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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 7
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Friedländer, Max J.: Zur Londoner Leihausstellung belgischer Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0232

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Abb. 2. Petras Christus Der hl. Hieronymus
Detroit, Museum
Flemalle gilt, ohne daß Widerspruch laut geworden ist. Sonst beobachtet man
in den Bildern dieses Meisters schroffere Gegensätze von Hell und Dunkel,
Schlagschatten und lebhaftere Farbigkeit. In den kleineren Bildern, die für
Jugendwerke Bogiers gehalten werden, sieht die Landschaft nicht viel anders
aus wie in dem hl. Georg. Also: wir stoßen hier, wie so oft, an die Grenze,
wo sich Logier mit dem Meister von Flemalle berührt. Wer immer der Autor
sei, diese kleine Tafel bedeutet den erfreulichsten Zuwachs zu dem Bestände,
der dem Kunstfreunde wie dem Historiker in demselben Grade wertvoll ist.
Dirk Bouts war merkwürdig schwach, Memling — ohne Mühe — überaus
reich vertreten. Sicher ein Werk des Löwener Meisters ist die Madonna in
Halbfigur (Abb. 5), ehemals in der Stroganoff-Sammlung, die aus dem New Yorker
Handel in den Pariser Handel übergegangen ist — ein seltener Fall — (aus-
gestellt von Sir Bobert Abdy), mit verhärmtem, durchgearbeitetem Madonnen-
kopf ausdrucksstark und menschlich mehr als irgendeine andere Madonna von
Dirk Bouts. Die Madonna in ganzer Figur, die Mrs. O. Gutekunst geliehen
hatte, vermag ich nur mit Vorbehalt als ein Original von Bouts anzuerkennen.

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