Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0201
DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:Giedion, Sigfried: Zur Situation der französischen Architektur, 2
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Abb. 8. Jeanneret. 1924
dem individuellen Dilettantismus und der Pseudohandwerkerei in das Gebiet
des industriell-typisierten Niveaus zu heben, durch äußerste Präzision in der
Durchdenkung der Wohnfunktionen. Die zukünftige Generation — die sich
bereits im Nebel abzeichnet — wird wieder Großkonstruktionen bevorzugen.
Aber diesmal veränderliche, allen Möglichkeiten offene Bauten, die eng ver-
knüpft sind mit den Bewegungsmitteln. Mit Hoch-, Untergrundbahnen, Flug-
zeugen, Wasserläufen. Umfassende Beziehungssetzung aller Mittel.
Le Corbusier, der Welschschweizer von Chaux-de-Fonds (geb. 1887), hat in
Frankreich das Verdienst, unzweideutig das Wohnproblem in den Mittelpunkt
seiner theoretischen und praktischen Tätigkeit gestellt zu haben.
Also den empfindlichst zurückgebliebenen Teil der französischen Architektur. —
Manchen von den jungen Franzosen scheint Corbusier überhaupt erst die Zunge
gelöst zu haben. Will man heute schon versuchen, seine Funktion zu um-