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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 4 (April 1925)
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Buchbesprechungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0110

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102

ineiimi aiiSeliiaiid-er, hierauf erläutert er >üie geistige
iLiusieiiuiig üeS MalerS Bruegel zu deu von chm
bildhast gestalieten Vprichwöiiern. Auf 7V Seiien
ist jodann ein reicher Schatz alter deuifcher Sprich-
ivörter ausgebreitet. ^jum vchiutz werden die Eprich-
wöcterbilder in guten Abbiiönnge» wteüergegeben.
Das Merk wird alien Freunden der niederiändi-
fchen Kunst imd namemlich üen 'Freunden -eS
Bauern-Bruegel'S, der zur ijeit wieoer an Wert-
jchätzung gewinnt, willkommen jeiin

Ataimateriai und seine Berwendung im Vlide nach
BoritLgen an der Äkademle der biidenden Künste in
Aiünchen von Max Voerner. Ijweite vielfach
vermeyrie Äujlage. (Berlag jür praküjche Kunst-
w>jjen,chast ^r. F. T. Weizmger L iLo. in Aiün-
chen.) Beim Srjcpeinen der 1. Au>lage wllrdigten
wrr das vorirejjliche Werk, das in die Äandbücheres'
jedeS Kun>lbe>i>»enen gevöat. Seine Borzüge liegen
in der umjastenoen unü gründlichen Darlegung astes
dejsen, was ein Ataler aus prakiljchem Seoiei wissen
uno kennen mutz. Das Buch gibi zuverläjsigen Auj-
jchlutz übec jolgenües: Srundierung der
Lajelbilüer sl. Sewebe und lhre vrunolerung,
2. Äoiztajeln, Papier, Pappe, Meialle und dergl.),
Farbjlosse, Bindemiiiel (Oele, Baljame,
Dacze, Wachje und iLalge), velmalerei,
Lemp-eramalerei, Pajtell und Aqua-
r e l l-W a n d ma ie r e i, Lechniken aiter
Meister, R e s i a u r i erun g. Wir empfehlen
es angelegenilich als das Besie, was wir auf diesem
(öebiei haben.

Theodor Birl. Alexander der Srosze und das
Weiigriechenium bis zum Lrscheinen tzesu. (Beriag
Üuene unü Ateyer, veipzig). Preis Atark 12.—.
Das Buch möchte mehr >ein ais Biographie und
Kciegsgejchichte. Den grojzen Atazedonen in seinen
Urjaryeii zu versüehen, in jeinen Wirkungen
zu würdigen, ist ein Lhema das uns zu den
höchsten Werten der antiken Kuitur empor-
jühri: persöniiches Heldentum. Politik und Staats-
theorie, dazu Bölkerkunde, Hochtreiben der
Wissenjchasien und Künste, die jein Wirken ent-
scheidend deeinfiutzij chat, endlich das Aeligions-
levenr denn nur die Srjchlietzung des tzrans durch
Alexander hat das Lhl'i>lentum, wie es ist, mögtich
geniacht — alles das lockte den gelehrten Ber-
sajser zur Schiiderung. Fur Schilüerung und nicht
zur iroaienen Darlegung der Lai>achen. Dec Ber-
jasser verseeyi es zu se»eln; das Buch ist so span-
nend gejchrieben wie -ein-Ätoman. So mützie unserer
tzugend Dejchichte vermittelt werden; inirerllch ge-
schaute Lebensbiider mützte man ihr geben, wie sie
hier geschasjen sind. Jür den Kunstiehrer ist daS
Buch von oesonderem Weri, gewähri es thm doch
einen tieferen Einblick in die ireibenden geistigen
Kräfte, die hinter den Kunstwerken der heilenisti-
fchen Zeit stehen. Das Buch ist auch in der äutzeren
Ausstatiung tadellos. Es sind ihm 12 Biidtafein bet-
gegeben.

Kuliur» und Kunslidokumenie» herausgegeben von
Lduard Fuchs. Band II Dachreiier und ver-
wandte chinesische Keramik des XV. bis XViil
tzahchunderts von Eduard Fuchs. Mit ö farbigen

und 52 schwarzen Tafeln. sBerlag Alberi Langen,
München). Für dieses Werk giit dasjelbe, was
ich tm Hefi 111 für den 1. Band der Itullur- und
Itunstdokumeiiie ausführte. LS enthäli einen Bilder-
stofs, der im hohen wrade anregend auf das plasi>ische
(Le>talien unserer Schüler wirken kann. WaS slnd
das für prachivoll geschlojsene stainarische Bildwerke
wle sie Tajei 31 staoijiischer Priesier), Tasei 43
sKaninchen) und Tasei 51 (Hund) zeigen. Wir emp-
fehlen auch diesen Band angelegenilich. (ö. K.

Woodrow WilsonS Worle als Aechtferiigung der
Revision des Bersailler Beiirags. 3ns Deulsche
übertragen und mii einem kurzen (Leleiiwori ver-
sehen von Theodor Hahn, Heilbronn a. Aeckar. Er-
jchienen im Selbsiverlag. Fu bezlehen durch all«
Buchhandlungen. PreiS geb. (öoldmark 8.—.

Dieje Worie sind nichr eiwa nuc ein Beitrag zur
Revijion des Berirags von BersailleS, sie um-
schreiven geradezu die (Lrundlage, auf welcher jene
Aeviston ausgenommen und aujgebaui werden mutz.

Derne glauve ich» datz eS uns Deuischen zunäch>i
schwer falien wird, ruyigen Bluies das Buch zu
lejen, insve>ondere jene Siellen, da Wllson eben so
gar nicht zweifeli an der Laiiimsroiiiinhsii seiner
lieben Bervündelen, während er ln den Deulschen,
d. h. in der deutjchen Aegierung nur den Frieüens-
störer erbiicki. Allein, wer sich durchliest — und dieS
mutz jsder tun — wird zum Schlusse ein gewisseS
Staunen über die Klarheit, mit welcher Miison ein
neues Weliverhälinis der Bölker, im besonüeren
derjenigen Europas, erschaui und erwariei, nicht »»-
ierdrüaren können. And jeder hochherzige Leser wird
zusammen mii Wilson den ungeheuren Schmerz d-r
Enitäuschung erleben, der sich ln Wilsons ersier
und zweitec Adrianoie und vielen seinec späieren
Worie aussprichi. Wilson war von oer Aichügkeii
und Heiligkeii seiner 3dee ebensosehr llberzeugi, als
er entiäu>cht sel'n mutzte, üa in dem schänolichen
Brei der Bersailler Berhandlungen sich bald herauS-
süellte, wo die wahren Siörer deS europäischen Frie-
dens und des Friedens der Weli sltzen. 3ch vermuie
Wilson ist an dieser Einsichi und an der Erkenni-
nis, datz er sich in seiner Takiik versehen hatie,
zujammengebrochen.

Doch es handeli sich nlcht um eine Ehrenreitung
Wiljons, diele wird wohl einer späteren jjeii vorbe-
halten sein, sondern um die Elnieiiung elnes durch-
gehenden Umdenkungs- und UmsteliuiigSvorgangs, um
den Aniriti einer ailein des Menschen würdigen De-
mokraüe, deren Folge unier anüerem eben jene
Beriragsrevision sein und werden mutz. sjur Grund-
legung dieler neuen Denkari scheini mir die Lek-
iüre üer Worie Wilsons ganz besonderS geelgnei.
Sie dürsen in keiner deuischen Bllcherei sehlen. Den
Wilsonjchen Sedanken müssen wir schon deshalb
ausnehmen, weil er uns das moralische An-
recht auf eine Aevislon des Bersaliler Ber-
trags sichert, Indem Wilson selbsi diesen Ber«
irag ais einen vorläufigen darsielli, der ge-
gebenenfalls wieder geänderl werden müsse.

Die Uebersetzung isi mögl.chsi wortgeiieu, lätzi die
vornehme und sellene Sprechweise Wilsons vorireff-
lich erkennen und isi> irotzdem gui deuisch.

G. Grau, Sludlenrak.
 
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