DOI Heft:
Heft 8
DOI Artikel:Freund, Frank E. Washburn: Vom amerikanischen Kunsthandel
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0271
daß hier einer der Mäcene Riberas von diesem, vielleicht aus einem Gefühl
der Dankbarkeit heraus, dargestellt worden ist. Das wunderbare Werk soll
früher einem Infante gehört haben und tauchte dann später auf dem englischen
Markte auf, von wo es jetzt nach Amerika gewandert ist.
Zum Schluß sei noch aus dem Besitz der Fearon Gallery, die u. a. den Er-
werb eines Heiligen von Signorelli und eines starken Männerporträts von Lorenzo
Lotto kundgibt (Abb. 12), ein sehr qualitätsreiches Werk »Simson und Delila« zur
Diskussion gestellt, das der mit dieser Galerie verbundene Herr Lövenich ent-
deckt hat, und das offenkundig dem Rembrandtkreis angehört (Abb. 1 4). Man
hat dabei aufSalomon Köninck geraten. Ist dem aber so? Während der Hinter-
grund auffallend kühl im Ton gehalten ist: ein Grau und köstliches Blau der
meisterhaft geschlungenen Draperie um die linke Säule mit klugbenütztem
durchschimmerndem Rotbraun der Holztafel, finden sich in der offenkundig
von reifer Meisterhand komponierten Gruppe warme braune, gelbe, goldene
und rötliche Töne, die direkt an Rembrandt selber gemahnen. Und doch kann
dieser für das Werk nicht in Frage kommen.
Um die Einfuhr moderner Gemälde und Skulpturen haben sich vor allem die
Galerien des Mr. Kraushaar und die des Mr. F. V. Dudensing verdient ge-
macht. Sie melden den Erwerb von Werken des Daumier, Courbet, Redon,
van Gogh, Matisse, Picasso, Maillol und Bourdelle.
Ein zweiter Artikel über den amerikanischen Markt wird, wiederum reich illustriert, im
Spätherbst folgen. Inzwischen hat der Herausgeber des Cicerone Vorsorge getroffen, daß
ähnlich auch über den Markt in den Hauptkunst Zentren Europas regelmäßig an Hand
von Abbildungen berichtet wird. B.
Abb. 12. Lorenzo Lotto Männerporträt
The Fearon Gallery, New York
249
der Dankbarkeit heraus, dargestellt worden ist. Das wunderbare Werk soll
früher einem Infante gehört haben und tauchte dann später auf dem englischen
Markte auf, von wo es jetzt nach Amerika gewandert ist.
Zum Schluß sei noch aus dem Besitz der Fearon Gallery, die u. a. den Er-
werb eines Heiligen von Signorelli und eines starken Männerporträts von Lorenzo
Lotto kundgibt (Abb. 12), ein sehr qualitätsreiches Werk »Simson und Delila« zur
Diskussion gestellt, das der mit dieser Galerie verbundene Herr Lövenich ent-
deckt hat, und das offenkundig dem Rembrandtkreis angehört (Abb. 1 4). Man
hat dabei aufSalomon Köninck geraten. Ist dem aber so? Während der Hinter-
grund auffallend kühl im Ton gehalten ist: ein Grau und köstliches Blau der
meisterhaft geschlungenen Draperie um die linke Säule mit klugbenütztem
durchschimmerndem Rotbraun der Holztafel, finden sich in der offenkundig
von reifer Meisterhand komponierten Gruppe warme braune, gelbe, goldene
und rötliche Töne, die direkt an Rembrandt selber gemahnen. Und doch kann
dieser für das Werk nicht in Frage kommen.
Um die Einfuhr moderner Gemälde und Skulpturen haben sich vor allem die
Galerien des Mr. Kraushaar und die des Mr. F. V. Dudensing verdient ge-
macht. Sie melden den Erwerb von Werken des Daumier, Courbet, Redon,
van Gogh, Matisse, Picasso, Maillol und Bourdelle.
Ein zweiter Artikel über den amerikanischen Markt wird, wiederum reich illustriert, im
Spätherbst folgen. Inzwischen hat der Herausgeber des Cicerone Vorsorge getroffen, daß
ähnlich auch über den Markt in den Hauptkunst Zentren Europas regelmäßig an Hand
von Abbildungen berichtet wird. B.
Abb. 12. Lorenzo Lotto Männerporträt
The Fearon Gallery, New York
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