1908 ■<>.- JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST
Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Co., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter No. 354641 ist in Klasse 44 a am 11. 9. 08 eingetragen
ein von Gebr. Stern, G.m.b.H.,
Oberstein, angemeldeter An-
hänger mit angerolltem Schar-
nier und mit angedrücktem Ver-
schlusszapfen.
Schutz-Anspruch: Anhänger
mit angerollten Scharnieren
und mit angedrücktem Verschluss-Zapfen.
Unter No. 355802 ist in Klasse 44a am 15. 10. 08 eingetragen
ein von C. Wagner jr., Oberstein a. d. Nahe, angemeldetes Schloss
für Armbänder, bei dem das länglich gehaltene Gehäuse an
der Seite den durch federnden
Riegel abschliessbaren Einführungs-
schlitz für das Gegenglied besitzt.
Schutz-Anspruch: Schloss für
Armbänder, dadurch gekennzeich-
net, dass das zweckmässig länglich
gehaltene Gehäuse in Fig. 1 den
Einführungsschlitz 7 für das Gegen-
glied 8 des Verschlusses an der
Seite besitzt, so dass, wenn dieser
Schlitz durch den üblichen federn-
den Riegel 3 nach Einführung
des Verschlussgegengliedes abge-
schlossen wird, bei etwaiger Beanspruchung des Armbandes auf
Zug das Gegenglied lediglich auf das Schlossgehäuse, nicht aber
auf den Riegel wirkt (Vergl. Fig. 2).
Unter No. 354911
ist in Klasse 44 a am 1. 10. 08 eingetragen
ein von Adolf Zahler,
Pforzheim, Markt-
platz 8, angemeldeter
Schmuckanhänger.
Schutz-Anspruch:
Schmuckanhänger,da-
durch gekennzeichnet,
dass beiderseits des
Körpers a Arme b an-
geordnet sind, welche
zur Aufnahme der Kollierkette c, Fächerkette oder dergl. dienen.
Unter No. 354696 ist in Klasse 44a am 22. 8. 08 eingetragen
ein von Hermann Schwager jr., Pforzheim, an-
gemeldeter Schmuckkörper für Bijouteriezwecke,
bestehend aus einer Marmorsteinplatte mit ge-
schnittenem, in sichtbarer, körperhafter Form
hervortretendem Bild.
Schutz-Anspruch: Schmuckkörper für Bijou-
teriezwecke, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer Mai rnor-
steinplatte mit geschnittener, in sichtbar körperhafter Form aus
derselben hervortretender Figur, Bild oder dergl. besteht.
Zu unseren
Die auf den S. 337—340 abgebildeten neuesten Erzeugnisse
der Pariser Goldschmiedekunst, höchst stilvolle, künstlerisch
schöne und prächtige Uhren an Kolliers etc. haben in dem Leit-
artikel dieser Nummer gebührende Würdigung gefunden. Die
Arbeiten stammen sämtlich von der berühmten Goldschmiede-
firma Leroy & Co.
Ein Blatt Original-Entwürfe in Weissjuwelen von Ernst Neff
in Hanau bringen wir weiter im vorliegenden Hefte. Namentlich
das aus übereinandergelegten Blütenzweigen sehr zierlich und
effektvoll zusammengesetzte Diadem ist eine feine Arbeit, die
zweifellos Originalität und tüchtiges technisches Können aufweist.
Auch der grosse Anhänger, wie nicht minder der Ring und die
Broschen zeichnen sich durch selbständige Formengebung und
gutes Arrangement aus.
Weiter veröffentlichen wir auf S. 342 die Abbildung eines
silbervergoldeten Kelches in romanischem Stil. Es ist das Ge-
sellenstück, das Paul Kreiten, der Sohn des bekannten Gold-
schmiedes Alois Kreiten in Köln, nach eigener Zeichnung ohne
jegliche fremde Hilfe unter Kontrolle des Kölner Gesellenprüfungs-
ausschusses angefertigt hat. Der junge Mann erhielt auf diese
Arbeit das Prädikat „Ausgezeichnet“ und wurde daraufhin nach
Beendigung seiner 3 jährigen Lehrzeit in den Gehilfenstand versetzt.
Der Kelch, gut im Aufbau, ist abwechselnd mit getriebenem Laub-
werk und Filigran verziert; die Steine und das mehrfarbige
Email im Fuss und Schaft weisen eine recht geschickte Verteilung
auf. Der fleissigen Arbeit des jungen Kreiten wurde die Ehre
zuteil, im Erzbischöflichen Museum der Domstadt ausgestellt
zu werden. In Fachkreisen wird man der hier wiedergegebenen
talentvollen Gesellenarbeit, die der Zukunft ihres Urhebers ein
vielversprechendes Zeugnis ausstellt, gewiss ungeteiltes Interesse
entgegenbringen, und namentlich die deutschen Goldschmiede,
die sich mit der Spezialität kirchlicherEdelmetallkunst beschäftigen,
dürften dieses Erzeugnis, das eine sehr achtungswerte Leistung
Abbildungen.
für einen zukünftigen Meister darstellt, eingehender Prüfung
unterziehen. Die Anhänger auf S. 343, sämtlich von dem ebenso
vielseitigen, wie modern künstlerisch empfindenden Goldschmied
Paul Beumers in Düsseldorf entworfen, zeigen einen in hohem
Masse erfreulichen Ideenreichtum, einen durchaus selbständigen
Charakter, der ganz andere Bahnen einzuschlagen versteht, als
sie von den meisten seiner Kollegen gegenwärtig verfolgt werden.
Das Fledermausmotiv kehrt hier zwei mal wieder, ist aber in
jedem Falle ganz eigenartig variiert. Auch der silbervergoldete
Anhänger mit der römischen Münze in einem antik gehaltenen
Linienrahmen, in dessen verjüngt montierter Fortsetzung unten
ein Türkis hängt, ist vorzüglich gelungen. Zierlich präsentiert
sich der letzte Anhänger, bei dem das Bildnis in ein sphärisches
Sechseck eingesetzt ist. Bei all diesen Anhängern wirkt namentlich
auch die dem jeweiligen Charakter des Stückes sinnvoll und dezent
ausgeführte Art der Aufhängung — z. B. bei den Haken der
Flügel an der Fledermaus, in den Ecken der Rahmen etc. —
Vielen wird auch die letzte Illustration dieser Nummer will-
kommen sein: es ist die Abbildung eines Silberbeschlages für
ein Album nebst der in reichem Eichenlaub-Arrangement ent-
haltenen Widmung.
Die Schützenkompagnie Nordhausen hatte dem dortigen Herrn
Oberbürgermeister Dr. Contag in dankbarer Würdigung seiner
Verdienste um das XVI. Thüringer Bezirksschiessen ein grünes
Plüschalbum überreicht, auf dem die hier im Bilde gezeichnete
Ecke nebst Medaillon angebracht ist. Die Zeichnung und
die Ausführung stammen vom Juwelier und Edelschmied Emil
Genzel in Nordhausen, und die ganze Arbeit zeichnet sich durch
kraftvolles Erfassen und stilgerechte, dem Charakter des Ge-
schenkes und seiner Herkunft angepasste Modellierung aus. So
manchem Kollegen in der Branche wird bei einem ähnlichen
Auftrage die Genzelsche Arbeit wertvolle Anlehnungs- und An-
regungspunkte bieten.
Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Co., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter No. 354641 ist in Klasse 44 a am 11. 9. 08 eingetragen
ein von Gebr. Stern, G.m.b.H.,
Oberstein, angemeldeter An-
hänger mit angerolltem Schar-
nier und mit angedrücktem Ver-
schlusszapfen.
Schutz-Anspruch: Anhänger
mit angerollten Scharnieren
und mit angedrücktem Verschluss-Zapfen.
Unter No. 355802 ist in Klasse 44a am 15. 10. 08 eingetragen
ein von C. Wagner jr., Oberstein a. d. Nahe, angemeldetes Schloss
für Armbänder, bei dem das länglich gehaltene Gehäuse an
der Seite den durch federnden
Riegel abschliessbaren Einführungs-
schlitz für das Gegenglied besitzt.
Schutz-Anspruch: Schloss für
Armbänder, dadurch gekennzeich-
net, dass das zweckmässig länglich
gehaltene Gehäuse in Fig. 1 den
Einführungsschlitz 7 für das Gegen-
glied 8 des Verschlusses an der
Seite besitzt, so dass, wenn dieser
Schlitz durch den üblichen federn-
den Riegel 3 nach Einführung
des Verschlussgegengliedes abge-
schlossen wird, bei etwaiger Beanspruchung des Armbandes auf
Zug das Gegenglied lediglich auf das Schlossgehäuse, nicht aber
auf den Riegel wirkt (Vergl. Fig. 2).
Unter No. 354911
ist in Klasse 44 a am 1. 10. 08 eingetragen
ein von Adolf Zahler,
Pforzheim, Markt-
platz 8, angemeldeter
Schmuckanhänger.
Schutz-Anspruch:
Schmuckanhänger,da-
durch gekennzeichnet,
dass beiderseits des
Körpers a Arme b an-
geordnet sind, welche
zur Aufnahme der Kollierkette c, Fächerkette oder dergl. dienen.
Unter No. 354696 ist in Klasse 44a am 22. 8. 08 eingetragen
ein von Hermann Schwager jr., Pforzheim, an-
gemeldeter Schmuckkörper für Bijouteriezwecke,
bestehend aus einer Marmorsteinplatte mit ge-
schnittenem, in sichtbarer, körperhafter Form
hervortretendem Bild.
Schutz-Anspruch: Schmuckkörper für Bijou-
teriezwecke, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer Mai rnor-
steinplatte mit geschnittener, in sichtbar körperhafter Form aus
derselben hervortretender Figur, Bild oder dergl. besteht.
Zu unseren
Die auf den S. 337—340 abgebildeten neuesten Erzeugnisse
der Pariser Goldschmiedekunst, höchst stilvolle, künstlerisch
schöne und prächtige Uhren an Kolliers etc. haben in dem Leit-
artikel dieser Nummer gebührende Würdigung gefunden. Die
Arbeiten stammen sämtlich von der berühmten Goldschmiede-
firma Leroy & Co.
Ein Blatt Original-Entwürfe in Weissjuwelen von Ernst Neff
in Hanau bringen wir weiter im vorliegenden Hefte. Namentlich
das aus übereinandergelegten Blütenzweigen sehr zierlich und
effektvoll zusammengesetzte Diadem ist eine feine Arbeit, die
zweifellos Originalität und tüchtiges technisches Können aufweist.
Auch der grosse Anhänger, wie nicht minder der Ring und die
Broschen zeichnen sich durch selbständige Formengebung und
gutes Arrangement aus.
Weiter veröffentlichen wir auf S. 342 die Abbildung eines
silbervergoldeten Kelches in romanischem Stil. Es ist das Ge-
sellenstück, das Paul Kreiten, der Sohn des bekannten Gold-
schmiedes Alois Kreiten in Köln, nach eigener Zeichnung ohne
jegliche fremde Hilfe unter Kontrolle des Kölner Gesellenprüfungs-
ausschusses angefertigt hat. Der junge Mann erhielt auf diese
Arbeit das Prädikat „Ausgezeichnet“ und wurde daraufhin nach
Beendigung seiner 3 jährigen Lehrzeit in den Gehilfenstand versetzt.
Der Kelch, gut im Aufbau, ist abwechselnd mit getriebenem Laub-
werk und Filigran verziert; die Steine und das mehrfarbige
Email im Fuss und Schaft weisen eine recht geschickte Verteilung
auf. Der fleissigen Arbeit des jungen Kreiten wurde die Ehre
zuteil, im Erzbischöflichen Museum der Domstadt ausgestellt
zu werden. In Fachkreisen wird man der hier wiedergegebenen
talentvollen Gesellenarbeit, die der Zukunft ihres Urhebers ein
vielversprechendes Zeugnis ausstellt, gewiss ungeteiltes Interesse
entgegenbringen, und namentlich die deutschen Goldschmiede,
die sich mit der Spezialität kirchlicherEdelmetallkunst beschäftigen,
dürften dieses Erzeugnis, das eine sehr achtungswerte Leistung
Abbildungen.
für einen zukünftigen Meister darstellt, eingehender Prüfung
unterziehen. Die Anhänger auf S. 343, sämtlich von dem ebenso
vielseitigen, wie modern künstlerisch empfindenden Goldschmied
Paul Beumers in Düsseldorf entworfen, zeigen einen in hohem
Masse erfreulichen Ideenreichtum, einen durchaus selbständigen
Charakter, der ganz andere Bahnen einzuschlagen versteht, als
sie von den meisten seiner Kollegen gegenwärtig verfolgt werden.
Das Fledermausmotiv kehrt hier zwei mal wieder, ist aber in
jedem Falle ganz eigenartig variiert. Auch der silbervergoldete
Anhänger mit der römischen Münze in einem antik gehaltenen
Linienrahmen, in dessen verjüngt montierter Fortsetzung unten
ein Türkis hängt, ist vorzüglich gelungen. Zierlich präsentiert
sich der letzte Anhänger, bei dem das Bildnis in ein sphärisches
Sechseck eingesetzt ist. Bei all diesen Anhängern wirkt namentlich
auch die dem jeweiligen Charakter des Stückes sinnvoll und dezent
ausgeführte Art der Aufhängung — z. B. bei den Haken der
Flügel an der Fledermaus, in den Ecken der Rahmen etc. —
Vielen wird auch die letzte Illustration dieser Nummer will-
kommen sein: es ist die Abbildung eines Silberbeschlages für
ein Album nebst der in reichem Eichenlaub-Arrangement ent-
haltenen Widmung.
Die Schützenkompagnie Nordhausen hatte dem dortigen Herrn
Oberbürgermeister Dr. Contag in dankbarer Würdigung seiner
Verdienste um das XVI. Thüringer Bezirksschiessen ein grünes
Plüschalbum überreicht, auf dem die hier im Bilde gezeichnete
Ecke nebst Medaillon angebracht ist. Die Zeichnung und
die Ausführung stammen vom Juwelier und Edelschmied Emil
Genzel in Nordhausen, und die ganze Arbeit zeichnet sich durch
kraftvolles Erfassen und stilgerechte, dem Charakter des Ge-
schenkes und seiner Herkunft angepasste Modellierung aus. So
manchem Kollegen in der Branche wird bei einem ähnlichen
Auftrage die Genzelsche Arbeit wertvolle Anlehnungs- und An-
regungspunkte bieten.