthig wurden. Das Gesammt-
ergebniß war, daß die Sozialdemokraten auf 2125 000
Stimmen und 56 Mandate kamen und damit den Haupt-
zuwachs gewannen, Centrum, Nationalliberale und Frei-
sinnige mit Ausnahme der süddeutschen Volkspartei, die
stark zurückging, hielten ihren Stand fest. Die Konserva-
tiven und die Antisemiten büßten an Sitzen ein. Am
6. Dezember trat der neue Reichstag zusammen. Er gab
sich ein ultramontan-konservativ-freisinniges Präsidium.
Der Sessionsabschnitt vor Weihnachten dauerte nur 1'/,
Wochen, da der Reichstag bereits am 15. December in
die Ferien ging.
In der zweiten Hälfte des Juli kamen bedenkliche
Nachrichten über das Befinden des F ür sten Bismarck.
Am 30. Juli hauchte der große erste Kanzler des Reichs,
der an Thatkraft, Einsicht und Erfolgen zu den ersten Männern
aller Zeiten zu zählen ist, seine Seele aus. Die gewaltige ge-
schlossene Persönlichkeit des Fürsten wird noch lange in
der Erinnerung der Welt bestehen, das Werk seines Lebens
ist mit leuchtender Schrift in die Blätter der Geschichte
eingezeichnet. Mit seinen Erinnerungen und Gedanken hat
der verstorbene Fürst sich ein Denkmal gesetzt, an das kein
Gebilde von Stein oder von Erz heranreicht. Die Absicht
Les Kaisers, den Verstorbenen mit Pomp und Ehren im
Berliner Dom beizusetzen, wurde abgelehnt. Noch ruht

seine Hülle in dem Sterbegemach von Friedrichsruh, bis
ein dort errichtetes Mausoleum sie aufnehmen wird. In
zahlreichen Orten des Landes fanden Trauerfeiern für den
Heimgegangenen großen Kanzler statt.
An Personalveränderungen von einiger Be-
deutung sind folgende zu erwähnen: Zum Untcrstaats-
sekretär der Justiz und des Kultus in Elsaß-Lothringen
wurde ein geborener Reichsländer, der ehemalige nat.-lib.
Abg. Dr. Petri ernannt; die Kolonialabtheilung des aus-
wärtigen Amtes erhielt in dem Reichstagsabgcordneten
Buchka einen neuen Präsidenten; der Vorsitzende des
Bundes der Landwirthe, v. Plötz, ging mit Tod ab.
Der König von Sachsen feierte in diesem Jahre
sein 25jähriges Rcgentenjubiläum.
Das 50jährige Jubiläum der revolutionären
Bewegung von 1848 beging der Abg. Bebel im Reichs-
tag mit einer wüthenden Rede. Das Jubiläum des ersten
deutschen Parlaments feierten fünf seiner überleben-
den Mitglieder am 18. Mai zu Frankfurt mit einem
Festmahl.
An größeren Parteiveranstaltungen hatte man
in diesem Jahre den üblichen Katholikentag, diesmal in
Krefeld, und einen sozialdemokratischen Parteitag in Stutt-
gart zu verzeichnen. Auf dem Katholikentag herrschte eine
sehr selbstbewußte Stimmung. Als Parole wurde die Er-
oberung der Wissenschaft durch den Katholizismus aus-
gegeben. Auf dem sozialdemokratischen Parteitag gab es
lebhafte Kämpfe zwischen den Radikalen und den Oppor-
tunisten. Im Allgemeinen schien es, als ob die Sozial-
demokratie allmählich aus dem Traume zur Wirklichkeit
erwache. — In Berlin fand im Mai ein nationalliberaler
Delegirteutag statt.
Die Getreidepreise zogen im Frühjahr an und
blieben auf einem hohen Stand, ebenso hielten sich die
Fleischpreise, unterstützt durch eine Anzahl von Einfuhr-
verboten, auf bedeutender Höhe, sodaß die Landwirthschaft
in dieser Beziehung nicht klagen konnte. Von einer Kon-
ferenz der Mächte in Brüssel wurde im Juni die Regelung
der Zuckerbesteuerung berathen, doch ist ein greifbares Er-
gcbniß nicht erzielt worden. Da Amerika, vertragswidrig,
den deutschen Zucker, weil er eine Ausfuhrprämie genießt,
schlechter behandelt als den Zucker anderer Länder, so wäre
zu wünschen, daß ein Uebereinkommen zu Stande käme,
welches überall die Prämien beseitigt. Gegen die Einfuhr
amerikanischen Obstes mußte Deutschland Vorsichtsmaß-
regeln ergreifen, da sich bei ihm die San Joss-Schildlaus
gezeigt hat.
Zu den inneren Angelegenheiten, die Deutschland in
diesem Jahre beschäftigt haben, gehörte auch die Lippe-
sche Frage, die man seit dem Spruche des Schieds-
gerichts, der zu Gunsten des Grafen von Lippe-Bistcrfeld
entschied, gelöst glaubte. Daß noch allerlei Differenzen
vorliegen, erfuhr man, als ein bayerisches Blatt ein auf-
kallend kurzes Antworttelegramm des Kaisers auf eine
Vorstellung des Grafregenteu veröffentlichte. Der Kaiser
verbat sich darin den Ton, d-n der Grafregent in der
Eingabe angeschlagen hatte. Es handelte sich dabei um
Ansprüche auf den Titel Erlaucht, die der Graf für seine
Kinder erhob, sowie um militärische Ehrenbezeugungen.
Sodann hat Schaumburg die Ecbfolgefähigkeit der Kinder
bestritten. Die Angelegenheit liegt jetzt dem Bundes -
rath vor.
Zur Befestigung des Deutschthums im Osten
bewilligte der preußische Landtag weitere hundert Millionen
Mark, die zum Ankauf großer Güter und deren Auf-
theilung an deutsche Bauern benutzt werden sollen. Auch
die industrielle Hebung des Ostens wurde ins Auge gefaßt,
ebenso die Bildung von Mittelpunkten für deutsches Geistes-
leben. In Schlesien mußte eine Anzahl österreichischer
Slaven ausgewiesen werden, was den österreichischen
Ministerpräsidenten zu einer unschicklichen Bemerkung ver-
anlaßte, die vom deutschen Staatssekretär des Auswärtigen
im Reichstag in feiner Weise zurückgewiesen wurde. In
Nordschleswig wird die dänische Agitation so rücksichtslos
betrieben, daß die Regierung ebenfalls eine Anzahl von
Ausweisungen vornahm.
Von den deutschen Kolonien ist in diesem Jahre
nur selten gesprochen worden, abgesehen von der neuen
Erwerbung Kiautschou in der chinesischen Provinz Shan-
tung. Es wäre zu wünschen, daß die Kultivirung unserer
überseeischen Gebiete energischer betrieben würde. Namentlich
ist ein Aufschluß Deutsch-Ostafrikas durch eine das Gebiet
durchquerende Bahn dringend zu wünschen. Im Gebiet
von Kiautschou wurde im Januar ein deutscher Matrose
ermordet. Die Mordthat wurde gerächt. Seitdem sind
chinesische Angriffe oder Uebergriffe nicht mehr vorgekommen.
Prinz Heinrich von Preußen hat sich während deS ganzen
Jahres in den ostasiatischen Gewässern aufgehalten und
im Mai dem Kaiser von China einen Besuch abgestattet,
als Erster, der auf dem Fuße der Gleichberechtigung von
dem Sohn des Himmels empfangen wurde. In Südwest-
afrika hatte die deutsche Schutztruppe im Februar Anlaß
einzuschreiten, doch war die Sache ohne erhebliche Be-
deutung. Gegen Mitte des Jahres kam die Nachricht, daß
in dem Schutzgebiet Diamanten gefunden worden seien.
Sollte sie sich bestätigen, so würde das für die Entwicklung
desselben von großer Bedeutung sein.
Auf dem Gebiet der auswärtigen Politik machte

sich eine Bewegung bemerkbar, die auf eine neue Grup-
pirung der Mächte hinzielt, doch bleibt hoffentlich der
Dreibund, der sich als ein wahrer Fels des Friedens er-
wiesen hat, innerlich und äußerlich in unwandelbarer
Geltung bestehen. Freilich ist nicht zu leugnen, daß die
veränderten politischen Verhältnisse in Oesterreich mit der
Zeit zu einer Beeinträchtigung seiner Kraft führen könnten.
Das Verhältniß des französischen Volkes zum deutschen
hat im Laufe des Jahres etwas von seiner Schürfe ein-
gebüßt. Im Januar erhielt der deutsche Botschafter in Paris
das Großkreuz der Ehrenlegion aus Anlaß des Abschlusses
des Togoübereinkommens. Am 24. Juni erklärte der
deutsche Staatssekretär des Auswärtigen im Reichstag,
daß zwischen dem französischen Exkapitain Dreyfus und
irgend welchen deutschen Organen niemals Beziehungen
oder Verbindungen irgend welcher Art bestanden hätten.
Gegen Schluß des Jahres, als Frankreich sich vor Eng-
land aus Faschoda herausziehen mußte, begann die fran-
zösische Presse, ohne daß sich eine Opposition erhoben hätte,
Betrachtungen darüber, ob nicht ein näheres Freundschafts-
verhältniß zwischen Frankreich und Deutschland möglich
sei. Andererseits ist in englischen Blättern für eine enge
englisch-deutsche Freundschaft plaidirt und schon von einer
Art von Schutz- und Trutzbündniß gesprochen worden. So-
nach fehlt es nicht an Bewerbungen um die deutsche
Freundschaft. Aus Kreta zog sich Deutschland, als es mit
der Kandidatur des Prinzen Georg von Griechenland für
den Gouverneurposten in Kreta Ernst wurde, im März
zurück.
Der Kronprinz und sein nächstältester Bruder sind
in diesem Jahre koufirmirt worden. Prinzessin Sofie von
Griechenland, eine Schwester des Kaisers, machte in diesem
Jahr nach ihrem Uebertritt zur orthodoxen Konfession den
ersten Besuch in Berlin. Der Schwager des Kaisers,
Herzog Günther von Holstein, vermählte sich mit der
kathol. Prinzessin Dorothea von Koburg. Die Centrums-
presse hielt sich sehr darüber auf, daß der kathol. Pfarrer
in Wien dem Brautpaar das Jawort abnahm, ohne daß
es sich zur katholischen Kindererziehung verpflichtet hatte.
Unser Kaiser hat in diesem Juni sein lOjähriges
Regierungsjubiläum begangen. Seiner Regententhätigkeit
und seiner Persönlichkeit wurde bei dieser Gelegenheit so-
wohl von der inländischen wie auch von der ausländischen
Presse alle Anerkennung gezollt. Wie in früheren Jahren,
so hat der Kaiser auch in diesem große Beweglichkeit ge-
zeigt. Er unternahm zahlreiche Reisen und gelangte auf
ihnen fast in alle Theile des Reiches. Des öfteren war
er dabei von der Kaiserin begleitet. Erwähnt seien hier
nur einige. Im April stattete der Kaiser von Wiesbaden
aus einen Besuch in Karlsruhe ab; im Mai weilte das
Kaiserpaar einige Tage auf seiner lothringischen Besitzung
Urville und besuchte von da auch Straßburg. Im Juni
wohnte das Kaiserpaar der Enthüllung des Kaiser Wilhelm-
Denkmals in Altona bei und begab sich bald darauf
nach Kiel zur „Kieler Woche". Anfang Juli trat der
Kaiser seine Reise nach Norwegen an und passirte auf
derselben am 18. Juli den Polarkreis. Am 1. August
traf er wieder in Kiel ein und begab sich von da mit der
Kaiserin an den Sarg Bismarcks. Am 20. August war
der Kaiser in Mainz, wo er sehr herzlich empfangen
wurde. Die Manöver führten den Kaiser Anfang Sep-
tember nach Westfalen. Auf einem Festmahl in Oyn-
hausen am 6. September kündigte er verstärkten Schutz
für den willigen Arbeiter mit den Worten an: Wer zum
Streik anreizt, soll mit Zuchthaus bestraft werden. Und
am Tage darauf in Porta betonte er, daß der Friede
nicht besser gewährleistet werden kann, als durch ein
schlagfertiges und kampfbereites Heer. Bei der Eröffnung
des neuen Stettiner Hafens am 23. September sprach der
Kaiser das Wort aus „Unsere Zukunft liegt auf dem
Wasser." Am 12. October trat das Kaiserpaar von
Kamentz aus, wo es der Beisetzung der Leiche der Prin-
zessin Albrecht beigewohnt hatte, eine Reise nach dem
Orient an. Ueber Venedig, wo es vom König von
Italien begrüßt wurde, traf eS zur See in Konstantinopel
ein, woselbst es mehrere Tage die großartige und herzliche
Gastfreundschaft des Sultans genoß. Von Konstantinopel
ging die Reise nach Haifa, von da zu Lande nach Jaffa
und von dort nach Jerusalem, wo am 31. October die
Erlöserkirche cingeweiht wurde. Am gleichen Tage über-
nahm der Kaiser dort das ihm vom Sultan geschenkte
Terrain der Dormition de la Virge und überwies das-
selbe dem Palästina-Verein deutscher Katholiken, was den
katholischen Theil der Deutschen mit großer Befriedigung
und mit Dankbarkeit erfüllte. Bei der Rückkehr von Bei-
rut wurde ein Abstecher nach Damaskus gemacht, die Rück-
reise wurde von Beirut bis Pola zu Wasser zurückgelegt.
Von Pola begab sich das Kaiserpaar nach München, von
da nach Stuttgart und nach Baden. Am 26. November
traf das Kaiserpaar von der großen und für das An-
sehen Deutschlands in mancher Beziehung förderlichen Reise
in Potsdam wieder ein. Am 1. December hielt es einen
feierlichen Einzug in Berlin. Mit Bangen hatte man dem
Verweilen des Kaiserpaares im Morgenlande zugesehen,
waren doch aus Egypten Nachrichten gekommen, daß in
Alexandria und in Kairo einige italienische Anarchisten
verhaftet worden seien, welche ein Bombenattentat gegen
den Kaiser planten und, da der Kaiser den Abstecher nach
 
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