■a JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST j
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Der Betrieb enthält weiter 7 Notierabteilungen, die alle mit
Schreibmaschinen arbeiten, und eine Frankierabteilung mit elek-
trischer Kopiermaschine. Hier wurden im vergangenen Jahre rund
für 40000 Mark Briefmarken zum Frankieren der Sendungen ver-
braucht.
Dass der Betrieb natürlich auch grosse Packräume erheischt,
sei nur nebenher erwähnt, vor allen Dingen aber ein neu ein-
gerichteter Ausstellungssaal hervorgehoben, in dem Werkzeuge,
Maschinen, Schaufenstergegenstände, eine elektrische Entmagneti-
sierungsmaschine, eine antike Uhrensammlung usw. ausgestellt sind.
Die namentlich für die Vertreter der Uhrenbranche das höchste
Interesse erweckende Besichtigung wurde durch ein solennes
Mahl beschlossen, das den Freunden des Hauses Gelegenheit
gab, ihrer Hochachtung und Anerkennung für die seltenen Er-
folge Ausdruck zu verleihen, die Herr Nens mit Hilfe seiner
Mitarbeiter, deren verdienteste die Prokuristen Herren Fricke
und Bobardt, sowie der langjährige erste Reisende, Herr Larisch,
sind, erreicht hat. Auch uns zwingt dieses ernste Streben eines
weitblickenden, dabei von einem überwältigenden Humor beseelten
Geschäftsmannes die höchste Achtung ab.
Vereinigung von Arbeitgebern der Deutschen Edelmetallindustrie.
An die Fachvereinigungen, Innungen und sonstigen wirtschaft-
lichen Interessenvertretungen, sowie an die Arbeitgeber der Deut-
schen Edelmetallindustrie und verwandter Industriezweige ist dieser
Tage ein Rundschreiben zum Versand gelangt, das den Zusammen-
schluss aller Arbeitgeber dringend empfiehlt und wie folgt lautet:
Die lebhafte Arbeiterbewegung der jüngsten Vergangenheit
innerhalb der Edelmetallindustrie und der ihr verwandten Industrie-
zweige hat den Zusammenschluss der Arbeitgeber an deren Haupt-
stätten Hanau, Schw. Gmünd, Oberstein und Pforzheim in Arbeit-
geberverbänden im Gefolge gehabt.
Diese nur mehr lokale Organisation der Edelmetallindustriellen
hat sich indessen nach den Erfahrungen der jüngsten wirtschaft-
lichen Kämpfe angesichts der Ausdehnung der gewerkschaftlichen
Organisationen und der Verstreutheit der Edelmetallindustrie über
das ganze Deutsche Reich als unzureichend erwiesen und die
Notwendigkeit einer interlokalen Organisation und des Zusammen-
schlusses der gesamten Deutschen Edelmetallindustrie nahe gelegt.
Aus dieser Erwägung heraus haben sich die vorerwähnten
Arbeitgeberverbände vor kurzem zu der „Vereinigung von Arbeit-
gebern der Deutschen Edelmetallindustrie und verwandter In-
dustriezweige“ zusammengeschlossen. Diese Vereinigung erstrebt
den Zusammenschluss sämtlicher Arbeitgeber der Deutschen Edel-
metallindustrie und der ihr verwandten Industriezweige, um der
geschlossenen und sich über ganz Deutschland erstreckenden
Organisation der Arbeitnehmer eine ebenso geschlossene und
einheitliche Organisation auch der Arbeitgeber gegenüberzustellen.
Dabei geht die „Vereinigung“ von der selbstverständlichen und
natürlichen Erwägung aus, dass die arbeitgeberverbandliche Or-
ganisation der Deutschen Edelmetallindustrie in engster Anlehnung
an deren bereits bestehende und bewährte Fachvereinigungen,
Innungen und sonstige wirtschaftliche Interessenvertretungen er-
folgt, so dass also die Organisation der edelmetallindustriellen
Arbeitgeber von diesen bewährten wirtschaftlichen Körperschaften
ausgeht, getragen wird und ihre Angliederung an die Vereinigung
durch sie erfolgt.
Auf diese Weise wird eine Organisation der Arbeitgeber auch
der Deutschen Edelmetallindustrie geschaffen werden, die, ihre
Kraft aus den Wurzeln praktisch bewährter wirtschaftlicher Körper-
schaften ziehend, in ihrer Geschlossenheit die Interessen der
Deutschen Edelmetallindustrie in wirtschaftlichen Kämpfen, als
Abwehr-, nicht als Angriffsorganisation, wirksamst wahrzunehmen
befähigt sein wird.
Voraussetzung für die Erfüllung dieser Aufgabe ist möglichste
Geschlossenheit und Lückenlosigkeit dieser geplanten edelmetall-
industriellen Organisation.
Wir richten daher an alle Fachverbände, Innungen und sonstigen
wirtschaftlichen Interessenvertretungen, sowie an alle Arbeitgeber
der Deutschen Edelmetallindustrie hiermit das ergebene Ersuchen,
in ihrem wie der ganzen Branche Interesse unsere Bestrebungen
durch werktätige und moralische Unterstützung zu fördern und
sich unserer Vereinigung anschliessen zu wollen.
Hochachtungsvoll!
Vereinigung von Arbeitgebern der Deutschen Edelmetall-
industrie und verwandter Industriezweige.
Emil Kollmar. Ludwig Beckh. Dr. Kaesemacher.
Erholungsheime für Handwerkerkinder.
* Bremer Handwerksmeister haben den Entschluss gefasst,
für ihre Kinder, die erholungsbedürftig sind, ein besonderes Er-
holungsheim zu gründen. Die Durchführung des Planes ist ge-
sichert. Bei Cuxhaven an der Nordsee, wo Wasser, Wald und
Heide friedlich aneinander grenzen, wird schon in nächster Zeit
ein mächtiger Bau errichtet werden, der bestimmt ist, bereits im
nächsten Sommer 450 Kindern ein schützendes Obdach zu bieten.
Zu drei bis vier werden die Kleinen in Zimmern untergebracht
werden, also keine Schlafsäle mit allen ihren Unannehmlichkeiten,
nichts kasernenmässiges. Ein besonderes Logirhaus wird für die
Angehörigen und sonstigen Gäste der Kinder gebaut, welche die
Kleinen hinbringen, abholen oder besuchen wollen. Die Ver-
pflegungskosten (inkl. Verwaltungskosten) sind auf 2 Mk. pro
Kind und Tag veranschlagt. Der Verein hat sich bereit erklärt,
auch die Kinder aus dem übrigen Deutschland unter den gleichen
Bedingungen aufzunehmen, wie die Bremer. — Die Bremer Hand-
werksmeister haben nun die Gelegenheit des deutschen Hand-
werks- und Gewerbekammertages in Strassburg nicht vorüber-
gehen lassen wollen, um einmal festzustellen, wie man in den
verschiedenen deutschen Gauen über die Frage: „Erholungsheime
für Handwerkerkinder und überhaupt Kinder des Mittelstandes“
denkt. Sie haben dabei reichen Beifall gefunden; denn das Be-
dürfnis, für die Kinder des Mittelstandes, insbesondere des Hand-
werkers, etwas mehr zu sorgen, besteht überall. Der kleine Hand-
werker hat nicht die Mittel, um sein erholungsbedürftiges Kind
in einem Kurort, in privaten Anstalten unterzubringen, und die
gemeinnützigen Vereine, die Ferienkolonien und dergl. schaffen,
denken immer an erster Stelle an die Arbeiterkinder. In Hand-
werkerkreisen sieht man jetzt immer mehr die Wahrheit des
Wortes ein: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“.
Werkstatt.
Flecke auf Metallniederschlägen.
Flecke auf Metallniederschlägen rühren sehr oft entweder
von überhitzten Badeflüssigkeiten, von den Befestigungsdrähten
und dem Strom, in sehr zahlreichen Fällen aber auch von der
Berührung mit den Fingern her, und besonders letzteres ist un-
vermeidlich, da man doch die Waren zwecks Nachkratzen und
Spülen eben anfassen muss. Um nun solche auf Metallflächen
anhaftenden Fettteile zu entfernen, spüle man die Waren in reinem
Benzin oder Äther ab. Bei beiden Verfahren ist jedoch wegen
der drohenden Explosionsgefahren dringende Vorsicht angeraten.
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Der Betrieb enthält weiter 7 Notierabteilungen, die alle mit
Schreibmaschinen arbeiten, und eine Frankierabteilung mit elek-
trischer Kopiermaschine. Hier wurden im vergangenen Jahre rund
für 40000 Mark Briefmarken zum Frankieren der Sendungen ver-
braucht.
Dass der Betrieb natürlich auch grosse Packräume erheischt,
sei nur nebenher erwähnt, vor allen Dingen aber ein neu ein-
gerichteter Ausstellungssaal hervorgehoben, in dem Werkzeuge,
Maschinen, Schaufenstergegenstände, eine elektrische Entmagneti-
sierungsmaschine, eine antike Uhrensammlung usw. ausgestellt sind.
Die namentlich für die Vertreter der Uhrenbranche das höchste
Interesse erweckende Besichtigung wurde durch ein solennes
Mahl beschlossen, das den Freunden des Hauses Gelegenheit
gab, ihrer Hochachtung und Anerkennung für die seltenen Er-
folge Ausdruck zu verleihen, die Herr Nens mit Hilfe seiner
Mitarbeiter, deren verdienteste die Prokuristen Herren Fricke
und Bobardt, sowie der langjährige erste Reisende, Herr Larisch,
sind, erreicht hat. Auch uns zwingt dieses ernste Streben eines
weitblickenden, dabei von einem überwältigenden Humor beseelten
Geschäftsmannes die höchste Achtung ab.
Vereinigung von Arbeitgebern der Deutschen Edelmetallindustrie.
An die Fachvereinigungen, Innungen und sonstigen wirtschaft-
lichen Interessenvertretungen, sowie an die Arbeitgeber der Deut-
schen Edelmetallindustrie und verwandter Industriezweige ist dieser
Tage ein Rundschreiben zum Versand gelangt, das den Zusammen-
schluss aller Arbeitgeber dringend empfiehlt und wie folgt lautet:
Die lebhafte Arbeiterbewegung der jüngsten Vergangenheit
innerhalb der Edelmetallindustrie und der ihr verwandten Industrie-
zweige hat den Zusammenschluss der Arbeitgeber an deren Haupt-
stätten Hanau, Schw. Gmünd, Oberstein und Pforzheim in Arbeit-
geberverbänden im Gefolge gehabt.
Diese nur mehr lokale Organisation der Edelmetallindustriellen
hat sich indessen nach den Erfahrungen der jüngsten wirtschaft-
lichen Kämpfe angesichts der Ausdehnung der gewerkschaftlichen
Organisationen und der Verstreutheit der Edelmetallindustrie über
das ganze Deutsche Reich als unzureichend erwiesen und die
Notwendigkeit einer interlokalen Organisation und des Zusammen-
schlusses der gesamten Deutschen Edelmetallindustrie nahe gelegt.
Aus dieser Erwägung heraus haben sich die vorerwähnten
Arbeitgeberverbände vor kurzem zu der „Vereinigung von Arbeit-
gebern der Deutschen Edelmetallindustrie und verwandter In-
dustriezweige“ zusammengeschlossen. Diese Vereinigung erstrebt
den Zusammenschluss sämtlicher Arbeitgeber der Deutschen Edel-
metallindustrie und der ihr verwandten Industriezweige, um der
geschlossenen und sich über ganz Deutschland erstreckenden
Organisation der Arbeitnehmer eine ebenso geschlossene und
einheitliche Organisation auch der Arbeitgeber gegenüberzustellen.
Dabei geht die „Vereinigung“ von der selbstverständlichen und
natürlichen Erwägung aus, dass die arbeitgeberverbandliche Or-
ganisation der Deutschen Edelmetallindustrie in engster Anlehnung
an deren bereits bestehende und bewährte Fachvereinigungen,
Innungen und sonstige wirtschaftliche Interessenvertretungen er-
folgt, so dass also die Organisation der edelmetallindustriellen
Arbeitgeber von diesen bewährten wirtschaftlichen Körperschaften
ausgeht, getragen wird und ihre Angliederung an die Vereinigung
durch sie erfolgt.
Auf diese Weise wird eine Organisation der Arbeitgeber auch
der Deutschen Edelmetallindustrie geschaffen werden, die, ihre
Kraft aus den Wurzeln praktisch bewährter wirtschaftlicher Körper-
schaften ziehend, in ihrer Geschlossenheit die Interessen der
Deutschen Edelmetallindustrie in wirtschaftlichen Kämpfen, als
Abwehr-, nicht als Angriffsorganisation, wirksamst wahrzunehmen
befähigt sein wird.
Voraussetzung für die Erfüllung dieser Aufgabe ist möglichste
Geschlossenheit und Lückenlosigkeit dieser geplanten edelmetall-
industriellen Organisation.
Wir richten daher an alle Fachverbände, Innungen und sonstigen
wirtschaftlichen Interessenvertretungen, sowie an alle Arbeitgeber
der Deutschen Edelmetallindustrie hiermit das ergebene Ersuchen,
in ihrem wie der ganzen Branche Interesse unsere Bestrebungen
durch werktätige und moralische Unterstützung zu fördern und
sich unserer Vereinigung anschliessen zu wollen.
Hochachtungsvoll!
Vereinigung von Arbeitgebern der Deutschen Edelmetall-
industrie und verwandter Industriezweige.
Emil Kollmar. Ludwig Beckh. Dr. Kaesemacher.
Erholungsheime für Handwerkerkinder.
* Bremer Handwerksmeister haben den Entschluss gefasst,
für ihre Kinder, die erholungsbedürftig sind, ein besonderes Er-
holungsheim zu gründen. Die Durchführung des Planes ist ge-
sichert. Bei Cuxhaven an der Nordsee, wo Wasser, Wald und
Heide friedlich aneinander grenzen, wird schon in nächster Zeit
ein mächtiger Bau errichtet werden, der bestimmt ist, bereits im
nächsten Sommer 450 Kindern ein schützendes Obdach zu bieten.
Zu drei bis vier werden die Kleinen in Zimmern untergebracht
werden, also keine Schlafsäle mit allen ihren Unannehmlichkeiten,
nichts kasernenmässiges. Ein besonderes Logirhaus wird für die
Angehörigen und sonstigen Gäste der Kinder gebaut, welche die
Kleinen hinbringen, abholen oder besuchen wollen. Die Ver-
pflegungskosten (inkl. Verwaltungskosten) sind auf 2 Mk. pro
Kind und Tag veranschlagt. Der Verein hat sich bereit erklärt,
auch die Kinder aus dem übrigen Deutschland unter den gleichen
Bedingungen aufzunehmen, wie die Bremer. — Die Bremer Hand-
werksmeister haben nun die Gelegenheit des deutschen Hand-
werks- und Gewerbekammertages in Strassburg nicht vorüber-
gehen lassen wollen, um einmal festzustellen, wie man in den
verschiedenen deutschen Gauen über die Frage: „Erholungsheime
für Handwerkerkinder und überhaupt Kinder des Mittelstandes“
denkt. Sie haben dabei reichen Beifall gefunden; denn das Be-
dürfnis, für die Kinder des Mittelstandes, insbesondere des Hand-
werkers, etwas mehr zu sorgen, besteht überall. Der kleine Hand-
werker hat nicht die Mittel, um sein erholungsbedürftiges Kind
in einem Kurort, in privaten Anstalten unterzubringen, und die
gemeinnützigen Vereine, die Ferienkolonien und dergl. schaffen,
denken immer an erster Stelle an die Arbeiterkinder. In Hand-
werkerkreisen sieht man jetzt immer mehr die Wahrheit des
Wortes ein: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott“.
Werkstatt.
Flecke auf Metallniederschlägen.
Flecke auf Metallniederschlägen rühren sehr oft entweder
von überhitzten Badeflüssigkeiten, von den Befestigungsdrähten
und dem Strom, in sehr zahlreichen Fällen aber auch von der
Berührung mit den Fingern her, und besonders letzteres ist un-
vermeidlich, da man doch die Waren zwecks Nachkratzen und
Spülen eben anfassen muss. Um nun solche auf Metallflächen
anhaftenden Fettteile zu entfernen, spüle man die Waren in reinem
Benzin oder Äther ab. Bei beiden Verfahren ist jedoch wegen
der drohenden Explosionsgefahren dringende Vorsicht angeraten.