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Bund Deutscher Kunsterzieher [Hrsg.]
Kunst und Jugend — N.F. 5.1925

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Heft 4 (April 1925)
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https://doi.org/10.11588/diglit.22865#0111

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Hans Thoma zur »Kunsl deS MndeS".
Aleine Llteste Erlnnerung lst, daiz iä) In elner Ecke
unserer Schwarzwaldstube sasz, mit einer Schiefer-
lafel und einem Grisfel; es war noch vor der Zeit,
da die Buben Aosen tragen dilrfen. Ich machle
Slriche darauf durcheinander und freute mich daran,
dah so ekwas In meintr Hand lag, zu machen. Ich
lief zur Mutter und zeigke es ihr; die Zmmergule
störte meine Freude nicht, sie sah sich die Sache
genau an, machte wohl noch ein paar Striche dazu
oder davon und erklärte mir, das ist ein Haus, das
ein Baum, ein Dartenzaun, der Krlbskrabs ist ein
Gockel, der gerade kräht usw. Sle erzählks wohl auch
noch eine Deschichte, was alles in dem Hause vor.
aehe usw. So lief ich jedesmal mik der Tafel zur
Mutter, und ste muhte mir sagen, was Ich gemachk
habe. Bald kam auch Wllle in mein Gekritzel; ich
fllgte die Striche zusammen, es wurde etwas dar-
aus, was die Mutler deutlich als ein Schwein er-
Kannle; auch ich sah es, und so war das Schwein
meine erste künstlertsche Errungenschaft. Bald kam
auch der Ilnlerschied zwischen Schwein und Rotz zu-
stande, ein großer Forlschritt! Freilich kam der
neckisch.kritlsche Nachbar und erklärte, das sei keln
Notz, das sei nur ein Esel, eS habe zu lange Ohren
— Las war die erste böse Kritik, die mich kief ge-
kränkk hat. Es ist halt ein gewaltiger Unkerschied
zwischen liebend erkennenden Mutkeraugen und kri-

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tischen Nachbarsaugen. 3n der Zeik schnilt ich auch
aus zusammengeleglem Papier Ornamente auS und
freute mich an der Symmekrie, die in vielfacher Ark
Herauskam. 2ch satz oft slundenlang damit beschäftigk
in einer stillen Ecke. Ein menschenfreundlicher Hau-
sterer kam einmal und war ganz erschrocken, als er
oas klsine Kind mit der spitzen Schere sah; er
schimpfte und lietz nicht nach, bis man mir die Schere
wegnaym; das war hart für mich und ich heulte. —
Es kam die Schulzeit. llch habe aber immer nebenher
gezeichnet, gemalt, geschniht, gepappt und mir eine
kleine Welt gezininiert. 3ch wurde mir auch inimer
mchr bewutzt, wie sä)ön die Welt sei; ich beobachtete
die Wolken, die verschiedenen Zeiten des Iahres,
die das Auslehen der Gegend so ganz veränderte,
lange ehe ich daran denken konnte, so etwas zu
malen, ehe ich wutzke, datz man so etwas vielleichk
auch malen könnte. Lange Zeit hindurch träumte ich
von einem Zauberfpiegel, in dem ich alle die wech-
selnden Stimmungen, die tiber inein liebes Bern-
auertal hinzogen, feslhalken könnte — und sah in-
zwischen alles auf diesen Wanderspiegel hin an:
genau so mutzke der Spiegel es felkhalten, wie ich
es sah. So sah ich denn auch, als ob ich diesei
Spiegcl selber wäre. So möchke ich sagen, ich wurde
ganz Auge, schon lange vorher, ehs Ich Mittel wutzke
und kannke, durch die man diese intensive Sehlust
einigermatzen fixieren könnke.


päÄsgog

Leickendlücke, Lkirrenblücke

mit: a) iiolrkrsien, b) billiLen, sovis suck o) buntsn 2eicben- D
papieren, pssiell unä sckrenr Z

päüsgog

öuntpaplerkekte rum ^usscdneläen

gummlert: a) bsrben ruxammengöstelit vom kelpriger 8eminsr
lür IVerkuntörrlckt, b) nsck Ostvalä'u ksrblekre

PSäsgog

plsstMns, I^egestsdcken, Mecktmsppen

pääsgog

barden, tVanätaket»M- u. ?asteU-ttre!äen

auck nack OstvualU'» ksrdloki'e

lükrt nur in besten, vlellack emploklenen Lualitäten

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