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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 1
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0056

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kunst des ig. Jahrhunderts, die Professor
Stix im Laufe der letzten Jahre für die Al-
bertina erworben hat. Die Ausstellung dauert
vom 9. Januar bis Mitte Februar 1927.
DIE KÖLNER SEZESSION
In jeder Stadt wird fleißig gemalt, auch in
Köln. Deshalb gibt es die Kölner Sezession.
Ihre erste Ausstellung 1925 war als Ganzes
überraschend. Jetzt haben wir die zweite, die
als Ganzes hinter ihrer Vorgängerin zurück-
steht. Es sieht so aus, als hätten einige Maler
eingesandt, was sie gerade da hatten. Damit
ist nicht gesagt, daß nicht Ausgezeichnetes zu
sehen sei. Greferath zeigt neue Landschafts-
aquarelle, wundervolle Blätter. Südliche wie
rheinische Gegenden sieht man von ihm hell
oder mit genialischem Dunkel in öl. Aber
von einer Kreuzigung in virtuoser Technik
muß man sagen: Das Thema liegt dem Maler
nicht. F. M. Jansens Bleistiftzeichnungen vom
Rhein sind der Höhepunkt der Ausstellung.

Das Material wirkt sonst fast immer trocken.
Es ließe sich schließlich virtuos bewältigen.
Aber in dieser Sachlichkeit und Selbstzucht
ohne Koketterie mit dem technischen Können
zu zeichnen, bringt kaum ein anderer Maler
über sich. Von Jansen überzeugt endlich auch
die Malerei, vor allem ein Rheinbild. Die
frühere gewissenhafteste Anstrengung allein
tat es noch nicht, auch nicht die technische
Meisterschaft. Das Eine, das sich nicht in
Worte fassen läßt, fehlte und scheint jetzt er-
rungen. Im übrigen soll der Bericht nur Neues
melden, er hebt daher noch Marta Hegemann
aus der Fülle der Aussteller; auch sie malt
jetzt virtuos mit schmissigem Pinsel. Bild-
hauer befinden sich als Gäste mit den Bronzen
von Degas recht verloren in der Ausstellung.
Die eingeladenen Architekten haben ein ge-
meinsames Thema, das Einfamilienhaus. In
ihrem Raum sieht es am einheitlichsten und
geschmackvollsten aus.

Alfred Salmony


F. M. Jansen

Kölner Sezession

Dolomiten
 
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