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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 8
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Adam, Leonhard: Die Kunst des alten Amerika und die alte Welt
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0273

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Abb. 15. Südfranzösische oder spanische Schule Kreuztragung
Beginn des 15. Jahrh. The Gallery of P. Jackson Higgs, New York
Zu dem Beitrag Freund »Vom amerikanischen Kunsthandel«
Wiener Ethnographischen Museums, Dr. Fritz Rock, unlängst in der Wochen-
ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes eine lebendige Zusammenstellung ge-
geben. Diese Einflüsse aus dem europäischen Westen erstrecken sich aber, so
weit wir heute sehen, nicht etwa auf den Süden der Staaten, geschweige denn
auf Mexiko. Irgendeine Bedeutung für die künstlerisch interessanten Gebiete
des neuen Kontinents ist nicht ersichtlich. In Betracht kommen als beachtliche
Kunstschöpfungen des östlichen Nordamerika überhaupt nur die Elfenbein-
schnitzereien und Ritzzeichnungen der Eskimos, die allerdings mit gewissen
sibirischen Arbeiten ebenso große Ähnlichkeit aufweisen wie mit solchen der
Lappen. Aber diese Parallelität kann ebensogut auf der Ähnlichkeit der Stoffe,
Lapyfen. Aber (hesLPumgebenden Natur beruhen. Ferner sind aus dem Nord-
osten und Osten höchstens noch die Holzmasken der Irokesen erwähnenswert.
Künstlerisch sind sie mit den hervorragenden Masken der Nordwestküste nicht
zu vergleichen. Kein Anhaltspunkt findet sich dafür, daß die Irokesenmasken
nicht uramerikanisch seien.
Von viel größerer Bedeutung ist kunstgeschichtlich das andere Problem, die
Frage nach den westlichen Einflüssen von der Südsee her, auf die amerika-
nischen Kulturen. Man muß sich vergegenwärtigen, daß vom arktischen Nord-
amerika bis fast zur Südspitze Südamerikas, in ganz großen Zügen betrachtet,

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