1908 -oo__«h JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST .239
sind, und dass der Betriebsinhaber für wenigstens eines
der Gewerbe die Meisterprüfung abgelegt hat.
Zur Meisterprüfung sind in Zukunft nur solche Per-
sonen zugelassen, welche eine Gesellenprüfung bestanden
haben und in dem Gewerbe, in welchem sie die Meister-
prüfung ablegen wollen, mindestens 3 Jahre als Geselle
tätig gewesen sind. Nach den Uebergangsbestimmungen
darf jedoch während der ersten 5 Jahre nach Inkrafttreten
des Gesetzes, also bis zum Oktober 1913, die Zulassung
zur Meisterprüfung von dem Bestehen der Gesellenprüfung
nicht abhängig gemacht werden.
Nach dem Gesagten tun die Handwerker gut, sich
mit den vorstehend erörterten Bestimmungen des neuen
Gesetzes vertraut zu machen. Vor allem aber sollten die-
jenigen, die noch nicht die Meisterprüfung abgelegt haben,
nicht zögern, ihr Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung
der Handwerkskammer einzureichen. Diese gibt auf Ver-
langen Auszüge aus der Meisterprüfungsordnung kostenlos ab.
Von der Leipziger Herbst-(Engros-)Messe.
Auch diesmal bietet die Leipziger
Engros-Messe ein ausserordentlich
abwechslungsvolles und, soweit ein-
zelne bestimmte Branchen in Frage
kommen, auch hinsichtlich der
Qualität sehr reichhaltiges Ge-
präge. Die Annahme, dass die un-
günstige Geschäftskonjunktur des
letzten Jahres, die allgemein auf dem
gewerblichen und industriellen Leben
lastete, im Nachlassen begriffen ist,
hat viel für sich. Und dies zeigt
sich auch darin, dass das Interesse
für die Beschickung der Leipziger
Messe speziell bei der Metallwaren-
Industrie nach den uns zuge-
gangenen Avisen ein regeres zu
werden verspricht. Dagegen hält
die Bijouteriewarenfabrikation mit
der Beschickung der Leipziger Messe
immer noch zurück — jedenfalls nicht
gerade zum Vorteil der Branche.
Hoffentlich gewinnt die Anziehungskraft Leipzigs zu
diesen gross angelegten kommerziellen Schaustellungen
und Anknüpfungsgelegenheiten neuer, lohnender Geschäfts-
verbindungen besonders bei den zwei genannten Industrien
immer mehr an Intensität. Man sollte da auch einige
Opfer im Anfang nicht scheuen — diese Aufwendungen
werden sich zweifellos sehr bald und reichlich lohnen.
Je gediegener und mannigfaltiger die Muster beschaffen sind,
die den Einkäufern grosser Importhäuser auf der Leipziger
Messe von Firmen der beiden genannten Branchen vor-
gelegt werden, je interessanter und geschmackvoller die
Sortimente an Neuheiten ausfallen, je sorgfältiger und
künstlerischer, je akkurater sie namentlich auch in tech-
nischer Beziehung ausgeführt sind, desto positiver und er-
freulicher wird sich das Resultat auf der Leipziger Messe
für die Betreffenden gestalten.
Im nachstehenden geben wir zunächst in kurzer
Charakteristik einen TT , ,,
Ueberblick
der Metallwarenfabrikation auf der Leipziger Messe
nach den wichtigsten der daselbst vertretenen Firmen
in alphabetischer Reihenfolge:
Da ist die Berliner Elektro-Plated-Waren-
Fabrik, G. m. b. H., die in den Kunstgewerbesälen
in der 3. Etage des Zentralhotels hervorragend
schöne Neuheiten in „Elektro-Plated“ vor-
führt : Cabarets, Stabkörbchen, Konfekt-
ständer usw. — Ferner: Gebrüder Bing,
A.-G. in Nürnberg, die vor allem viele
originelle zugkräftige Neuheiten in
Tafel- und Küchengeräten, versilbert
und vernickelt, nickelplattiert, in Edel-
zinn, Altkupfer usw. bringt. Das
Messausstellungslokal der Firma be-
findet sich im „Königshaus“, Markt
17,1. Weiter sind zu nennen:
A. Bufe Söhne, Alpacca-Silber-
Werke in Zwickau, deren Aus-
stellungslokal im Cafe National, I
links (Petersstrasse 7) eine grosse
Anzahl preiswerter Besteckartikel
aufweist, sowie Salatieren, Thee-
gläser, Flaschenständer, Gläserteller,
Messerbänke, Tortenheber, Ser-
viettenringe usw. — alles in sehr
guter Form und Technik. — Die
bekannte Metallwarenfabrik F. X.
Dautzenberg jr. in Königs hof-Cre-
feld zeigt in der grossen Feuer-
kugel (Neumarkt 3,1) in gewohnter
Weise eine reichhaltige Kollektion
von Erzeugnissen vergoldeter und
versilberter Gebrauchs- und Luxus-
gegenstände in stilvoller Ausführung.
Die erstklassige Beschaffenheit dieser Waren, zahlreiche
bemerkenswerte Neuheiten darstellend und jeder auch der
verwöhntesten Geschmacksrichtung Rechnung tragend,
haben den Dautzenbergschen Produkten seit langem ein
wohlverdientes Renommee eingebracht. — Sehr gediegene
Bronzen führt die Firma Fred Dünn & Co., G. m. b. H.,
Metallwarenfabrik in München, vor, und zwar in Mey &
Edlichs Messgebäude, am Neumarkt 20/22 part. Hier finden
sich viele künstlerisch bedeutende Neuheiten. — Ganz in
der Nähe, Neumarkt 30/32, befindet sich auch die äusserst
reichhaltige, gediegene Ausstellung von Erhard & Söhne,
Fabrik feiner Bronzewaren, Alpacca- und Intarsia-Artikel
in Schwab. Gmünd, eines der leistungsfähigsten Etablisse-
ments der Branche. Die im höchsten Masse dezent und
fein gehaltene Ausführung der verschiedenartigsten Kunst-
und Gebrauchsgegenstände verdient auch hier das vollste
Lob. — Die Löffel- und Metallwarenfabriken H. A. Erbe
in Schmalkalden stellen im Kaufhaus III, Zimmer 215,
gut versilberte Essbestecke, Löffel usw.
in den neuesten Mustern und tadel-
loser Beschaffenheit aus. — Gerhardt
& Co. in Lüdenscheid, die sich mit
der Anfertigung von Tafelgeräten in
Alboid und silberplattiert und von
Kunstzinnwaren befassen — eine der
ältesten Firmen auf diesem Gebiete —
geben in der Grossen Feuerkugel, Neu-
markt 3, im Durchgang parterre rechts,
eine sehenswerte Zusammenstellung
ausgewählter Erzeugnisse ihrer Fabri-
kation. — Im Zentralhotel (Peters-
strasse 25) stellt die Aktiengesellschaft
Kaukasischer Gürtel.
Fuss- und Zehenschmuck einer Hindufrau.
sind, und dass der Betriebsinhaber für wenigstens eines
der Gewerbe die Meisterprüfung abgelegt hat.
Zur Meisterprüfung sind in Zukunft nur solche Per-
sonen zugelassen, welche eine Gesellenprüfung bestanden
haben und in dem Gewerbe, in welchem sie die Meister-
prüfung ablegen wollen, mindestens 3 Jahre als Geselle
tätig gewesen sind. Nach den Uebergangsbestimmungen
darf jedoch während der ersten 5 Jahre nach Inkrafttreten
des Gesetzes, also bis zum Oktober 1913, die Zulassung
zur Meisterprüfung von dem Bestehen der Gesellenprüfung
nicht abhängig gemacht werden.
Nach dem Gesagten tun die Handwerker gut, sich
mit den vorstehend erörterten Bestimmungen des neuen
Gesetzes vertraut zu machen. Vor allem aber sollten die-
jenigen, die noch nicht die Meisterprüfung abgelegt haben,
nicht zögern, ihr Gesuch um Zulassung zur Meisterprüfung
der Handwerkskammer einzureichen. Diese gibt auf Ver-
langen Auszüge aus der Meisterprüfungsordnung kostenlos ab.
Von der Leipziger Herbst-(Engros-)Messe.
Auch diesmal bietet die Leipziger
Engros-Messe ein ausserordentlich
abwechslungsvolles und, soweit ein-
zelne bestimmte Branchen in Frage
kommen, auch hinsichtlich der
Qualität sehr reichhaltiges Ge-
präge. Die Annahme, dass die un-
günstige Geschäftskonjunktur des
letzten Jahres, die allgemein auf dem
gewerblichen und industriellen Leben
lastete, im Nachlassen begriffen ist,
hat viel für sich. Und dies zeigt
sich auch darin, dass das Interesse
für die Beschickung der Leipziger
Messe speziell bei der Metallwaren-
Industrie nach den uns zuge-
gangenen Avisen ein regeres zu
werden verspricht. Dagegen hält
die Bijouteriewarenfabrikation mit
der Beschickung der Leipziger Messe
immer noch zurück — jedenfalls nicht
gerade zum Vorteil der Branche.
Hoffentlich gewinnt die Anziehungskraft Leipzigs zu
diesen gross angelegten kommerziellen Schaustellungen
und Anknüpfungsgelegenheiten neuer, lohnender Geschäfts-
verbindungen besonders bei den zwei genannten Industrien
immer mehr an Intensität. Man sollte da auch einige
Opfer im Anfang nicht scheuen — diese Aufwendungen
werden sich zweifellos sehr bald und reichlich lohnen.
Je gediegener und mannigfaltiger die Muster beschaffen sind,
die den Einkäufern grosser Importhäuser auf der Leipziger
Messe von Firmen der beiden genannten Branchen vor-
gelegt werden, je interessanter und geschmackvoller die
Sortimente an Neuheiten ausfallen, je sorgfältiger und
künstlerischer, je akkurater sie namentlich auch in tech-
nischer Beziehung ausgeführt sind, desto positiver und er-
freulicher wird sich das Resultat auf der Leipziger Messe
für die Betreffenden gestalten.
Im nachstehenden geben wir zunächst in kurzer
Charakteristik einen TT , ,,
Ueberblick
der Metallwarenfabrikation auf der Leipziger Messe
nach den wichtigsten der daselbst vertretenen Firmen
in alphabetischer Reihenfolge:
Da ist die Berliner Elektro-Plated-Waren-
Fabrik, G. m. b. H., die in den Kunstgewerbesälen
in der 3. Etage des Zentralhotels hervorragend
schöne Neuheiten in „Elektro-Plated“ vor-
führt : Cabarets, Stabkörbchen, Konfekt-
ständer usw. — Ferner: Gebrüder Bing,
A.-G. in Nürnberg, die vor allem viele
originelle zugkräftige Neuheiten in
Tafel- und Küchengeräten, versilbert
und vernickelt, nickelplattiert, in Edel-
zinn, Altkupfer usw. bringt. Das
Messausstellungslokal der Firma be-
findet sich im „Königshaus“, Markt
17,1. Weiter sind zu nennen:
A. Bufe Söhne, Alpacca-Silber-
Werke in Zwickau, deren Aus-
stellungslokal im Cafe National, I
links (Petersstrasse 7) eine grosse
Anzahl preiswerter Besteckartikel
aufweist, sowie Salatieren, Thee-
gläser, Flaschenständer, Gläserteller,
Messerbänke, Tortenheber, Ser-
viettenringe usw. — alles in sehr
guter Form und Technik. — Die
bekannte Metallwarenfabrik F. X.
Dautzenberg jr. in Königs hof-Cre-
feld zeigt in der grossen Feuer-
kugel (Neumarkt 3,1) in gewohnter
Weise eine reichhaltige Kollektion
von Erzeugnissen vergoldeter und
versilberter Gebrauchs- und Luxus-
gegenstände in stilvoller Ausführung.
Die erstklassige Beschaffenheit dieser Waren, zahlreiche
bemerkenswerte Neuheiten darstellend und jeder auch der
verwöhntesten Geschmacksrichtung Rechnung tragend,
haben den Dautzenbergschen Produkten seit langem ein
wohlverdientes Renommee eingebracht. — Sehr gediegene
Bronzen führt die Firma Fred Dünn & Co., G. m. b. H.,
Metallwarenfabrik in München, vor, und zwar in Mey &
Edlichs Messgebäude, am Neumarkt 20/22 part. Hier finden
sich viele künstlerisch bedeutende Neuheiten. — Ganz in
der Nähe, Neumarkt 30/32, befindet sich auch die äusserst
reichhaltige, gediegene Ausstellung von Erhard & Söhne,
Fabrik feiner Bronzewaren, Alpacca- und Intarsia-Artikel
in Schwab. Gmünd, eines der leistungsfähigsten Etablisse-
ments der Branche. Die im höchsten Masse dezent und
fein gehaltene Ausführung der verschiedenartigsten Kunst-
und Gebrauchsgegenstände verdient auch hier das vollste
Lob. — Die Löffel- und Metallwarenfabriken H. A. Erbe
in Schmalkalden stellen im Kaufhaus III, Zimmer 215,
gut versilberte Essbestecke, Löffel usw.
in den neuesten Mustern und tadel-
loser Beschaffenheit aus. — Gerhardt
& Co. in Lüdenscheid, die sich mit
der Anfertigung von Tafelgeräten in
Alboid und silberplattiert und von
Kunstzinnwaren befassen — eine der
ältesten Firmen auf diesem Gebiete —
geben in der Grossen Feuerkugel, Neu-
markt 3, im Durchgang parterre rechts,
eine sehenswerte Zusammenstellung
ausgewählter Erzeugnisse ihrer Fabri-
kation. — Im Zentralhotel (Peters-
strasse 25) stellt die Aktiengesellschaft
Kaukasischer Gürtel.
Fuss- und Zehenschmuck einer Hindufrau.