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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908

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Nr. 51
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Aus der Werkstatt
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Die Skala der Schmelzpunkte der beim Gold- und Silberschmieden vorkommenden Gold- und Silberlegierungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0382

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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST

344



Aus der Werkstatt.

Metall auf Glas zu befestigen.
Oft begegnet es Schwierigkeiten, Metallstücke auf Glas zu befestigen,
insbesondere bei Medaillen, die darauf gekittet werden sollen. Man mische
deshalb 25 g trockenes Bleiweiss mit dem doppelten Teil (50 g) fein gepulverter
Silberglätte, und unter Zusatz von Leinöl und Kopallack knete man das Ganze zu
einem zähen Teig. Das Leinöl muss gekocht sein. Bei dem Mischen hat man zu
beachten, dass die Teile in genügenden Rationen hinzugenommen sind, damit der Kitt
auch richtig ausfällt.
Das Aufkitten selbst geschieht in einfacher Weise, indem die Seite, die auf das Glas
zu liegen kommt, mit dem Kitt bestrichen wird; dann drückt man den Metallgegenstand lang-
sam und vorsichtig gegen das Glas und entfernt jeweils den überstehenden Kitt mit einem
Holzstäbchen. Haften beide Teile fest aneinander, so können kleinere Kittunreinlichkeiten auch
mit Terpentinöl vom Glas entfernt werden.

Über das Einkitten von
Messerheften.
Ein 'Leser unseres Blattes führt nach-
folgende Klage, welcher wir die Berech-
tigung nicht absprechen können:
Wenn man ein Messer-
heft neu einkitten soll, so
muss zuerst der alte Kitt in
ihm entfernt werden; dies ge-
schieht durch Ausglühen des Hef-
tes. Nun herrscht aber bei ver-
schiedenen Geschäften noch die Un-
sitte, das Heft, namentlich wenn es an
sich etwas leicht ist, halb und halb mit Schrot-
körnern auszufüllen, die bekanntlich von Blei
sind. Bleiben nun beim Auskitten einige
solcher Schrotkörner hängen, dann will man
eben so lange ausglühen, bis auch diese sich
Ösen, und das Ende vom Liede ist, dass das
Blei mehrere Löcher in das Messerheft ein-
gefressen hat. Der mit der Reparatur Beauf-

tragte soll dann für den Schaden Ersatz leisten und hat neben
den ziemlich hohen Unkosten zum Schlüsse noch häufig eine
lange Schreiberei, wenn das Heftmuster kein allgemeineres
Muster ist.
Ebenso trifft man es vielfach an, dass die Messerklinge mit
ihrem hinteren Ende mit Zinn an dem Messer-
heft angelötet wird, um scheinbar ein sicheres
Halten zu garantieren. Legt man dann ein
solches Heft zum Auskitten in heisses Wasser,
indem sich unter normalen Umständen der
Kitt langsam erweicht, so macht man im
vorliegenden Falle die Wahrnehmung, dass
der Kitt weich ist, die Lötstelle jedoch
dessen Austritt versperrt und so durch das
Arbeiten des Kittes oft das Messerheft
platzt, zerreisst oder sonst beschädigt wird.
Beide hier gerügten Unsitten sollte man in
der Besteckbranche unbedingt zu vermeiden
suchen.
G. B. T.

Silberbeschlag (Ecke) und
Medaillonschild für ein Album.

Entworfen und ausgeführt von Juwelier und Edelschmied Emil

Genzel in Nordhausen.

Die Skala der Schmelzpunkte der beim Gold- und Silberschmied
vorkommenden Gold- und Silberlegierungen.

1. Leg.

2. Leg.

3. Leg.

Gold.
Feingold: Schmelzpunkt 1075'1 C.
751,8/ooo Gold = 18 karät. Gold =
133 gr.Schmelzpunkt 990° C.
100 gr. Feingold
12.5 „ Silber
20.5 „ Kupfer
584’%oo Gold = 14 karät. Gold =
171 gr.Schmelzpunkt 940° C.
100 gr. Feingold
29 „ Feinsilber
42 „ Kupfer
334’4/ooo Gold = 8 karät. Gold =
299 gr.Schmelzpunkt 880" C.
100 gr. Feingold
60 „ Feinsilber
110 „ Kupfer
29 „ Messingbronze

dem 4. Preis gekrönte Arbeit.
Motto: Sich regen bringt Segen.
Silber.
Feinsilber:
Leg. 832/ooo Silber = 120 gr.
100 gr. Feinsilber
20 „ Kupfer
Leg. 500/ooo Silber = 200 gr.
100 gr. Feinsilber
100 „ Kupfer
Schmelzmittel: Borax
Schmelzeinrichtung: Bauers Gasschmelzapparat.
Der angegebene Schmelzpunkt bezieht sich auf fertige,
geschmolzen gewesene Legierungen.
Bei Neulegierung schmelze ich zunächst das Fein-
metall, wozu der betr. Hitzegrad Bedingung ist, gebe
dann die Zusätze zu, lasse die Legierung durch mässigere
Luftzugabe auf den betr. Hitzegrad herabgehen und giesse aus.

Von Carl Marks, Marxloh (Rheinland). — Mit

1.

Schmelzpunkt 960° C.
„ 800° C.
Schmelzpunkt 740° C.
 
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