Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung — 1898 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 281 - 306 (1. Dezember 1898 - 31. Dezember 1898)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.42070#0703

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
krscheiftt täglich,
ntags ausgenommen.
Preis
tt Faulilieurlöktcr«
UMINirlich 50 Pf.
üt's HanZ gebracht.
» die Post bezogen
erleljährl. 1.25
»ließlich Zustellgebühr.
chon-Anschlutz Nr. 82.
Ir. 398.

Äeikllimtt Jeitiin

Insertionsgebühr
15 Pf. für die Ispaltige
Pctitzer!« oder deren Raum.
Für hiesige Geschäfs- und
Privatanzeigen bedeutend
ermäßigt.
Gratis-Anschlag
der'Jnserate auf den Plakat-
tafeln der Heidelb. Zeitung
und den Plakatsäulen.
Tel^-n-Anschluß Nr. 82.

Samstag, des 31. Dklemder

1898.

Bestellungen
die Heidelberger Zeitung für das I. Vierteljahr 1899
»en bei allen Postanstalten, den Briefträgern, den Agen-
bei den Trägern in der Stadt, sowie in der Expedi-
, Untere Neckarstraße Nr. 21, angenommen.
Bezugspreis: monatlich nur 50 Pfg., frei in's Haus
acht; durch die Post bezogen, Mk. 1.25 vierteljährlich,
Zustellgebühr Mk. 1.65.
*Ium neuen Jahre.
Mit einem Gefühl der Befriedigung vermag das deutsche
! auf das heute scheidende Jahr 1898 zurückzublicken,
l Deutschland ist in diesem Jahre wieder um ein
ckchen weiter vorwärts gekommen.
Die Bevölkerung hat, wie die monatlichen statisti-
i Nachweise erkennen lassen, in der bisherigen Pro-
ion zugenommen. Das ist sehr wichtig; denn nur
Volk, das sich vermehrt, entwickelt die nöthige Spann-
, um eine weltgeschichtliche Aufgabe zu erfüllen. Eine
ipfmaschine, die unter geringem Druck geht, wird wenig
m, vermehrt sich aber der Dampf, so steigt der Druck,
Maschine setzt mit ganz anderer Kraft ein und vermag
weit größere Arbeit zu bewältigen. Die Franzosen wuß-
sehr wohl, weshalb sie jubelten, als die Bevölkerung
akreichs im Jahre 1897 ausnahmsweise einmal um
100000 Seelen zunahm. In Deutschland beträgt
jährliche Zuwachs jetzt etwa 800 000 Seelen. Wir
en also achtmal stärker frohlocken als die Franzosen
Jahresfrist thaten.
Die Wirth sch aftliche Thätigkeit im deutschen
h war in diesem Jahre im Allgemeinen erfolgreich, so
aller Vermuthung nach beträchtliche Summen
pari worden sind. Auch dies ist sehr wichtig. Deutsch-
ist zwar nicht mehr das arme Land, das es vor 30
cen war, aber es verfügt andererseits noch lange nicht
soviel Kapital, daß es sich an minder einträgliche —
i auch im Interesse der Kultur erwünschte — oder an
»er sichere Unternehmungen in größerem Maßstabe
nwagen darf. Der Zinsfuß ist in diesem Jahre sogar
er gestiegen, wie man sagt, hauptsächlich deshalb, weil
ere Kapitalien in elektrische Anlagen aller Art gesteckt
>en sind. Die anziehende Tendenz in einem einzelnen
lstriezweig hat somit eine gewisse Geldknappheit her-
rrufen vermocht. Deutschland muß also noch sehr
>n, um aus solchen Eventualitäten herauszukommen.
Zur Befruchtung der nationalen Arbeit ist aber nicht
Kapital unumgänglich nöthig, es gehört noch eines
das ist: Unternehmungsgeist. Hier kommen
nun zu einem weniger erfreulichen Kapitel. In dem
chen Volk, wie es heute noch ist, steckt nicht der
mehmungsgeist, der das nordamerikanische auszeichnet,
einmal an das englische reicht das deutsche in dieser
cht ch?ran. Und nun besteht zum Unglück leider in
i Schichten amseres Volkes die Tendenz, den Unter-
ingsgeist möglichst zu unterdrücken, der unternehmenden
jgenz ihre Arbeit zu verekeln. Statt daß man einen
l hoch schätzt, der die Arbeit, die Sorgen und das
eines Unternehmens auf sich nimmt, begeifert man
tatt daß man anerkennt, daß durch seine Intelligenz
eine Unternehmungslust Andere Verdienst und Nahrung
, nennt man ihn einen kapitalistischen Ausbeuter und
ihn nach Möglichkeit zu hemmen.
ienn dieser beklagenswerthe und unnatürliche Zustand
rdern wostte, so würde das für die weitere auf-
de Entwicklung Deutschlands von der größten
igkeit sein. Freilich, so lange weiteste Volkskreise an !

der kindlichen Anschauung festhalten, daß alle
Menschen von Natur gleich seien und Einer sich
über den Andern nur erhebe, weil er von Hause aus
finanzielle Unterstützung, oder weil er zufällig besseren
Unterricht oder Glück gehabt habe, so lange wird man
alle, die sich einen höheren Platz, eine leitende Stellung
erkämpfen, als unberechtigte Usurpatoren theils mit Neid,
theils mit Geringschätzung anseheu. Aber diese kindische
Anschauung von der allgemeinen natürlichen Gleichheit
kann doch auf die Dauer nicht Stand halten. Man
braucht nur die Augen unbefangen aufzumachen, um zu
sehen, daß die Menschen mit sehr verschiedenen Geistes-
uud Charakteranlagen auf die Welt kommen. Was aus
einem Menschen werden kann und was aus ihm nicht
werden kann, das ist in dem Augenblick seines Erscheinens
auf der Welt im Wesentlichen bestimmt. Durch Er-
ziehung und Unterricht können wohl vorhanden- günstige
Anlagen entwickelt, auch ungünstige bis zu einem gewissen
Grade zurückgedrängt, aber niemals neue geschaffen werden.
Die natürliche Ungleichheit der Menschen ist durch
keinerlei Mittel auszurotten. Deshalb sollte man endlich
die Idee von der natürlichen Gleichheit der Menschen in
die Rumpelkammer zur Idee von dem ehernen Lohngcsetz
und von der Verelendung der Massen werfen. Damit
wäre Deutschland eine Last los, die schwer auf seine poli-
tischen und wirthschaftlichen Verhältnisse drückt.
Einen Wunsch an das neue Jahr hat ein Jeder frei;
der unsrige ist: es möchte das neue Jahr in Deutschland
aufräumen mit der falschen unheilvollen Idee
der natürlichen Gleichheit der Menschen!

Deutsches Reich
— Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Nachdem die Er-
örterungen über die Rede des Grafen Thun durch
die bekannte Erklärung der Wiener Abendpost einen den
Umständen nach befriedigenden Abschluß gefunden hatten,
kommt der Pester Lloyd unter Vorwürfen gegen Deutsch-
land nochmals auf die Angelegenheit zurück. Das Blatt
glaubt die Leitung der auswärtigen Politik Oesterreich-
Ungarns gegen ein in Deutschland kultivirtes „System
des Mißtrauens" vertheidigen zu müssen, auf dessen „Be-
stehen" mancherlei hindeuten soll. Wir setzen diesen
dunkeln Anspielungen die unumwundene Erklärung ent-
gegen, daß die deutsche Politik von den Empfindungen,
auf die der Pester Lloyd gerathen ist, völlig frei bleibt
und sich die Lobsprüche der unbedingten Bundestreue, der
Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ihrer Absichten zueignen muß,
die der Lloyd dem Wiener Kabinet spendet.
— Der preußische Kriegsminister hat gegen den
Leipziger Veteranenverband an die ihm unter-
stellten Behörden folgende scharfe Verfügung erlassen:
Im Jahre 1891 hat sich in Leipzig ein Verband „deutscher
Kriegsveteranen" gebildet, gegen dessen Bestrebungen behördlicher-
seits bereits öfter hat Stellung genommen werden müssen- Ein
im Sonderabdruck beigefügter Artikel der Preußischen Jahrbücher
(Heft II vom Februar d I.) legt dar, in welcher Weise der
Verband das von ihm erstrebte, wenn auch vorläufig von seinem
Programm abgesetzte Ziel, die Erlangung eines sogenannten
Ehrensoldes für alle Kriegsteilnehmer ohne Unterschied, verfolgt,
wie er bei seiner Agitation sich nicht scheut, Behörden und Be-
amte anzugreifen und Unzufriedenheit in weite Kreise der Be-
theiligten hineinzutragen. Der aufreizende Ton des Vereins-
blattes Der Veteran ist in diesem und in dem letztverflossenen
Jahre allerdings gemäßigter gewesen als früher, indessen ist die
Neigung zu agitatorischem Vorgehen innerhalb des Verbandes
nicht erloschen. Das Kriegsministerium ersucht daher, die An-
gehörigen des dortseitigen Bereichs über den Verbau!» und seine
Bestrebungen aufzuklärcn und geeignete Anordnungen zu treffen,
daß diesen Bestrebungen nach Möglichkeit entgcgengetrcten wird,
und die zum aktiven Heere gehörigen Personen (8 38 des Reichs-

Von der Kaiserin Elisabeth.
(Schluß.)
n jenen Ländern, wo die Frauen weniger lernen, sind sie
iefere Wesen als unsere Blaustrümpfe. Es ist eine
>ung, wenn die Freunde der Emanzipation zu Gunsten
ewegung vorbringen, daß gebildete Mütter geistig
ere Söhne der Menschheit schenken würden. Im
theil, sie würden wohlthätiger wirken als Mütter,
sie wie die Bäume wären, frei von jeder Fessel und
mmung unter dem offenen Himmel; die Frauen sollen
da sein, um den Männern in ihren Geschäften zu
indem sie ihnen Gedanken und Rathschläge souffliren,
r sie sollen durch ihre bloße Nähe Gedanken in den
TN wachrufen und reifen lassen, die diese dann aus
bst zu schöpfen haben." — Ein anderesmal sagte
Nan weiß nicht, warum die Frauen ihren Männern
werden! Die Antwort ist einfach: Weil sie ihnen
eiben müssen. Dieses Gesetz fordert direkt dazu
eil es als Gesetz gilt. Und weiß man denn, ob der
wirklich der Erwählte gewesen ist, den das Schicksal
rte? Die meisten Mädchen heirathen überhaupt nur
Sehnsucht nach Freiheit. Uebrigens hat die Liebe
lügel zum fortfliegen."
unal sagte die Kaiserin: „Wenn man nicht nach
lrt glücklich sein kann, so bleibt Einem nichts übrig,
n Leid zu lieben"; ein andersmal: „Die Ruhe ist
>önheit auf der Welt — die Schönheit ist die Ur-
ad dn Zweck aller Dinge." — Einmal warnte sie
uahos vor den Jntriguen des Hofes, und als er
inung Ausdruck gab, der ganze Hofstaat sei doch

der Kaiserin aufrichtig ergeben, sagte sie: „O ja, gewiß,
man ist der Kaiserin sehr ergeben .... Man liebt die
Kaiserin hauptsächlich, weil man ihr zu Liebe etwas sein
kann." Ein anderes Mal sagte sie: „Den Hofdamen und
Gräfinnen muß ich immer etwas sagen, damit sie antworten
können. Das ist nämlich ihr Dienst. Es ist der größte
Schrecken der Könige, immer fragen zu müssen. Ich habe
mir eine große Anzahl Fragen aufgespeichert. Wenn Sie
und die Gräfin*** bei mir sind, wird es interessant: Ich
muß wie zwischen zwei Winden lavircn, und Jeder von
euch Beiden fühlt mich gegen sich verändert und hält den
Anderen für schuldig."
Zu Scherz aufgelegt, sagte die Kaiserin auch einmal:
„Komins varis — toi Hiii fio", das ist mein Motto.
Nach einer Vorstellung, der Chrystomanos im Burgtheater
beigewohnt hatte und bei der „Hamlet" gegeben worden
war, meinte sie: „Haben Sie nicht bemerkt, daß bei
Shakespeare die Wahnsinnigen die einzigen Verständigen
sind? Auch im Leben weiß man nicht, wo die Vernunft
und wo der Wahnsinn sich findet." — „Wissen Sie, welches
mein liebstes Shakespearestück ist?" fragte sie dann. „Ham-
let? Majestät?" — „Nein, der Sommernachtstraum.
Haben Sie das Bild in Ihrem Zimmer in Lainz nicht
gesehen? Titania mit dem Eselskopfe? Das ist der Esels-
kopf Illusionen, die wir unaufhörlich liebkosen. Ich
habe n Schloß ein solches Bild. — Ich kann mich
nicht satt sehen." Einst führte die Kaiserin den
Grie in kleines Zimmer, dessen Wände mit Bildern
von bedeckt waren. „Sehen Sie", sagte sie in
einer llung von Bitterkeit, „so viele Freunde habe

Militärgesetzes vom 2. Mai 1874, Wehrordnung Seite 828)
dem Verbände und seinen Veranstaltungen thunlichst ferngehalten
werden. Für die Civilverwaltung sind seitens der zuständigen
Herren Ressortminister entsprechende Anordnungen zu erwarten.
Dem Verband gehören in zahlreichen Städten bestehende
Zweigvereine an, gegen welche sich diese Verfügung gleich-
falls richtet.
Aus Baden. Unter dem Titel: „Der social-
politische Standpunkt des Großherzogs von
Baden" werden in der Presse Mittheilungen gegeben aus
dein zweiten Theil des Buches „Das Skizzenbuch meines
Lebens" von Dagobert von Gerhardt (Gerhard
v. Amyntor); es sind Worte, die der Großherzog Fried-
rich von Baden am 15. December 1887 in Berlin an ihn
richtete: „Sie haben auch des öfteren die soziale Frage
berührt. Die Art und Weise, wie sie das thaten, hat mich
durchaus angesprochen; man muß bei Besprechung dieser
Frage auch den Reichen und Vornehmen derb die Wahr-
heit sagen. Nichts ist verkehrter, als den Sozialdemokraten
bei Bekämpfung der Doctrineu nur als ihr hochmüthiger
und leidenschaftlicher Feind gegenüberzutreten. Man muß
als ihr wohlwollender Helfer auftreten und kann dann um
so wirksamer das Verkehrte ihrer Forderungen bekämpfen.
Es sind Menschen, wie wir, und sie wollen, wie wir, als
Menschen leben, nur die Mittel, die sie zur Erreichung
auch ihrer discutirbaren Forderungen anwenden wollen,
sind thöricht und verwerflich. Am verkehrtesten ist es aber,
ihnen darin nachzuahmen, daß man im Kampfe gegen sie
auch jene Art von Agitation betreibt, die nur Haß und
Feindschaft säet, und in der ihre Wortführer geradezu
Meister sind; ich begreife die Leute hier in Berlin nicht,
die von solchem Vorgehen das Heil erwarten. Die soziale
Frage wird nur durch die freiesten Köpfe und die reinsten
Herzen aus dem Volke selbst zu lösen sein, und da werden
sich freilich auch unsere oberen Stände gewaltig ändern
müssen. Hier in Berlin herrscht ein Luxus, ein Ueber-
muth des Geldes, der uns mit schwerer Sorge wegen dec
Zukunft erfüllen kann. Ich bitte Sie, fahren Sie fort,
Ihre wohlmeinenden Rathschläge immer wieder an jene
höheren Gesellschaftsschichten zu ertheilen, die in kurzsich-
tiger Genußsucht für die Sturmzeichen unserer Tage gar
kein Verständniß zu haben scheinen." Diese hochherzigen
Anschauungen decken sich mit dem weisen, väterlichen Wesen
unseres Großherzogs, auch wenn er vielleicht einzelne Worte,
die seiner gewohnten Ausdrucksweise etwas fremd liegen,
nicht gebraucht haben sollte.

Aus der Karlsruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Groß Herzog haben dem
Hauptlehrer Christoph Schillinger in Malsch, Amts Ett-
lingen, das Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen und dem
Grenzaufseher Johann Lösch in Radolfzell die silberne Ver-
dienstmedaille verliehen.
— In der Zeit vom 23. Januar bis 4. Februar k. I. findet
in der Landesgemerbehalle in Karlsruhe ein U e b u n g s k u r s für
Schuhmachermeister statt. Etwaige Anmeldungen sind
beim Großherzoglichen Ministerium des Innern bis zum 12. k. M.
einzureichen.
Karlsruhe, 30. Dec. Die höchsten Herrschaften
sind heute Mittag gegen 1 Uhr von Schloß Baden hier
eingetroffen. Bald nachher reiste der Erbgroßherzog nach
Koblenz weiter. Die Großherzoglichen Herrschaften ge-
leiteten die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen
in das Schloß. Nachmittags machten der Großherzog
und die Großherzogin Besuche bei den Mitgliedern der
Großherzoglichen Familie. Später nahm der Großherzog
den Vortrag des Geheimen Legationsraths Dr. Freiherrn
von Babo entgegen.

ich schon verloren und keinen einzigen gewonnen. Viele
von diesen sind für mich in den Tod gegangen, was kein
Mensch je gethan haben würde; eher würden sie mich er-
morden."
Die Schönbrunner Winterpromenade führte die Kai-
serin und den Lehrer meistens zum Gloriette, immer die-
selben Wege auf und nieder, an der einen Seite hinauf,
an der andern hinunter, einen Kreis um das Gloriette
schließend. Manchmal war sie wortkarg und der Spazier-
gang kam zu Ende, ohne daß ein Wort gesprochen wor-
den wäre. Am Schluß einer solchen Promenade sagte sie
einmal: „Ost komme ich mir vor, wie dicht verschleiert,
ohne es zu sein, wie in einer innerlichen Maskerade im
Kostüm einer Kaiserin."
Im März 1892 fährt die Kaiserin nach Miramare und
Christomanos darf sic begleiten. Der Son nenuntergang am
Meere, „die Pinien, die sich in rothes Gold baden, die wallen-
den Purpurschleier am Himmel" versetzten den Griechen in
eine nie geahnte Ekstase, der er allzu beredten Ausdruck
verliehen haben inag; er wartete auf eine gleichgestimmte
Bermerkung der Kaiserin, die einen Auge nblick lang in die
leuchtende Feerie versunken schien, als sie sich zu ihm wen-
dete und frei nach Heine zitirte:
— Mein Herrlein, sei'n Sie inunter
Das ist ein altes Stück.
Hier vorne geht sie unter
und kehrt von hinten zurück.
Vor dem Bilde der unglücklichen Kaiserin Charlotte
sagte sie wie zu sich selbst: „Ein Abgrund von 30 Jahren
mit lauter Schrecken gefüllt — und sie soll sehr dick ge-
worden sein."
 
Annotationen