Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0369
DOI issue:
Nr. 49
DOI article:Eine neue Universal-Bearbeitungsmaschiene für den Gold- und Silberschmied
DOI article:Aus der Werkstatt
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■_ JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST e
1908
331
Abbildung 3.
der Werkstatt.
Aus
Bädern
t
Abbildung 4.
die Rück-
Bad voll-
Patina auf Messinggegenständen.
eine sehr gute und haltbare, dunkelgrüne
fortgesetzt
gewünschte
ist. Den
erhält man
TASCHENBÜGEL
von J, Kronenberger, München.
Dunkelgrüne
Will man sich
Patina herstellen, so verfahre man folgendermassen:
Ungefähr 10 g reines Kupfer oder Kupferdraht des gewöhn-
lichen Legierkupfers werden in dem 4 fachen (40 g) Quantum
starker, chemisch reiner Salpetersäure aufgelöst. Nachdem die
Lösung vollständig vor sich gegangen ist, werden der Reihen-
folge nach 200 g Essigsäure, 10 g starke Salzsäure und 5 g Sal-
miak zugesetzt. Die vorher gut gereinigten Messinggegenstände
von Metallplatten berücksichtigt werden kann. Mittelst
dieser Bandsäge war es z. B. möglich, die allerdünn-
sten Pressungen exakt und ohne weitere Metallver-
luste abzusägen, und selbst in der Pressung befindliche
ä-jouren kamen deutlich und sauber heraus.
Wir veröffentlichen diese Maschine, weil sie
wiederum ein bedeutender Fortschritt auf dem Ge-
biete der Bijouteriemaschinentechnik ist und sicher
in manchem Betriebe gute Verwendung finden dürfte.
Im übrigen geben die Verfertiger, die Firma Söhnle &
Lützelberger in Pforzheim, gern jede weitere Auskunft.
F. J.
Wiedergewinnung des Goldes aus alten
mittels Zinkverfahrens.
Bei alten galvanischen Bädern ist es die Hauptsache,
stände derart herauszuholen, dass das übrigbleibende
ständig frei von Edelmetallbestandteilen ist. Vielfach verfährt
man nun in der Weise, dass man das Bad von Sägespänen aus-
trocknen lässt, letztere glüht und dann mit Salpeter glatt schmilzt.
Nachstehend veröffentlichen wir nun das sogenannte Zink-
verfahren, das einfacher in der Handhabung ist und sich dabei
sehr gut bewährt hat:
Man fülle die alte Vergoldung auf Flaschen und setze zu je
einem Liter Flüssigkeit 2,5—5 g Zinkstaub zu, je nachdem man
die Fällung schneller oder langsamer vor sich gehen lassen will.
Die Flaschen werden alsdann jeden Tag drei- oder viermal
tüchtig geschüttelt; es entsteht dadurch eine Verbindung des
Zinkstaubes mit den im Bade enthaltenen Edelmetallbestandteilen.
Nach 3—4 Tagen hat sich alles in dem Bade enthaltene Gold,
Silber und Kupfer ausgefällt, und man kann nun mit Salzsäure
den Zinkstaub lösen und mittels Salpetersäure das noch darin
enthaltene Silber und Kupfer. Der nun verbleibende Rückstand
ist reines Gold.
werden nun zuerst mattiert und
abgespült, und alsdann trägt
man mittels eines baumwollenen
Läppchens die erwähnte Lösung
auf oder man taucht den Ge-
genstand in die Lösung ein
und lässt ihn gut abtropfen.
Nach und nach wird das Mes-
sing durch diese Prozedur oliv-
grün anlaufen. Das Verfahren
muss so lange
werden, bis der
Farbton erreicht
schönsten Farbton
bei Sachen, die vorher mit dem
Sandstrahlgebläse mattiert
wurden, denn die rauhe Ober-
fläche begünstigt die Wirkung
der Lösung mehr als die glatte
Oberfläche, die nursehrschwach
von der Säure angegriffen wird.
Ist der Farbton erreicht, so
trocknet man die Sachen wäh-
rend einiger Stunden und setzt
sie dann im Ofen einer mässigen
Hitze etwa 24 Stunden aus.
Durch dieses Verfahren er-
halten die Messinggegenstände
das Aussehen von Altmetall,
das dem sogenannten „Grün-
rost“ auf Altmessing täuschend
ähnlich sieht. f
Zaponlack aus Celluloid-
spänen.
Wenn man Abfälle aus Celluloid, sog. Celluloidspäne, hat, so
übergiesst man 10 Teile solcher mit 100 Teilen Azeton und lässt
die Lösung ca. 8 Tage in einem gut verschlossenen Glase stehen,
schüttelt die Lösung aber während dieser Zeit öfters gut durch-
einander. Alsdann mische man 390 Teile Amylacetat
zu und lasse den Lack so einige Wochen zur Klärung
stehen. Einen grossen Vorteil besitzt solcher Zapon-
lack durch seine Farblosigkeit, durch seine Härte nach
dem Auftrocknen und das Fehlen jeder Säure in dem
Gemisch, die sich sonst auf Metalle äussern würde.
Diesen Zaponlack kann man zum Überziehen von Me-
tallgegenständen benutzen, ebenso auch als Bindemittel
für Bronzepulver. —i.
1908
331
Abbildung 3.
der Werkstatt.
Aus
Bädern
t
Abbildung 4.
die Rück-
Bad voll-
Patina auf Messinggegenständen.
eine sehr gute und haltbare, dunkelgrüne
fortgesetzt
gewünschte
ist. Den
erhält man
TASCHENBÜGEL
von J, Kronenberger, München.
Dunkelgrüne
Will man sich
Patina herstellen, so verfahre man folgendermassen:
Ungefähr 10 g reines Kupfer oder Kupferdraht des gewöhn-
lichen Legierkupfers werden in dem 4 fachen (40 g) Quantum
starker, chemisch reiner Salpetersäure aufgelöst. Nachdem die
Lösung vollständig vor sich gegangen ist, werden der Reihen-
folge nach 200 g Essigsäure, 10 g starke Salzsäure und 5 g Sal-
miak zugesetzt. Die vorher gut gereinigten Messinggegenstände
von Metallplatten berücksichtigt werden kann. Mittelst
dieser Bandsäge war es z. B. möglich, die allerdünn-
sten Pressungen exakt und ohne weitere Metallver-
luste abzusägen, und selbst in der Pressung befindliche
ä-jouren kamen deutlich und sauber heraus.
Wir veröffentlichen diese Maschine, weil sie
wiederum ein bedeutender Fortschritt auf dem Ge-
biete der Bijouteriemaschinentechnik ist und sicher
in manchem Betriebe gute Verwendung finden dürfte.
Im übrigen geben die Verfertiger, die Firma Söhnle &
Lützelberger in Pforzheim, gern jede weitere Auskunft.
F. J.
Wiedergewinnung des Goldes aus alten
mittels Zinkverfahrens.
Bei alten galvanischen Bädern ist es die Hauptsache,
stände derart herauszuholen, dass das übrigbleibende
ständig frei von Edelmetallbestandteilen ist. Vielfach verfährt
man nun in der Weise, dass man das Bad von Sägespänen aus-
trocknen lässt, letztere glüht und dann mit Salpeter glatt schmilzt.
Nachstehend veröffentlichen wir nun das sogenannte Zink-
verfahren, das einfacher in der Handhabung ist und sich dabei
sehr gut bewährt hat:
Man fülle die alte Vergoldung auf Flaschen und setze zu je
einem Liter Flüssigkeit 2,5—5 g Zinkstaub zu, je nachdem man
die Fällung schneller oder langsamer vor sich gehen lassen will.
Die Flaschen werden alsdann jeden Tag drei- oder viermal
tüchtig geschüttelt; es entsteht dadurch eine Verbindung des
Zinkstaubes mit den im Bade enthaltenen Edelmetallbestandteilen.
Nach 3—4 Tagen hat sich alles in dem Bade enthaltene Gold,
Silber und Kupfer ausgefällt, und man kann nun mit Salzsäure
den Zinkstaub lösen und mittels Salpetersäure das noch darin
enthaltene Silber und Kupfer. Der nun verbleibende Rückstand
ist reines Gold.
werden nun zuerst mattiert und
abgespült, und alsdann trägt
man mittels eines baumwollenen
Läppchens die erwähnte Lösung
auf oder man taucht den Ge-
genstand in die Lösung ein
und lässt ihn gut abtropfen.
Nach und nach wird das Mes-
sing durch diese Prozedur oliv-
grün anlaufen. Das Verfahren
muss so lange
werden, bis der
Farbton erreicht
schönsten Farbton
bei Sachen, die vorher mit dem
Sandstrahlgebläse mattiert
wurden, denn die rauhe Ober-
fläche begünstigt die Wirkung
der Lösung mehr als die glatte
Oberfläche, die nursehrschwach
von der Säure angegriffen wird.
Ist der Farbton erreicht, so
trocknet man die Sachen wäh-
rend einiger Stunden und setzt
sie dann im Ofen einer mässigen
Hitze etwa 24 Stunden aus.
Durch dieses Verfahren er-
halten die Messinggegenstände
das Aussehen von Altmetall,
das dem sogenannten „Grün-
rost“ auf Altmessing täuschend
ähnlich sieht. f
Zaponlack aus Celluloid-
spänen.
Wenn man Abfälle aus Celluloid, sog. Celluloidspäne, hat, so
übergiesst man 10 Teile solcher mit 100 Teilen Azeton und lässt
die Lösung ca. 8 Tage in einem gut verschlossenen Glase stehen,
schüttelt die Lösung aber während dieser Zeit öfters gut durch-
einander. Alsdann mische man 390 Teile Amylacetat
zu und lasse den Lack so einige Wochen zur Klärung
stehen. Einen grossen Vorteil besitzt solcher Zapon-
lack durch seine Farblosigkeit, durch seine Härte nach
dem Auftrocknen und das Fehlen jeder Säure in dem
Gemisch, die sich sonst auf Metalle äussern würde.
Diesen Zaponlack kann man zum Überziehen von Me-
tallgegenständen benutzen, ebenso auch als Bindemittel
für Bronzepulver. —i.