Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908

DOI Heft:
Nr. 5
DOI Artikel:
Gaedt, Paul: Noch einmal die Preise der versilberten Bestecke
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0067

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1908 - ■, JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST ■-—-47


billigeren Preisen der
Eindruck eines un-
gewöhnlich billigen
Angebotes bezweckt
wird, denn kein Gold-
arbeiter wird für ein
solches Muster 36 M.
als Ladenpreis erzie-
len und es wäre nur
zu wünschen, dass
sich der Verband in
dieser Sache durch
Anrufung der König-
lichen Staatsanwalt-

Eudwig niedieck
B e st e c Ic-FabT ik
Düsseldorf, III. Telephon 4865, Herderstr. 82.


Nr. 20 elegantes mod. Muster oxydiert.
12 Esslöffel 90 Gr. statt M.36 nur M.28,50
12 Essgabeln 90 Gr. statt M.36 nur M.28,50
12 Essmesser 90 Gr. statt M.37 nur M.29,—
12 Dessertmess.90Gr.stattM.'31 nur M.23,—
12 Dessertgab. 90Gr. statt M.30 nur M.22,50
12 Teelöffel 90 Gr. stattM.19nurM.14.—
Verlangen Sie grat. u. fr. illust. Katalog m.
ca. 200 Abbildg. Bei grösser. Auftr. Rabatt.
Wiederverkäufer überall gesucht.

Inserat in Nr. 3244
der „Fliegenden Blätter“ vom 27. Sept. 1907.

schäft ins Mittel legte, um solchem Treiben ein für alle-
mal zu steuern.

Glücklicherweise gehören ja solche Auswüchse in
unserer Branche heute noch zu einer Ausnahme und es

Niedieck hat bald nach dem Zusammenbruche seiner
Existenz und nachdem er seinen Posten als angestellter
Arbeiter in seiner früheren Firma wieder aufgegeben, von
neuem dieVersilberung von Bestecken in ganz bescheidenem
Umfange in Düsseldorf unter der Firma Ludwig Niedieck
wieder aufgenommen, ist aber auf der Bahn seiner neuen
Tätigkeit infolge der sonderbarsten Art der Geschäfts-
behandlung von Misserfolg zu Misserfolg geschritten und
diese eigenartige Behandlung des Vertriebes seiner Fa-
brikate hat sehr bald das Resultat gezeitigt, dass ihm
äusser meiner Firma auch alle weiteren massgebenden
Fabriken von Rohbestecken bald jede Lieferung versagt
haben, und hiernach hat Niedieck denn durch Aussendung
von Broschüren und Prospekten an die Kundschaft der
Juweliere, Goldarbeiter usw. in öfterer Aufeinanderfolge
die tollsten Ausfälle gegen seine Konkurrenz unternommen,
was zwar bei besonnenen Leuten nur mitleidiges Kopf-
schütteln bewirkt, im grossen und ganzen aber doch
vielfach Beunruhigung in Lieferanten- und Kundenkreisen
hervorgerufen hat, und dasselbe muss im Grunde genommen
auch heute als Zweck des ganzen Beginnens erachtet
werden. Nur blinder Hass gegenüber seiner Konkurrenz,
welcher zu jeder objektiven Erfassung von Dingen unfähig
macht, konnte Herrn Niedieck zur Verbreitung seiner
Theorien bestimmen. Irgendwelche praktischen Erfolge
kann aber auch die jetzige literarische Betätigung Nie-
diecks für ihn selbst nach folgendem beileibe nicht ergeben.
Heute ist nämlich Niedieck in seiner Karriere auf einer
Stufe angelangt, die man in seiner Branche wohl als die
letzte Station bezeichnen muss, indem derselbe in der
Art des nebenstehenden Inserates, welches die Reproduktion
einer Annonce aus Nr. 3244 der „Fliegenden Blätter“ vom
27. September 1907 darstellt und in welcher Niedieck
versilberte Bestecke durch Umgehung des legitimen Handels
direkt an Private in einer Weise anbietet, welche dem
unlautersten Wettbewerb verteufelt ähnlich sieht, indem dem
Publikum unverhältnismässig hohe Ladenpreise darin vor-
geführt und durch die Gegenüberstellung von fast 25 Proz.

ist nur zu bedauern, dass sich überhaupt Besteckfabriken
bereit finden, ihre Ware für solche Zwecke herauszugeben,
anstatt dem Beispiele der führenden Firmen der Branche
zu folgen und Lieferungen von Rohbestecken in solchen
Fällen einfach zu versagen, wie dies Herrn Ludwig Nie-
dieck gegenüber von allen namhaften deutschen Fabriken
von Rohbestecken beobachtet wird und wodurch dem
Übel kurzerhand gesteuert würde.
Der Zweck meiner Ausführungen kann für mich nur
sein, aufklärend zu wirken, der Kundschaft das wahre
Gesicht des Herrn Ludwig Niedieck zu zeigen und die
wirklichen Zwecke, welche er mit seinem Artikel verfolgte,
an das Licht zu bringen. Wenn dies durch vorstehende
Darlegungen erreicht würde, so wird auch meine Aufgabe
voll erfüllt sein.


VERSILBERTE TAFELGERÄTE
VON J. P. KAYSER SOHN, KREFELD.
 
Annotationen