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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 19.1927

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Heft 8
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Rundschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.39946#0284

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Johann Baptist Josef Bastine Bildnis Fr. Chenet
Aus der Bastine-Gedächtnisausstellung des Aachener Museumsvereins

BASTINEAUSSTELLUNG IMSUERMONDT-
MUSEUM
Zur Zeit findet in Aachen in den Sälen des
Museumsvereins eine Bastine-Gedächtnisaus-
stellung satt. 1783 in Löwen geboren, ging
Joh. Bapt. Josef Bastine i8o4 nach Paris
zu David und ließ sicli 1S11 in Aachen nie-
der, wo er i844 starb. Unter den zahlrei-
chen Schülern, die er um sich sammelte und
die namentlich im Porträtfach Tüchtiges lei-
steten, ist besonders Alfred Rethel zu nennen,
dessen erster Lehrer Bastine war. Dieser Wahl-
rheinländer ist hier einer der besten Porträt-
und Gruppenbildmaler seiner Zeit gewesen;
in dem unter der preußischen Regierung
mächtig aufstrebenden Aachen fand der Mei-
ster, namentlich bei den wohlhabenden Tuch-
fabrikanten zahlreiche Aufträge, so daß uns
heute sein Werk einen interessanten Einblick
in die alten Unternehmerkreise tun läßt. Ge-
gen Ende seines Lebens, in den 4o iger Jahren
malte Bastine auch Landschaften in seinem
feinen Frühimpressionismus, wie er auch
schon früher landschaftliche Hintergründe in
seinen Bildnissen bevorzugte. Auf der Düs-
seldorfer Jahrtausendausstellung 1925 erreg-
ten acht Gemälde von Bastine aus Aachener

Privat- und Museumsbesitz, denen im Ehren-
saal bevorzugte Plätze angewiesen waren, Auf-
sehen. Jetzt ist es Museumsdirektor Dr. Kuet-
gens gelungen, rund 60 Arbeiten des zu lange
Vergessenen aus dem Dunkel hervorzuholen
und zu einer Gedächtnisausstellung zu ver-
einen. r—
SLEVOGT-AUSSTELLUNG IN CHEMNITZ
Eine repräsentative Schau mit 46 Gemälden,
17 Aquarellen und reicher Graphik, umspan-
nend die Zeit von 1888 bis 1927, in der die
Bilder der letzten zwei Jahre untrügerisch
einen neuen Höhepunkt bedeuten, sieht man
zur Zeit in der Kunstausstellung Gersten-
berger. Diese Veranstaltung hat das beson-
dere Verdienst, außer den schon bei Bruno
Cassirer gezeigten Arbeiten der letzten Epo-
che, vor allem viele seltene Werke aus Privat-
besitz herangezogen zu haben, Stücke der
Frühzeit sowohl — beginnend mit dem Bild-
nis Karl Volls von 1888 und viele Bilder aus
dem ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts.
Einige der Hauptwerke dieser Ausstellung wur-
den von Dr. Guthmann hergeliehen, aber auch
der museale Besitz wurde in reichem Maße
horangezogen. n

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