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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908

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Nr. 17
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Patentnachrichten
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Aus der Werkstatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0150

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124 o.JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST ■-—-m i?

Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger & Co., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.

Unter Nr. 332704 ist in Klasse 44a eingetragen am 8. 1. 08

eine von A. Aug. Nesper, Pforzheim-Brötzingen., angemeldete


Fassung für Glas- und echte Steine.
Schutz-Anspruch: Steine von der inneren
oder Rückseite der Gegenstände in die nach
Belieben zusammengestellten Löcher der zu
fassenden Gegenstände zu legen, so dass die
Steine auf der Vorderseite der Gegenstände
gesehen werden, und von der Rückseite der-
selben mit Gips, Kitt oder sonst einem Binde-
mittel ausgefüllt und dadurch befestigt werden.

Unter Nr. 326509 ist in Klasse 44a am 27. 11. 07 eingetragen
ein von Robert Hasenmayer, Pforzheim, Enzstr. 29, angemeldetes

Armbandglied mit von oben eingelegter und aus-
wechselbarer Gravüre.
Der erhobene Schutz - Anspruch lautet: Ein
solches einzelnes Muster, das in der Form sehr
verschieden sein kann, hat in der Mitte eine Ver-
tiefung, in welche die verschiedenartigsten gra-


vierten oder montierten Platten von oben eingesetzt werden

können und deshalb den verschiedenartigsten Symbolen und
Zwecken dienlich ist.

Unter Nr. 325614 ist in Klasse 44a am 2.
eine von Wilh. Ziegler, Pforzheim,
Jfj zarge für Bijouteriezwecke.
Der erhobene Schutz-Anspruch

12. 07 eingetragen
angemeldete Fass-
lautet: Fasszarge

Frw ,iW

für Bijouteriezwecke, dadurch gekennzeichnet, dass
der Körper derselben aus einem einzigen hohlen zy-
lindrischem Stück mit durchbrochener Wandung besteht,

dessen einerseits ringförmiger, massiver Teil naht- bezw. fugenlos

ist, während andrerseits der ringförmige Teil aus massiven, sich
gegenseitig anschliessenden, durch die einzelnen Wandlungsteile
getragene Segmente bezw. Kreisstücke besteht. f

Unter Nr. 332885 ist in Klasse 44a

eingetragen am 21. 2. 08

eine von Aug. F. Richter, Hamburg, Bach-
strasse 13, angemeldete, als Klemme aus-
gebildete Brosche, zum Festhalten von
Gebrauchsgegenständen.
Schutz-Anspruch: Als Klemme ausge-
bildete Brosche zum Festhalten von Ge-
brauchsgegenständen wie Schleier, Ser-
vietten u. dergl., dadurch gekennzeichnet,
dass der Broschenkörper aus einem hinteren
Teil (a) und einem vorderen Teil (b) be-
steht, welche durch Federwirkung abhebbar


gegeneinander gepresst werden.

Unter Nr. 332742 ist in Klasse 44a eingetragen am 12. 2. 08
ein von Wilhelm Lichtenberger, Pforzheim, angemeldetes dehn-
bares, schlossfreies Gliederarmband.
Schutz-Anspruch: Dehnbares, schlossfreies Gliederarmband,


dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauptglieder
mittels gelenkig angeord-
neter Stifte miteinander
verbunden sind, derart,
dass der gelenkig ange-

ordnete Stift des inneren Hauptgliedes, der auch gleichzeitig zur
Aufnahme bezw. Umwicklung der Feder zwecks selbsttätigen
Schliessens des Armbandes dient, in dem benachbarten Haupt-
glied ausziehbar gelagert ist.

Aus der Werkstatt.

Silberrückstände von photographischen Platten.
Man sollte zur Arbeit nie Rückstände verwenden, welche von
photographischen Platten herrühren, wenigstens nicht ohne solche
gehörig abgetrieben und umgeschmolzen zu haben. Barren und
Könige, deren Inhalt von photographischen Platten herrühren,
sind, trotzdem sie sich in der Feuerprobe als Feinsilber kenn-
zeichnen, dennoch zur Verarbeitung zu Blech oder Draht unbrauch-
bar. Es reisst und schiefert, aber auch beim Giessen bricht der
Guss wie Zink. Der Grund ist der, dass die Rückstände nicht
genügend ausgewaschen wurden und Salpeter hineingeschmolzen
wurde. Abtreiben mit Salpeter, Schmelzen mit Pottasche, Salz
oder Borax helfen ebensowenig, das Silber wieder brauchbar zu
machen, und es ist das beste, das Silber mit Salpetersäure auf-
zulösen, mit Kupfer niederzuschlagen und sich so Feinsilber zur
weiteren Verarbeitung herzustellen. Feinsilber aus Tressen hat
oft auch die gleichen Eigenschaften. -J-
Calcium-Stahl.
Calciumstahl ist weder eine Art Stahl, noch irgend eine andere
Metallmischung, sondern es ist ein keramisches Produkt, eine
Art Porzellan oder Steingutware, die aus einer Mischung von
Feldspat, Sand und Kalk zusammengesetzt ist und eine grosse
Härte und Dauerhaftigkeit besitzt und gegen Angriff von Säuren,
sowie gegen Einwirkungen der Luft unempfindlich ist. Das Produkt
ist auch ein schlechter Leiter für Hitze und Elektrizität, hat ein
spez. Gewicht von 3,3 und seine Farbe ist gelblich-weiss. Seinen

Namen hat dies keramische Produkt deshalb, weil es gebohrt, ge-
schnitten, geglättet und poliert werden kann wie Metall, trotzdem
es in keiner Hinsicht irgend eine Verwandtschaft mit Metallen hat.
t
Irisieren des Perlmutters.
Ein grosses, gut verschliessbares Gefäss wird mit so viel Wasser
gefüllt, dass dieses das zu behandelnde Perlmutter vollständig
bedeckt. Dem Wasser wird nun reichlich Salmiakgeist zugesetzt,
ebenso auch Silberchlorid in Pulverform, bis die Lösung damit
gesättigt ist. In diese Lösung werden die Perlmuttergegenstände
etwa 1 Woche lang in gut verschlossenem Zustande hineingelegt
und im Dunkeln aufbewahrt. Nach dieser Zeit werden die Perl-
mutterstücke herausgenommen und unabgetrocknet etwa 2 Tage
lang der Sonne ausgesetzt, wodurch das Farbenspiel des Perl-
mutters bedeutend erhöht wird. Dieses Verfahren wird vielfach
in den österreichischen Perlmutterwarenfabriken angewendet, f
Kitt zur Befestigung von Messingteilen auf Glas
oder Majolika.
Ein Kitt, der insbesondere in der Beleuchtungsbranche stark
gebraucht wird und den Einwirkungen des Petroleums widersteht,
setzt sich aus folgenden Präparaten zusammen: 7,5 g Aetznatron,
37 g Wasser und 22,5 g Kolophonium werden miteinander gekocht,
bis das Kolophonium vollständig gelöst ist. Hierzu werden 33 g
Gips zugesetzt und sorgfältig untereinandergerührt. Die Ver-
härtung dieses Kittes tritt nach 30—40 Minuten ein. f
 
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