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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 29.1908

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Nr. 13
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https://doi.org/10.11588/diglit.55854#0124

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■ JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST »

jYg 13

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Lücken im Wissen des Goldschmieds.
Kaum ein anderes Fach ist in ähnlicher Weise vielseitig, wie
das Schwestergewerbe der Goldschmiede- und Juwelierkunst,
namentlich aber in unseren Tagen. Aus der Handwerkstechnik
hervorgegangen, erzogen in der Schule der Physik und Chemie,
vermählt mit der Kunst und endlich bei seiner Selbständigwerdung
assoziiert mit der Handelswissenschaft, ist das Kunsthandwerk
des Goldschmieds und Juweliers ein so umfassender Beruf ge-
worden, dass schon ein reiches Wissen und Können dazu gehört,
allen in der Praxis vorkommenden Anforderungen und Fragen
gewachsen zu sein. Um nun die wohl bei jedem noch so erfahrenen
Fachmann bestehenden Lücken im gegebenen Falle ausgleichen
zu können, hat seit einer Reihe von Jahren der „Verband Deutscher
Juweliere, Gold- und Silberschmiede“ in Berlin seinen zahlreichen
gemeinnützigen Einrichtungen noch ein Nachschlagebuch hinzu-
gesellt, das in alphabetischer Reihenfolge auf 573 Seiten eine
ansehnliche Anzahl von Fragen ausführlich und leichtverständlich
beantwortet, die an den Juwelier und Goldschmied fast täglich
herantreten und ihm Mängel in seinen technischen, gewerbe-
rechtlichen, juristischen, handelswissenschaftlichen und allen den
Kenntnissen entdecken lassen, die unserem Fache eine Sonder-
stellung im Gewerbeleben einräumen, die aber unmöglich von
jedem Fachgenossen beherrscht werden können.
Im Besitze dieses, mit grosser Fachkenntnis und vielem Fleisse
bearbeiteten „Nachschlagebuches für Juweliere, Gold- und Silber-
schmiede“ ist man mit einer Fülle von Wissenswertem ausgerüstet,
was für die meisten Fälle des Geschäftslebens ausreicht. Das
Buch ist so reichhaltig und vielseitig, dass es eine Ungerechtig-
keit gegen jeden einzelnen Artikel desselben sein würde, Einzel-
heiten herauszugreifen und aufzuführen. Es beschäftigt sich von
A bis Z mit den Angelegenheiten der Werkstatt und des Ladens,
mit dem Gehilfen- und Lehrlingswesen, mit Material- und Gesetzes-
kunde und u. a. auch mit allen Verhältnissen der Verbands-
organisation.
Der Preis des Buches ist 7,50 Mark, für Verbandsmitglieder
sogar nur 5,75 Mark; erhältlich ist es aus der Geschäftsstelle
des Verbandes, Berlin S. 43, Oranienstrasse 143.
Wir möchten die Anschaffung des Nachschlagebuches jedem
Kollegen warm empfehlen.

Die Firma Wilhelm Rentrop.
Auf ein nahezu lOOjähriges Bestehen blickt die rühmlichst
bekannte Firma Wilh. Rentrop, Werkstätten für kirchliche Edel-
schmiedekunst in Altena (Westfalen) zurück, gewiss eine seltene
Erscheinung in unserer heutigen schnelllebigen Zeit. Es lohnt
sich daher wohl, heute an der Hand einiger Abbildungen wenige
Worte über dieses Haus zu bringen. Begründet wurde die Firma
im Jahre 1825 von dem Grossvater des jetzigen Inhabers. Sie
hat im Wechsel der Zeiten allen Stürmen getrotzt und sich aus
kleinsten Anfängen nach und nach zu einem Welthaus auf dem
speziellen Gebiet der kirchlichen Edelschmiedekunst empor-
geschwungen. Die seit alters her bewährten und auch heute
noch gültigen soliden und reellen Grundsätze des Hauses, gepaart
mit strengster Pflichterfüllung seitens des ersten Leiters bis herab
zum jüngsten Lehrling, haben stets volle Anerkennung gefunden,
und wünschen auch wir der bewährten Firma fernerhin den
wohlverdienten Erfolg im reichsten Masse.
Zu den Abbildungen in dieser Nummer, die von der hohen
Leistungsfähigkeit der Firma Zeugnis ablegen, bedarf es wohl nur
weniger erklärender Worte, sprechen die Werke doch für sich.— Die
wundervolle romanische Monstranz stellt ein wahres Kabinettstück
der Edelschmiedekunst dar, und wurde erst jüngst ins ferne Ausland
geliefert, ein Beweis, dass der Ruf des Hauses Rentrop bis weit
über Deutschlands Grenzen hinaus gedrungen ist. Auch das in zwei
Abbildungen, veranschaulichte Sakramentshaus, welches ebenfalls
für Übersee bestimmt war, zeigt die hohe Leistungsfähigkeit der
Firma. Das Stück war ganz in Silber ausgeführt und wies das

respektable Gewicht von 13 kg auf. Das romanische Ciborium
ist ebenfalls völlig freie künstlerische Handarbeit und von wunder-
voller Gesamtwirkung.
Dass die Firma auch dem modernen Geschmack folgt, unter
Wahrung der streng kirchlichen Formen, also ohne den oftgemachten
Fehler zu begehen und ins Profane zu -verfallen, zeigen die in
ihrer Zusammenstellung und in ihrem Aufbau äusserst glücklichen
Abbildungen der beiden Kelche auf Seite 90. '

London, erhobene Schutz-Anspruch

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Patentnachrichten
des Patentbureau 0. Krueger <& Co., Dresden, Schlossstrasse 3.
Eingetragene Gebrauchsmuster.
Unter Nr. 329390 ist in Klasse 44a eingetragen am 23. 11. 07
ein dehnbares und zusammenziehbares, aus drei Reihen-hohler
und gleich dimensionierter Glieder bestehendes Armband ohne
Schloss.
Der von Edwin Harrop,
lautet; Ein oehnbares und
zusammenziehbares Arm-
band ohne Schloss, welches
aus drei Reihen hohler
Glieder besteht, von denen
die Aussenglieder unterein-
ander starr und mit den
Mittelgliedern elastisch verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
dass sämtliche Glieder (a) gleiche Form und Grösse haben.



der Perle oder dergl.
wird und infolge der

Unter Nr. 325750 ist in Klasse 44 a am 4. 12.07
eingetragen eine von Max Floegel, Liegnitz, ange-
meldete Krawattennadel, gleichzeitig als Krawatten-
halter ausgebildet.
Der erhobene Schutz-Anspruch lautet: Krawatten-
nadel, gleichzeitig als Krawattenhalter ausgebildet,
dadurch gekennzeichnet, dass mit der Nadel (a) ein
verstellbares Gummiband (b) mittels einem in der
Farbe der Krawatte angepassten Bande (c) verbunden
ist, welches an der Hose festgeknöpft wird.

Unter Nr. 325305 ist in Klasse 44a am 23. 11. 07
eingetragen ein von Aug. F. Richter, Hamburg, an-
gemeldeter Befestigungsteil
zur Verbindung von Perlen
und anderen hohlen Körpern
mit ihrem Träger.
Der erhobene Schutz-An-
spruch lautet: Befestigungs-
teil zur Verbindung von Perlen
und anderen hohlen Körpern
mit ihrem Träger, bestehend
aus einem an dem Träger,
bezw. einemVerbindungsstück
befestigten, aus’weichem Stoff bestehenden
Bündel (Ballen), welches in die Höhlung
eingeführt und in derselben ausgebreitet
Tränkung bezw. Durchsetzung mit einer erhärteten Substanz sich
zu einem starren, in der Perle oder dergl. festsitzenden Körper
bildet.



Unter Nr. 325 310 ist in Klasse 44a am 25. 11. 07 eingetragen
ein von Paul Schönleber, Pforzheim, angemeldeter selbsttätig
_ sich schliessender Ohrring für undurchstochene Ohren.
Der erhobene Schutz-Anspruch lautet; Selbsttätig
ä sich schliessender Ohrring für undurchstocheneOhren.
dadurch gekennzeichnet, dass der Körper aus einer
ringartig oder dergl. gestalteten Röhre besteht, mit einerseits fest
angeordnetem und andererseits in der Röhre gelagertem unter
Einfluss einer Feder stehenden Pressbacken.
 
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