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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908

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Nr. 33
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An die Goldschmiede in Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0249

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Journal der Goldschmierlekunst

Dr. 33

8. August 1908.

Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.

29
Jahrgang

Erscheint jeden Sonnabend
in zwei sich abwechselnden Ausgaben.

Amtliches Organ des Verbandes Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E. G. m. b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und der Vereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,
HERID. SCHLAG DACH?

3uweliere, Gold- und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLEIW1TZ, GLOGAU,
Innung pfälz. Gold- u. Silberarbeiter (Sitz : NEUSTADT a. H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. O.
LEIPZIG, Reichssfrasse 18-20




Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung' der Redaktion ist verboten

An die Goldschmiede in Heidelberg.

„Alt Heidelberg, du Feine“, liegst wieder im
Sonnenschein,
Und drüben grüsst vom Rheine viel blühendes
Leben hinein
In dieses Bild voll Anmut, dies Zaubermärchen-
land,
In diese Wunderfarbenglut, die jeden noch
gebannt.
Es heisst auch Euch willkommen die „Stadt an
Ehren reich“,
Die Ihr hierher gekommen rings aus dem ganzen
Reich; —
Es grüsst Euch, wack’re meister, Alldeutschlands
Edelstein,
Im Sommerglanze gleisst er — „Blauäuglein
blitzen drein“.
Erneut sollt Ihr geloben hier Einigkeit und
Treu’
Und sollt, wie dem dort droben, bekennen heut
aufs neu,
Dass fest Ihr zum Verbände steht jetzt und alle
Zeit,
Wie man dem Vaterlande Treu schwört für die
Ewigkeit.

Und wie Ihr Retten und Spangen aus lauterem
Golde fügt,
So soll Euch all umfangen die Treu, die
nimmer lügt,
Und mit der Treu zum einen, die Liebe zum
ganzen Stand,
Die Grossen und die Rleinen umschling’ ein
Bruderband.
Von Efeugrün umsponnen grüsst Euch das alte
Schloss! —
manch’ Dichter hat gesonnen, manch’ wack’rer
Volksgenoss
Hat hier in diesen mauern vergessen und
geträumt —
Da kann kein Trübsinn lauern, wo solche Pracht
das Land umsäumt.
Hier gibt es keine Sorgen, hier gilt’s, die Gegen-
wart
Geniessen heut’ und morgen — nach alter
Burschenart.
Ins Deckartal, Gesellen! Glutgolden lädt der
Wein,
„RIar ziehn des Stromes Wellen“, gebadet im
Vollmondschein.


Und müsst Ihr wieder wandern, fern an den
heimischen Herd,
Erzählt es dann den andern, was hier Euch ward
beschert.
Ihr saht das Fass, daneben Perkeo, das
Gezwerg!
Vergesst in Eurem Leben niemals Alf-fieidelberg!


Martin Stein.
 
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