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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 8
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Freund, Frank E. Washburn: Vom amerikanischen Kunsthandel
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0264

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Abb. 5. Giovanni Pordenone. Hl. Petrus mit Geistlichem
Ausstellung venezianischer Malerei hei Thomas Agnew & Sons, New York

zwei anderen Werke stammen von Tintoretto. »Die Toilette der Venus«, ein
noch verhältnismäßig frühes Stück, war früher in der William Graham Collection
(Abb. 1). Interessanterweise kehrt das Butzenscheibenfenster mit der Glasflasche
in Tintorettos Gemälde der »Venus und Mars, von Vulkan überrascht« (Von der
Bercken und Mayer, Bd. II, Seite 2) wieder, während die Gestalt der Venus
selber in fast der gleichen Haltung der einen der »Musizierenden Frauen« in
der Dresdner Galerie (abgebildet ebenda, Seite 41) entspricht. Auch der Spiegel-
effekt erinnert ein wenig an das erstere Bild. Es ist ein hohes Lied auf die
Frauenschönheit, wie ein solches im Oeuvre des Meisters einige Zeit fast wie
ein Wunder vorkommt, um dann langsam zu verstummen. Das zweite Bild,
eine »Madonna mit Kind«, ehemals in der Alfred Rothschild-Sammlung, ist be-
reits von dem Cleveland-Museum angekauft worden. Es ist groß in Auffassung
und Komposition (Abb. 2).
Wildenstein & Co. führten in einer wohlabgerundeten Ausstellung das Werk
Chardins vor, wohl zum ersten Male in solcher Ausführlichkeit in New York.
Unter den ausgestellten Werken fand sich das frühe, aus dem Jahre 1750 stam-
mende »Hund und Ente« (Abb. 5), das sozusagen den »grand style« und Chardins
eigene Note zu verbinden sucht, die dann in vollster Blüte sich in Werken wie

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