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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908

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Nr. 7
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Haulick, Hermann: Aushaumaschinen für Kraftbetrieb
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0081

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Aushaumaschinen W Kraftbetrieb.

Der Konkurrenzkampf und die immer weiter steigenden Un-
kosten jedes Betriebes machen es für die Fabrikanten zur Not-
wendigkeit, alte Arbeitsmethoden zu verlassen, sobald die moderne
Technik neue Hilfsmittel zur Verfügung stellt, mit denen eine
Arbeit nicht nur rascher, sondern auch besser verrichtet werden
kann. So sieht man heute in allen Fabrikationsgebieten immer
mehr die Vorrichtungen und Maschinen, die von Hand oder Fuss
betätigt werden, verschwinden und maschinell angetriebene Ma-
schinen an ihre Plätze treten.
Dies gilt auch für alle die Maschinen, die zum Aushauen aus
Blech, zum Auftiefen, Aufziehen, Biegen oder dergl. Arbeiten
dienen. Nachstehend bringen wir Abbildungen (Fig. 1 u. 2) solcher

Folge, dass der Kopf durch die einseitig und seitlich wirkende
Schraube in eine schräge Lage gedrückt wurde. Bei der vor-
liegenden Konstruktion dagegen wird der Einspannkopf durch
eine in senkrechter Richtung wirkende Schraube (die in der Ab-
bildung nicht erkenntlich ist), in exaktester Weise nach oben
festgezogen. Diese Einrichtung ermöglicht auch, was besonders
vorteilhaft ist, dass der Einspannkopf sich um seine Achse in das
beliebige Mass drehen lässt. Besonders bei den Einspannköpfen
für französische Aushauer ist dies von besonderem Wert.
Eine besondere Annehmlichkeit bietet auch die Verstellbarkeit
des Hubes des auf- und niedergehenden Stössels, was besonders
dann wertvoll erscheint, wenn die zur Verwendung kommenden


Fig. I.

Fig. 2.


Maschinen für Kraftbetrieb. Es gibt wohl ähnliche Maschinen
schon seit geraumer Zeit, jedoch sind die hier beschriebenen in
ihrer Konstruktion so gut durchdacht und mit einer Anzahl wert-
voller, gesetzlich geschützter Verbesserungen versehen, dass wir
sicherlich glauben, eine Beschreibung derselben dürfte für unsere
Leser von Interesse sein.
Bei der einen Bauart mit dem rückwärts angeordneten Schwung-
rad kann der Materialtransport, sofern es sich um Aushauarbeiten
aus Blechstreifen handelt, nur quer stattfinden, bei der anderen
Bauart mit dem rechts seitlich befindlichen Schwungrad, das mit


Fig. 5.


Fig. 3. Gesetzlich
geschützter Stösselknopf.


einer Schutzhaube umgeben ist, kann der Transport sowohl quer
wie auch rückwärts unter dem Stössel her erfolgen.
Besondere Vorteile bietet die Konstruktion des gesetzlich ge-
schützten Stösselknopf es (Fig. 3), den nebenstehende Skizze darstellt.
Derselbe ist weit vorgebaut, um die Handhabung beim Ein- und
Ausspannen zu erleichtern und eine von 3 Seiten frei zugängliche
Arbeitsstelle zu schaffen. Ferner lässt sich die Höher- oder
Tieferstellung der Werkzeuge mit Hilfe von 2 bequem ange-
ordneten Stellmuttern sehr einfach und rasch bewerkstelligen
und eine verhältnismässig grosse Verstellbarkeit ist durch diese
Anordnung ermöglicht. Das Festhalten des Einspannkopfes für
die Aushauer etc. geschah bei bisher üblichen Konstruktionen
durch eine Druckschraube. Dies hatte sehr oft die nachteilige

Aushauer für verschiedenen Hub bereits eingerichtet sind oder
wenn z. B. Kapseln oder dergl. aufgetieft werden sollen, für
welche ein bedeutend höherer Hub nötig ist wie für die vor-
kommenden Aushauarbeiten.
Besondere Beachtung verdienen auch die durch vorstehende
zwei Abbildungen wiedergegebenen Neuerungen. Die eine derselben
(Fig. 4) stellt die neuartige Festspannvorrichtung für die Aushauer
oder Gesenke etc. dar. Während man bisher hierfür 2 Aufspann-
pratzen benützte, die mittelst Schraubenschlüssel festgezogen
werden, was ja manche bekannte Übelstände mit sich führt, ge-
schieht hier das Festspannen ohne jeden Schlüssel nur mit Hilfe
eines einzigen Handgriffes, der bequem zugänglich unterhalb des
 
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