Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0328
DOI Heft:
Nr. 43
DOI Artikel:Neue Schmucksachen in Amerika
DOI Artikel:Patentnachrichten
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292 oo_-Ba JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST ■ -— 43
den besetzt sind. Auch die folgende Farbenzusammen-
stellung in diesem Artikel dürfte auf Erfolg rechnen können:
französisch-grau, altrosa und grün-gold. Eine hübsche
Neuheit ist ferner ein Käfer, dessen Körper zwischen einem
Zart ist auch eine Bayadiere aus Glasperlchen, die
bandartig-flach aufgebracht sind, weiss und blau gemustert
oder auch in andern Farben und Kombinationen. Auch
hier sind Quasten vorhanden, und zwar ebenfalls in solchen
lyraförmigen Rahmen festgehalten wird: dieses eigenartige
Symbol der Musik besteht aus folgendem Material: der
käfergleiche Körper (man denke an die vielen schönen
Käferformen und -Farben der Tropen!) entweder in Koralle
Perlen gearbeitet.
Sonst ist in Halsbändern überhaupt ein Umschwung
zu bemerken. Anstatt der festonartigen Aufmachung zieht
man jetzt einfachere Formen vor. Man trägt die einfachen
oder Silber, glatt oder geschuppt und verschieden de-
koriert; der Lyrarahmen in Metall, in das weisse Steine
Kettchen meist mit angehängten Pendants, von denen drei,
auch zwei und sogar nur eins angewendet werden. Die
eingelassen sind. Als durchaus neue Erscheinungen, aber
auch in das Griechisch-Orientalische der Empire-Renais-
Pendants hängen an Steinchen, deren Fassung mit der
Kette verbunden ist, das heisst also, die Pendants
sance fallend, sind die von Paris aus bekannt ge-
wordenen Bayadieren anzusehen, von denen man
sich ein grosses Geschäft verspricht. Der Name
soll vielleicht soviel bedeuten, wie Halsge-
hänge indischer Tänzerinnen (Bayaderen).
Es sind sehr feine, äusserst zarte Sächelchen
in verschiedenem Material und den ver-
schiedensten Dekorationen. So findet
man ungemein dünne Kettchen in
Metall vergoldet mit ebenfalls
zarten, aber immerhin ihrer
Bestimmung nach noch ge-
nügend starken und
namentlich reichlich
langen Quastchen aus
demselben Material.
Diese Kettchen
werden auf dem
Busen lose ge-
knüpft, damit es recht
ungezwungen aus-
sieht, etwa so, als wenn
man einen Faden um
den Hals legt und einmal
durchzieht, damit er nicht
herabfällt. Das ist der
Verschluss dieser Kettchen.
Ein Velvet-Band erfüllt die-
selbe Bestimmung: es ist mit
Quasten aus vergoldetem Metall
versehen, die bedeutend fass-
licher sind als die vorher er-
hängen frei hernieder, und zwischen ihnen ist eben-
falls ein hängendes, aber kleineres und einfacheres
Ornament angebracht. Die Pendantsteine sind
Topas oder Amethyst in Filigran-Goldrahmen;
die Zwischenornamente sind kleine Barock-
perlen. Der Verschluss der Kette am
Nacken besteht aus Stift und Ring, die
man ineinandersteckt. Man hält diese
Befestigung für bequemer und auch
für sicherer als die mit Federn
bewirkte.
Dann kommen die soge-
nannten La Valliere-Ge-
hänge, auch französi-
scher Herkunft. Da
ist eine stilisierte
Feldrose, mit
Steinen besetzt,
mit zwei langen,
ungleichseitig ange-
hängten Pendants in
sehr langer, ge-
streckter Birnenform.
Oder ein ähnliches
Muster, das ungefähr
an dasselbe Motiv er-
innert, in Altsilber von
sehr zartem, abgetöntem
Grau, eng mit glänzendem
Bergkristall besetzt und
ebenfalls mit einem Anhängsel
der vorbezeichneten Art und
wähnten (weil eben das Band
doch breiter ist als die Kett-
chen). Ueber den Quasten,
etwa in einem Abstande, der einem Drittel der Länge
jedes Endes entspricht, ist auf jedem Strähn ein goldener
Reif angebracht, dessen Durchmesser der Breite des
Bandes gleichkommt.
Gestaltung. Was Bergkristall
anbetrifft, so scheint dieser
Stein überhaupt stark in Auf-
nahme zu kommen, namentlich werden auch Haarkämme
reichlich damit dekoriert. Alles in allem lässt sich sagen,
dass die neuesten Schmucksachen in Amerika doch be-
merkenswerten Formenreichtum aufweisen. fff
Erster Preis der 2. Klasse für das
Gordon Bennett-Rennen der Lüfte;
ausgeführt von einem Unbekannten, überreicht durch Reg.-Rat Hasselau.
Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Go., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter No. 347567 ist in Klasse 44 a am 9. 7. 08 eingetragen
ein von Kuttroff & Volz Nach/.,
Pforzheim, angemeldetes Arm-
band.
Schutz-Anspruch: Armband,
gekennzeichnet durch ein im
Band angeordnetes, auswechsel-
bares Zwischenstück, welches durch Feder und dergl. Verschluss
beiderseits mit dem Armband verbunden oder gelöst wird.
Unter No. 348559 ist in Klasse 44 a am 25. 7. 08 eingetragen
ein von Jos. Käst, Pforzheim, angemeldeter Scharnierschiebever-
schluss an Armbänder.
Schutz-Anspruch: Die seit-
liche Zuführung einer an dem
einem Ende des Armbands fest-
gelöteten Gleitschiene in einem
entsprechend geformten Scharnier, das am anderen Ende des
Armbandes festgelötet ist.
den besetzt sind. Auch die folgende Farbenzusammen-
stellung in diesem Artikel dürfte auf Erfolg rechnen können:
französisch-grau, altrosa und grün-gold. Eine hübsche
Neuheit ist ferner ein Käfer, dessen Körper zwischen einem
Zart ist auch eine Bayadiere aus Glasperlchen, die
bandartig-flach aufgebracht sind, weiss und blau gemustert
oder auch in andern Farben und Kombinationen. Auch
hier sind Quasten vorhanden, und zwar ebenfalls in solchen
lyraförmigen Rahmen festgehalten wird: dieses eigenartige
Symbol der Musik besteht aus folgendem Material: der
käfergleiche Körper (man denke an die vielen schönen
Käferformen und -Farben der Tropen!) entweder in Koralle
Perlen gearbeitet.
Sonst ist in Halsbändern überhaupt ein Umschwung
zu bemerken. Anstatt der festonartigen Aufmachung zieht
man jetzt einfachere Formen vor. Man trägt die einfachen
oder Silber, glatt oder geschuppt und verschieden de-
koriert; der Lyrarahmen in Metall, in das weisse Steine
Kettchen meist mit angehängten Pendants, von denen drei,
auch zwei und sogar nur eins angewendet werden. Die
eingelassen sind. Als durchaus neue Erscheinungen, aber
auch in das Griechisch-Orientalische der Empire-Renais-
Pendants hängen an Steinchen, deren Fassung mit der
Kette verbunden ist, das heisst also, die Pendants
sance fallend, sind die von Paris aus bekannt ge-
wordenen Bayadieren anzusehen, von denen man
sich ein grosses Geschäft verspricht. Der Name
soll vielleicht soviel bedeuten, wie Halsge-
hänge indischer Tänzerinnen (Bayaderen).
Es sind sehr feine, äusserst zarte Sächelchen
in verschiedenem Material und den ver-
schiedensten Dekorationen. So findet
man ungemein dünne Kettchen in
Metall vergoldet mit ebenfalls
zarten, aber immerhin ihrer
Bestimmung nach noch ge-
nügend starken und
namentlich reichlich
langen Quastchen aus
demselben Material.
Diese Kettchen
werden auf dem
Busen lose ge-
knüpft, damit es recht
ungezwungen aus-
sieht, etwa so, als wenn
man einen Faden um
den Hals legt und einmal
durchzieht, damit er nicht
herabfällt. Das ist der
Verschluss dieser Kettchen.
Ein Velvet-Band erfüllt die-
selbe Bestimmung: es ist mit
Quasten aus vergoldetem Metall
versehen, die bedeutend fass-
licher sind als die vorher er-
hängen frei hernieder, und zwischen ihnen ist eben-
falls ein hängendes, aber kleineres und einfacheres
Ornament angebracht. Die Pendantsteine sind
Topas oder Amethyst in Filigran-Goldrahmen;
die Zwischenornamente sind kleine Barock-
perlen. Der Verschluss der Kette am
Nacken besteht aus Stift und Ring, die
man ineinandersteckt. Man hält diese
Befestigung für bequemer und auch
für sicherer als die mit Federn
bewirkte.
Dann kommen die soge-
nannten La Valliere-Ge-
hänge, auch französi-
scher Herkunft. Da
ist eine stilisierte
Feldrose, mit
Steinen besetzt,
mit zwei langen,
ungleichseitig ange-
hängten Pendants in
sehr langer, ge-
streckter Birnenform.
Oder ein ähnliches
Muster, das ungefähr
an dasselbe Motiv er-
innert, in Altsilber von
sehr zartem, abgetöntem
Grau, eng mit glänzendem
Bergkristall besetzt und
ebenfalls mit einem Anhängsel
der vorbezeichneten Art und
wähnten (weil eben das Band
doch breiter ist als die Kett-
chen). Ueber den Quasten,
etwa in einem Abstande, der einem Drittel der Länge
jedes Endes entspricht, ist auf jedem Strähn ein goldener
Reif angebracht, dessen Durchmesser der Breite des
Bandes gleichkommt.
Gestaltung. Was Bergkristall
anbetrifft, so scheint dieser
Stein überhaupt stark in Auf-
nahme zu kommen, namentlich werden auch Haarkämme
reichlich damit dekoriert. Alles in allem lässt sich sagen,
dass die neuesten Schmucksachen in Amerika doch be-
merkenswerten Formenreichtum aufweisen. fff
Erster Preis der 2. Klasse für das
Gordon Bennett-Rennen der Lüfte;
ausgeführt von einem Unbekannten, überreicht durch Reg.-Rat Hasselau.
Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Go., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter No. 347567 ist in Klasse 44 a am 9. 7. 08 eingetragen
ein von Kuttroff & Volz Nach/.,
Pforzheim, angemeldetes Arm-
band.
Schutz-Anspruch: Armband,
gekennzeichnet durch ein im
Band angeordnetes, auswechsel-
bares Zwischenstück, welches durch Feder und dergl. Verschluss
beiderseits mit dem Armband verbunden oder gelöst wird.
Unter No. 348559 ist in Klasse 44 a am 25. 7. 08 eingetragen
ein von Jos. Käst, Pforzheim, angemeldeter Scharnierschiebever-
schluss an Armbänder.
Schutz-Anspruch: Die seit-
liche Zuführung einer an dem
einem Ende des Armbands fest-
gelöteten Gleitschiene in einem
entsprechend geformten Scharnier, das am anderen Ende des
Armbandes festgelötet ist.