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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 7
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Friedländer, Max J.: Zur Londoner Leihausstellung belgischer Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0238

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bekannter), ist ein Meisterwerk und wirklich, wie alte Stiche beweisen, ein
Porträt Lombards, aber kein Selbstbildnis. Gemalt kann er es nicht haben.
A. Mor ist der Autor, wie auf der Ausstellung selbst stumpferen Augen deut-
lich wurde. Man brauchte nur das herrliche Paar von A. Mor aus der Yar-
borough-Sammlung, jetzt bei H. Harding in New York, sowie das Selbstporträt
Mors aus dem Besitze des Earl Spencer zu vergleichen. Hinter diesen besten
Leistungen Mors steht das Lombard-Bildnis nicht zurück.
Es gibt viele gute alte Kopien einer kleinen Winterlandschaft von P. Bruegel.
Hier tauchte zu erfreulicher Überraschung das Original auf, echt signiert und
1565 datiert. (Geliehen von M. D.)
Unter den Bildern aus dem 1 7. Jahrhundert gab es viele repräsentative und
glänzende Meisterwerke, und kaum problematische Dinge. Heftig diskutiert
wurde vor einer Landschaft, die als »Brouwer« ausgestellt war. Obwohl das
effektvoll gemalte Bild wie ein Gegenstück der berühmten Abendlandschaft
beim Duke of Westminster aussieht, wurden Bedenken laut im Angesicht der
schweren pastosen Farbe und der entschieden Teniers-artigen Figuren (Be-
sitzer Dr. Maynard).
Meine lose gereihten Notizen erschöpfen nicht den Reichtum dieser Ausstellung.
Wie ich höre, ist eine illustrierte Publikation geplant, die den wissenschaft-
lichen Ertrag der Veranstaltung bergen soll. Nach Erscheinen dieser Ver-
öffentlichung wird sich Gelegenheit bieten, den Bericht zu ergänzen.


Abb. 8. Joachim Patinir

Der hl. Hieronymus
Paris, Louvre
 
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