Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927
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Heft 8
DOI Artikel:Freund, Frank E. Washburn: Vom amerikanischen Kunsthandel
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Abb. 2. Tintoretto Madonna und Kind
Ausgestellt bei Durlacher Brothers, New York / Bes.: Cleveland Museum
es schwer, in vielen Fällen sogar unmöglich, herauszubekommen, wofür diese
großen Summen eigentlich ausgegeben worden sind. Jedoch läßt sich das eine
und andere Zusammentragen und in mehreren Fällen geschieht es auch, daß
Firmen gern bereit sind, ihre neuerworbenen Schätze einem ausgesuchten
Kreise vorzuführen.
Im folgenden soll versucht werden, einen Überblick über die jüngst erworbenen
Kunstwerke seitens einer Reihe der bedeutendsten New Yorker Kunsthändler
zu geben, der wohl von allgemeinem Interesse sein dürfte, zumal in mehreren
Fällen auf Ersuchen hin die Erlaubnis zur Veröffentlichung bestimmter Werke
bereitwilligst von deren Besitzer erteilt wurde.
Es sei mit der Londoner Firma Durlacher Brothers begonnen, die, wie einige
andere europäische Firmen, in New York seit einiger Zeit eine Filiale (in
25 West 54th Street) unterhält. Hier sah man eine kleine gewählte, nur
drei Werke umfassende Ausstellung unter dem Titel »Frauenschöne in der
venezianischen Kunst des 16. Jahrhunderts«. Eines der drei bedeutendsten Ge-
mälde war von Paolo Veronese, eine »Maria Magdalena«, die bereits inWaagens
»Kunstschätze in England« erwähnt ist, und die Herr von Pladeln im »Apollo«
veröffentlicht hat, wo er sie der Periode zwischen 1555 —1560 zuschreibt. Die
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