weiteste Beachtung der Sammler, Händler und
Kunstfreunde verdient und eine wertvolle Be-
reicherung jeder Kunstbibliothek bedeutet.
Für den zweiten Teil der Yente, die am 2 3.
und 2 4. Mai stattfindet, ist ein besonderer,
nicht illustrierter Katalog erschienen. Diese
Abteilung, die rund 3oo Nummern zählt, um-
faßt neben Gemälden älterer und neuerer Mei-
ster, vorwiegend wieder ältere Handzeichnun-
gen und Aquarelle, Zeichnungen des rg. Jahr-
hunderts. Unter diesen seien in erster Linie
Arbeiten von Corot, Courbet, Delacroix, Geri-
cault, Diaz, Th. Rousseau namentlich hervor-
gehoben. B
BERLIN
Die am 12. April bei Paul Cassirer verstei-
gerte Sammlung Leo L e w i n ergab unter leb-
haftester Anteilnahme der Sammler, Muse-
umsdirektoren und des führenden Kunsthan-
dels sehr interessante Einzelergebnisse und
brachte ohne Zuschlag rund 370000 Mark, ob-
wohl einige hochlimitierte Einzelwerke beim
Ausgebot zurückgezogen wurden. Besonders
fest war diesmal der Markt in Liebermann-
Werten, die zum Teil Rekordpreise erreich-
ten. August Gauls „Kleiner Tierpark“
wurde im ganzen von der Nationalgalerie er-
steigert. Sämtliche Einzelpreise sind in den
„Ergebnissen“ dieses Heftes mitgeteilt. R
BERNHARD KÖHLER f
Im 78. Lebensjahre ist Ende März der Ber-
liner Sammler Bernhard Köhler gestorben,
dessen Sammlung für die Kunst der jüng-
sten Generation etwa dasselbe bedeutet, was
die Sammlung Arnhold für die Epoche des
Impressionismus war. Greco, Cezanne, van
Gogh — auf der einen Seite, als die Stamm-
väter der jüngsten Bewegung, Marc, Macke,
Kokoschka, Feininger, Kandinsky, Chagall
auf der anderen Seite, das sind die Brenn-
punkte dieses unerhört lebendigen Sammler-
programms gewesen, zu dem sich der alte
Herr in seinen stillen Mußestunden bekannt
hat.
Was aus diesem in seiner Art einzigartigen
Kunstbesitz werden wird, ist vorläufig nicht
bekannt. n
FRITZ COHEN +
In Bonn verstarb am 1. April plötzlich an
den Folgen eines schlimmen Herzleidens im
Alter von 54 Jahren der Verleger Fritz Co-
hen, Inhaber der bekannten Verlags- und
Sortimentsbuchhandlung Friedrich Cohen, die
182g in Bonn begründet wurde und zu den
Colijn de Coter Die Hölle
Teilstück aus dem »Jüngsten Gericht«
Früher in St. Alban zu Köln
Versteigerung am g. Mai bei Math.Lempertz, Köln
ersten Firmen dieser Art in der Rheinprovinz
rechnet. Autoren wie E. R. Curtius, Th. Ber-
tram, Prinzhorn u. a. gehören mit ihren
Werken zu diesem Verlag, in dem früher
schon Justis „Velazquez“ erschienen ist und
der später auch Justis Briefe aus Italien und
Spanien herausbrachle, die bekanntlich eine
große Kunstgemeinde gefunden haben. Ein
glücklicher Gedanke des Verstorbenen war
die Herausgabe der „Kunstbücher deutscher
Landschaften“, in denen ausgezeichnete Bände
von Beenken, Renard, Heise, W. Cohen, Kunze
u. a. erschienen sind. Zu allerletzt verlegte
Fritz Cohen die große Festschrift zum 60. Ge-
burtstag Paul Clemens, die in diesen Blättern
noch eine eingehende Würdigung finden wird.
Beweis genug, daß auch die deutsche Kunst-
wissenschaft Grund hat, den Verlust grade
dieses in jeder Beziehung vorbildlichen Ver-
legers und Kunstfreundes zu beklagen. b
BERLIN—PARIS
Der Berliner Kunsthistoriker und frühere Mit-
arbeiter bei Paul Cassirer Dr. Alfred Gold,
269
Kunstfreunde verdient und eine wertvolle Be-
reicherung jeder Kunstbibliothek bedeutet.
Für den zweiten Teil der Yente, die am 2 3.
und 2 4. Mai stattfindet, ist ein besonderer,
nicht illustrierter Katalog erschienen. Diese
Abteilung, die rund 3oo Nummern zählt, um-
faßt neben Gemälden älterer und neuerer Mei-
ster, vorwiegend wieder ältere Handzeichnun-
gen und Aquarelle, Zeichnungen des rg. Jahr-
hunderts. Unter diesen seien in erster Linie
Arbeiten von Corot, Courbet, Delacroix, Geri-
cault, Diaz, Th. Rousseau namentlich hervor-
gehoben. B
BERLIN
Die am 12. April bei Paul Cassirer verstei-
gerte Sammlung Leo L e w i n ergab unter leb-
haftester Anteilnahme der Sammler, Muse-
umsdirektoren und des führenden Kunsthan-
dels sehr interessante Einzelergebnisse und
brachte ohne Zuschlag rund 370000 Mark, ob-
wohl einige hochlimitierte Einzelwerke beim
Ausgebot zurückgezogen wurden. Besonders
fest war diesmal der Markt in Liebermann-
Werten, die zum Teil Rekordpreise erreich-
ten. August Gauls „Kleiner Tierpark“
wurde im ganzen von der Nationalgalerie er-
steigert. Sämtliche Einzelpreise sind in den
„Ergebnissen“ dieses Heftes mitgeteilt. R
BERNHARD KÖHLER f
Im 78. Lebensjahre ist Ende März der Ber-
liner Sammler Bernhard Köhler gestorben,
dessen Sammlung für die Kunst der jüng-
sten Generation etwa dasselbe bedeutet, was
die Sammlung Arnhold für die Epoche des
Impressionismus war. Greco, Cezanne, van
Gogh — auf der einen Seite, als die Stamm-
väter der jüngsten Bewegung, Marc, Macke,
Kokoschka, Feininger, Kandinsky, Chagall
auf der anderen Seite, das sind die Brenn-
punkte dieses unerhört lebendigen Sammler-
programms gewesen, zu dem sich der alte
Herr in seinen stillen Mußestunden bekannt
hat.
Was aus diesem in seiner Art einzigartigen
Kunstbesitz werden wird, ist vorläufig nicht
bekannt. n
FRITZ COHEN +
In Bonn verstarb am 1. April plötzlich an
den Folgen eines schlimmen Herzleidens im
Alter von 54 Jahren der Verleger Fritz Co-
hen, Inhaber der bekannten Verlags- und
Sortimentsbuchhandlung Friedrich Cohen, die
182g in Bonn begründet wurde und zu den
Colijn de Coter Die Hölle
Teilstück aus dem »Jüngsten Gericht«
Früher in St. Alban zu Köln
Versteigerung am g. Mai bei Math.Lempertz, Köln
ersten Firmen dieser Art in der Rheinprovinz
rechnet. Autoren wie E. R. Curtius, Th. Ber-
tram, Prinzhorn u. a. gehören mit ihren
Werken zu diesem Verlag, in dem früher
schon Justis „Velazquez“ erschienen ist und
der später auch Justis Briefe aus Italien und
Spanien herausbrachle, die bekanntlich eine
große Kunstgemeinde gefunden haben. Ein
glücklicher Gedanke des Verstorbenen war
die Herausgabe der „Kunstbücher deutscher
Landschaften“, in denen ausgezeichnete Bände
von Beenken, Renard, Heise, W. Cohen, Kunze
u. a. erschienen sind. Zu allerletzt verlegte
Fritz Cohen die große Festschrift zum 60. Ge-
burtstag Paul Clemens, die in diesen Blättern
noch eine eingehende Würdigung finden wird.
Beweis genug, daß auch die deutsche Kunst-
wissenschaft Grund hat, den Verlust grade
dieses in jeder Beziehung vorbildlichen Ver-
legers und Kunstfreundes zu beklagen. b
BERLIN—PARIS
Der Berliner Kunsthistoriker und frühere Mit-
arbeiter bei Paul Cassirer Dr. Alfred Gold,
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