Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927
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Constantin v. Mitschke-Collande Die Schiedsrichterin
Ausgestellt in der Galerie Baumbach, Dresden
lieh vom Gefühl diktiert und dort am stärk-
sten, wo abendliche Resignation die Vielfältig-
keit reduziert. Vielleicht haben an dieser Re-
duktion auch die dekorativen Arbeiten einen
gewissen Anteil, wo Wand und Material von
vornherein eine Konzentration der Mittel er-
zwangen. Dem zuletzt entstandenen „Box-
kampf“ (2,20X2 m, Tempera, s. Abb.) sieht
man die vorausliegende Übung, Wandflächen
kompositioneil und farbig gerecht zu werden,
deutlich an. Vielleicht wird Mitschke-Collan-
de überhaupt von hier aus den Weg weiter
finden.
Vor dieser Ausstellung waren bei Raumbach
zweimal Kollektionen moderner Franzosen,
Querschnitte durch das was in Paris üblich ist,
nicht darüber, aber auch nicht darunter. In
der Galerie Arnold zeigte 0. Ilettner
den Ertrag seiner südlichen Reisen, spanische
Landschaften und Stilleben, anzuerkennender
Traditionalismus. Ihm folgte Richard Bim-
st e n g e 1 mit ebenso bescheidenen wie gedie-
genen Bildern. Grobmann
KLEINE FOHR-AUSSTELLUNG
Die Münchener Ludwigsgalerie zeigt
eine kleine Ausstellung von Arbeiten des äl-
teren Fohr (179h—1818), der mit 2 3 Jah-
ren im Tiber ertrank, während der jüngere,
unbedeutendere Fohr ein normales Lebens-
alter erreichte. Die Ausstellung will sich nicht
messen mit der umfassenden, die das kur-
pfälzische Museum in Heidelberg im Sommer
192 h veranstaltete. Nur wenige Malereien
Fohrs und seines Heidelberger Kreises sind
versammelt. Es handelt sich diesmal vor allem
um die beiden Skizzenbücher, die Fohr seiner
Beschützerin, der Erbgroßherzogin von Hes-
sen widmete. Sie enthielten je dreißig durch-
geführte Blätter mit geschlossener Bildwir-
kung, fast durchweg koloriert, die nun aus-
cinandergenonmien wurden und einzelver-
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