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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 4
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0151

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viel Zerfallendes, verwelkend Dekadentes, um
menschlich bleibend anzusprechen. Sie müß-
ten ein abgeleitetes, expressives Schmücken
weit mehr überwinden, um allem Ernste oder
der wahren Lieblichkeit des Daseins und der
Umwelt gerecht zu werden.
Die Arbeiten Malys und W rampes mußte icli
versäumen. Die Malereien von A. Jutz, der
allein ein lonstufiger Graphiker sein dürfte,
überzeugen schwerlich. R
PERSONALIEN
Prof. Dr. Leo Bruhns, Ordinarius der
Kunstgeschichte an der Universität Rostock,
ist als Nachfolger Pinders, der bekanntlich im
Frühjahr den Münchner Lehrstuhl besetzt, an
die Leipziger Universität berufen worden.
Bruhns erfreut sich in Fachkreisen eines außer-
ordentlichen Rufes, den er 1920 mit seiner bei
Ivlinkhardt & Biermann als Buch erschienenen
Ilabilitationsschriftüber ,,D i e Gr abp 1 as tik
des ehemaligen Bistums Würzburg
währendder Jahre i48o—i54o“ begrün-
det hat. Dieser wichtige Beitrag zur Ge-
schichte der deutschen Renaissance hat erst-
malig ein paar interessante und bis dato über-
sehene Künstlerpersönlichkeiten herausgestellt.
b
In Brüssel starb Hyppolile Ficrens-Ge-
vaert, der Hauptkonservator der König-


Wilhelm Schmid Slilleben
Mit Genehmigung der Galerie Neumarm-
Nierendorf, Berlin
Ausgestellt im Frankfurter Kunstverein


Richard Herber Feuerwehrmann
Mit Genehmigung der Galerie Neumann-
Nierendorf, Berlin
Ausgestellt im Frankfurter Kunstverein
liehen Museen und Professor der Kunst-
geschichte an der Universität Lüttich. Der
Verstorbene begann ursprünglich als Opern-
sänger, war eine Zeitlang Kunstkritiker in
Paris, schrieb dann einige Studien über alt-
flämische Meister. Er erreichte ein Aller von
53 Jahren. h
Die italienische Kunstwissenschaft hat in den
letzten Monaten den Verlust von Luigi Dami
und Giacomo de Nicola zu beklagen gehabt.
Dami, der mit 44 Jahren aus dem Leben ge-
gangen ist, ist durch seine Aufsätze in „Pias-
segna d’arte“, „Bollettino d’arte“, „Arte e
Storia“ und „Dcdalo“ hinlänglich bekannt.
Bekannt sind ferner seine Verdienste, die er
sich um die Organisation der Seicentoausstel-
lung erworben hat; auch auf das Gedeihen der
Zeitschrift „Dedalo“ bat er als leitender Her-
ausgeber nachhaltigen Einfluß gehabt.
Gi acomo de Nicola war in den letzten Jah-
ren Direktor des Bargello; seine Studien über
Plastik und Goldschmiedekunst der Renais-
sance haben ihn auch über Italien hinaus ver-
dientermaßen bekannt gemacht. Sein Tod er-
folgte unter besonders merkwürdigen Umstän-
den, da er wahrscheinlich einem Verbrechen
zum Opfer gefallen ist. L S
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